Sa. 27.05.2023

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„Ready?" kracht es durch die Fernsprechanlage ihrer Wohnung.
Anette antwortet ihrer Freundin, die unten bereits wartet: „Ja, ich schlüpf in die Schuhe und komm gleich runter."
„Fuck... muss sie schon jetzt da sein? Ich muss noch dieses verdammte Vibro-Ei einführen und Haare kämmen..." ärgert sich Anette, während sie zurück ins Wohnzimmer hetzt und das Toy schnappt.
Sie stellt ein Bein auf die Couch und drückt das Spielzeug gegen ihre Schamlippen.
„Mhhh." murrt sie, als das dicke, eiförmige Ding in ihr verschwindet.
Anette streift ihr kurzes Kleid wieder zurecht und kämmt in Windeseile ihre Haare.
Bevor sie in ihre Schuhe schlüpft, zieht sie zwei kleine Fläschchen aus dem Kühlschrank.
Mit der Fernbedienung und den Schnäpsen in der Tasche, eilt sie runter zu Fiona.
Diese betrachtet gelangweilt ihre Fingernägel und meint: „Wurde auch mal Zeit..."
„Ja, Sorry. Ich hab getrödelt und musste mich dann noch kurz kämmen. Aber dafür habe ich hier direkt was zum Einstieg." entschuldigt sich Anette und hält ihrer Freundin einen Schnaps hin.
„Uh. Danke." freut sich Fiona.
Die Zwei gehen entspannt zur Bushaltestelle und lassen sich dabei den ersten Schnaps des Abends schmecken.
Während die Beiden auf den Bus, der sie in die Stadt bringt, warten, dreht sich Fiona zu ihrer Freundin und mustert sie skeptisch von Kopf bis Fuß.
„Hmm. Ist was?" erkundigt sich Anette mit unsicherer Stimmlage.
„Nein. Ich hab mich nur grade erfreut an deinem heißen Outfit. Im Vergleich zu dir sehe ich echt kacke aus."
„Ach, Danke aber ne. Du siehst immer heiß aus, egal was du anziehst!" gibt Anette ihrer Freundin als Kompliment zurück.
„Jaja, ich weiß." grinst Fiona, da fährt der Bus in die Haltestelle ein.
In der Innenstadt angekommen fragt Fiona: „Wo wollen wir hin? Erstmal ruhiger oder direkt Party?"
„Du kennst mich ... erstmal ruhiger." lächelt Anette.
Die Frauen zielen eine ruhige Bar an und suchen sich dort einen gemütlichen Platz in einer dunkleren Ecke.
„Ich hol uns mal was von der Bar. Was willst du?"
„Ähm ... irgendwas.. such du was aus."
Während Fiona die Getränke ordert, wirft Anette einen schüchternen Blick zu den anderen Tischen und starrt dann auf ihr Handy.
>Die Fernbedienung gibst du jetzt an Fiona.< schrieb ihr Ralf vor ein paar Minuten.
„Was? ... Ach Fuck. Ich hätte es mir denken können. Natürlich muss ich die verdammte Fernbedienung abgeben ...."
Sie hält die Fernbedienung fest, lässt aber die Hand noch in der Tasche versteckt.
Als Fiona mit den Drinks zurück ist und neben ihr Platz genommen hat, zieht sie das Teil aus der Tasche und hält es ihrer Freundin unter dem Tisch hin.
„Hier, ich muss dir das geben..." nuschelt sie.
„Ah, endlich. Ich hab schon darauf gewartet." freut sich Fiona, die nach der Fernbedienung tastet und diese mit einem breiten Grinsen entgegen nimmt.
Sie blickt kurz in ihre Hand, dreht die Fernbedienung richtig rum und drückt auf den Startknopf.
Ihre Freundin schreckt hoch und krallt sich an der Tischplatte fest.
„Ist was?" fragt Fiona schadenroh.
„Nein... Alles gut." überspielt Anette den Schock, ehe sie ihrer Freundin ein „Fick dich!" entgegen zischt.
Diese grinst und nippt wortlos an ihrem Getränk.
Der Abend wird mit jeder Stunde entspannter. Die Beiden gönnen sich einen Drink nach dem anderen und Anette verliert immer mehr die Hemmungen.
„Komm... wir spielen ein Spiel!" meint Fiona plötzlich.
„Wa .. hicks... Was... für ein Spiel?" fragt Anette, die bereits Schluckauf hat.
„Also... ich such dir einen Kerl aus, zu dem du rübergehen musst und dann hast du die Wahl, ob du ihm nur ein Kompliment machen willst oder ob du ihm die Fernbedienung in die Hand drückst und dann wieder zu mir herkommst."
„Boah... eh... nee niemals!" lacht Anette.
Sie überlegt kurz und ändert plötzlich ihre Meinung.
„Ach, scheiß drauf... man lebt nur einmal!"
Fiona grinst: „Gut. Der dort drüben, mit den dunklen Haaren und der Brille, der gerade trinkt."
„Ha, das ist einfach... der bekommt nur ein Kompliment." denkt sich Anette, die ihrer Freundin die Fernbedienung aus der Hand zieht und durchs Lokal torkelt.
Die Zwei haben weiter ihren Spaß, doch ab einem gewissen Punkt kann sich Anette nur noch bruchstückweise an den restlichen Abend erinnern.
Sie gähnt und blinzelt dem hellen Morgenlicht entgegen, als sie am nächsten Tag wach wird.
„Fuck... ich bin im Arsch ...." murmelt sie und sinkt wieder in den Kopfpolster.
„Ahh, mein Schädel brummt.."


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