Do. 25.05.2023

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„Was soll ich damit?" fragt sie entgeistert ihre Kollegin.
Diese hat ihr wortlos einen USB-Stick vor die Nase gelegt.
„Nach der Arbeit die Bilder, die darauf sind, ausdrucken gehen. Schöne Grüße von Ralf."
„Hää?" meint Anette und nimmt das kleine Stück Plastik in die Finger.
„Was is da drauf?"
„Siehst du dann schon..."
Ihre Kollegin lässt sie im Unklaren und widmet sich wieder ihrer Arbeit.
Kurze Zeit später schießt es Anette: „Ahh! Das sind die Bilder vom Shooting?"
Fiona nickt.
„Uff. Wieso muss ich die ausdrucken lassen?"
„Willst du sie sehen?"
„Ja..." gibt Anette kleinlaut von sich.
„Dann musst du sie ausdrucken. Anders lässt dir Ralf die Bilder nicht zukommen." klärt Fiona auf.
„Määh. Das ist so unangenehm...."
„Hmm?" summt Fiona und sieht fragend zu ihr.
„Naja, dazu muss ich irgendwo hin, wo ich die Bilder selbst ausdrucken kann, damit ich keine dummen Fragen erwarten muss, wenn ich in einen Shop gehe. Aber da kann es wieder sein, dass jemand direkt neben mir steht oder hinter einem ständig jemand vorbeischlendert und irgendwie habe ich da immer das Gefühl, ich werde beobachtet."
„Ach, dass bildest du dir ein." winkt Fiona die Bedenken ihrer Freundin ab.
Mit Arbeit lenkt sich Anette von den Gedanken ab.
Der restliche Tag vergeht wie im Flug, dann fährt sie ihren PC runter und schlüpf in eine dünne Jacke.
„Ach ne, jetzt beginnt es auch noch zu regnen...." stellst sie enttäuscht fest und kramt einen Knirps aus ihrer Handtasche.
„Du bist ja gut ausgestattet." stellt ihre Kollegin erstaunt fest.
„Tja, wer oft nass wird... lernt irgendwann daraus."
„Soso, das merk ich mir." scherzt Fiona mit einem schellmischen Grinsen.
„Mensch! Nicht dieses nass werden... du hast auch immer nur das eine im Kopf!" meckert Anette und verabschiedet sich.
Bevor sie endgültig nach Hause kann, legt sie einen Abstecher in einem nahegelegenen Drogeriemarkt ein.
Dort gibt sie sich ganz locker und schlendert nach hinten, wo zwei Drucker stehen, an denen sie Bilder ausdrucken kann.
Dann zieht sie den USB-Stick hervor und steckt ihn in den vorgesehenen Slot.
Nach einer kurzen Ladezeit erscheinen reihenweise Bilder von Anette auf dem Bildschirm.
„Oh, verdammt." nuschelt sie und wirft einen nervösen Blick über die Schulter.
„Okay, niemand da. Schnell jetzt, ansehen kann ich mir die Fotos daheim."
Sie lässt die Bilder drucken und stellt sich mit breiter Schulter vor das Gerät.
„Komm schon, mach..." stresst sie den Drucker.
Immer wieder blickt sie sich nervös um.
Endlich fällt das letzte Bild heraus und sie zieht den Stick ab.
„Schnell raus hier." nuschelt sie und stopft die Bilder in ihre Handtasche.
Nachdem sie durch den immer stärker werdenden Regen endlich in ihren eigenen vier Wänden angekommen ist, kann sie einen ersten, richtigen Blick auf die Fotos werfen.
Sie staunt: „Oha... diese Positionen und wie meine Augen da hervorkommen."
Anette ist begeistert von den Fotos. Sie schreibt ihrem Dom.
>Boah, das sind echt krasse Bilder! Vor allem gegen Ende hin, wo man dann meinen erregten Gesichtsausdruck sieht. <
>Oh ja. Das kannst du laut sagen. Ich hatte direkt einen Ständer in der Hose als ich die Bilder zum ersten Mal gesehen hab.<
Sie schmunzelt und antwortet: >Hihi, Danke. Tut mir natürlich aufrichtig Leid, mit deinem Problem, da unterhalb der Gürtellinie.<
>Jaja, als ob 😀 <


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