Di. 16.05.2023

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>Ich muss also heute wieder 5 mal edgen?<
„Hoffentlich hat er es sich anders überlegt. Ich will mich lieber fallen lassen bei den ganzen heißen Szenen in diesem Buch!" bettelt sie im Stillen.
Ihr Handy vibriert.
>Genau. Das hast du richtig verstanden.<
Sie atmet genervt aus und lässt den Kopf hängen.
„Verdammt."
Ihr Blick fällt wieder auf das Papier, auf dem die Buchstaben gedruckt sind, die sie mit jedem Wort tiefer in die Geschichte ziehen.
„Huch..." ist Anettes Gedanke, als es im Buch wieder heiß hergeht.
Sie hebt den Kopf und stellt fest, dass gleich ihre Haltestelle kommt.
Schnell das Lesezeichen zwischen die Seiten gestopft und schon muss sie zur Bustür.
Zur Mittagspause hin findet Anette kurz Zeit für einen Blick aufs Handy.
Ralf hat ihr geschrieben.
>Wie geht's dir am Weg zur Arbeit, jetzt wo dich meine Stimme nicht mehr begleitet?<
Sie grinst und tippt:
>Ha, ganz gut. Ich hatte heute Morgen das Buch dabei. Das hat mich ganz gut in Schwung gebracht, vor allem die detaillierten, harten Sexszenen. War wieder nicht so einfach mit der Konzentration in den ersten Minuten hinterm Schreibtisch.<
>Oh, das ist aber Schade. Da musst du fast im Büro Hand anlegen, oh warte. Bringt dir ja nichts.<
Sie knirscht mit den Zähnen.
„Arschloch... noch Salz in die offene Wunde streuen."
Ihre Kollegin bekommt den Ärger mit.
Fiona fragt vorsichtig: „Alles gut?"
Anette nickt: „Jaja, nur dein Freund, der mich wieder aufzieht."
„Ach, wenns weiter nichts ist.." nuschelt Fiona, die wieder in ihrer Arbeit versinkt.
„Ja, lasst mich alle mit meinen Problemen alleine..." nuschelt Anette und kümmert sich um den nächsten Auftrag.
Der Nachmittag vergeht verhältnismäßig schnell und dann sitzt sie wieder im Bus.
Auf ihrem Schoß liegt das Buch.
Immer wieder beißt sie sich dezent auf die Unterlippe und freut sich, mit jeder Minute, die sie näher an ihrem Zuhause ist, auf ihre Badewanne.
Zuhause angekommen lässt sie Wasser in die Wanne laufen und wartet kurz, ehe sie sich auszieht und mit einem Bein ins warme, fast schon heiße, Wasser steigt.
Sie gleitet mit ihrem Körper ins Wasser und seufzt: „Das habe ich mir jetzt verdient."
Auf dem Rand der Badewanne liegt der Erotikthriller.
Anette tupft die Finger trocken und schnappt sich ihr Buch.
Immer wieder wandert eine Hand unter Wasser. Ihr sinnliches Stöhnen hallt durchs Bad, ehe ihre Finger von ihrem Körper verschwinden und sie sich wieder auf die Worte im Buch konzentrieren kann.
Nach den 5 abgebrochenen Masturbationsrunden, bleibt sie weiter in der Wanne liegen.
Sie fliegt über die Wörter und blättert Seite für Seite durch das Buch.
Irgendwann wird ihr kalt und sie beginnt an den Schultern zu frieren.
„Oh, wie lange liege ich denn schon im Wasser?"
Ihr Blick fällt auf ihre Fingerspitzen, die bereits stark vom Wasser beansprucht wurden und schrumpeln.
„Es wird Zeit, dass ich hier rauskomme. Dieses Buch ey, ich hab schon lange nicht mehr so gespannt gelesen. Damit komme ich ohnehin nicht aus diese Woche, das ist spätestens Morgen durch."


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