>Sitzt du schon im Bus?<
Sie tippt auf ihr Handy.
>Nein. Stehe an der Haltestelle und warte noch darauf.<
Ping.
Anette sieht eine neue Sprachnachricht von ihrem Dom.
Sie fummelt ihre Kopfhörer aus der Tasche, da fährt bereits der Bus in die Haltestelle ein.
„Puuh, wieder den Halbleeren erwischt. Sehr gut." geht ihr durch den Kopf, während sie einen Platz am Fenster im hinteren Bereich in Anspruch nimmt.
Die Sitze sind zwar nicht gemütlich, aber besser als Stehen ist es allemal.
Sie drückt auf Play und wartet auf Ralfs Stimme.
>Einen wunderschönen, guten Morgen wünsche ich dir. Hattest du bereits einen Kaffee? ... Nicht? ... Schade. Dann brauchst du einen anderen Wachmacher. Darf ich vorstellen. Hier bin ich. Deine tägliche Dosis Koffein am Morgen.<
Anette schmunzelt und starrt aus dem Fenster.
Vor ihren Augen ziehen Häuser und Straßenschilder vorbei.
>Heute habe ich mir gedacht, bringt dich der Gedanke an ein enganliegendes Halsband in die Gänge. Eines aus Leder, extra an deinen Hals angepasst. Mit einer schmalen Schlaufe aus Messing und einem dezenten Ring an der Vorderseite, damit man dich anbinden kann. Wir wollen ja nicht, dass du wegläufst oder noch schlimmer: Die Couch attackierst, nur weil du für eine Stunde in die stille Ecke gestellt wurdest. Ja, das kann schon mal passieren, wenn du dich nicht an die Regeln hältst.<
„Ich und Regeln brechen? Und warum sollte ich die Couch attackieren?" denkt Anette.
>Du hast dich zwar oft unter Kontrolle, aber ab einem gewissen Punkt, ich würde sagen so ab dem 3 Monat ohne Orgasmus, wirst auch du deine Grenzen erreichen und ab und an überreagieren.<
„3 Monate?"
Anette zieht die Augenbrauen hoch.
>Da könnte es passieren, dass dir einmal edgen zu viel wird und du dich nicht mehr unter Kontrolle hast. Dann muss ich leider grob werden und mit zwei Fingern unter dein Halsband fahren, damit ich dich fest zu mir ziehen kann und dich vor mir auf die Knie zwinge. Das schnürt dir zwar die Luft ab, allerdings wirst du dann gefügig und lenkst deinen Fokus wieder auf mich. Mit deinen Händen stützt du dich an meinem kräftigen Arm ab. Man sieht dir bereits die Angst an. Du hauchst mir eine Entschuldigung entgegen, doch das kam zu spät. Ich bin bereits gereizt und hänge eine Leine an dein Halsband. Daran ziehe ich dich zum Heizkörper und binde dich fest.<
„Ah, in diese Richtung. Interessant." ist Anettes Reaktion.
>Immer wieder bettelst du um Verzeihung, aber ich lasse dich nicht davonkommen. Du wirst festgeknotet und umgeschubst. Zu deinem Pech liegt bereits ein Plug parat, der einen flauschigen Schwanz an der Basis hat. Nach dem letzten Monat wissen wir, wie leicht ein Plug in deinen süßen Arsch passt, daher lasse ich die Spucke weg und drücke dir das harte Metall direkt gegen den Po.
Du wimmerst kurz, doch dann wedelt bereits der Schwanz zwischen deinen Beinen. Das Gesamtbild rundet ein Haarreifen ab, der an Katzenohren erinnert. So wirst du deine Stunde, am Heizkörper angekettet, verbringen, ehe ich dich wieder aus deiner Rolle hole. Zwischendurch knipse ich das ein oder andere Bild, damit wir diesen wunderschönen Moment für die Ewigkeit bewahren. Ich hoffe, dass hat dich wach gemacht und du kannst nun motiviert in den Tag starten. Viel Spaß im Büro.<
Sie beißt sich auf die Unterlippe und grinst aus dem Fenster.
„Oh, und wie gut ich jetzt in den Tag starten werde."
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geMain
Short Storyein Monat voll mit gemeinen Aufgaben? Das klingt, als wären wir im ge-Mai-n angekommen täglich ein neuer Teil, Sonntags eine längere Kurzgeschichte auf buntedachsmarder.com täglich ab 6 Uhr verfügbar, hier dann im laufe des Tages