Kapitel 9

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Ich strahlte ihn verschmitzt an und schlug bei seinem High-Fife ein. Wir gingen lachend den Gang entlang. Ok er lachte und ich lächelte nur ein bisschen. Mir fiel auf, dass ich in der Öffentlichkeit selbstbewusster war. Als würde ich für einen Moment geheilt sein von dem Schmerz in meinem Herzen, doch das war ich nicht. Wenn ich allein war, war es als würde die betäubende Wirkung einer Schmerztablette plötzlich nachlassen. Ich folgte Yuri durch die Gänge der Schule. Er hielt vor einer Tür an und öffnete sie für mich ich bedankte mich mit einem stillen lächeln bei ihm und betrat dann den Raum. Isaac tat es mir gleich und schloss die Tür hinter sich. Ich wurde von ihm auf eine Platz geschoben. Er ließ sich neben mich fallen und holte wie ich seine Sachen aus der Tasche. Nur das ich zusätzlich eine Ballettzeitschrift hervor holte und sie aufblätterte. Ich war völlig vertieft in die Bilder der Tänzerinnen, Tänzer und Tutus, dass ich garnicht merkte wie der Lehrer den Raum betrat. Erst als Yuri mir seinen Ellbogen in die Seite stieß sah ich von der Zeitschrift hoch und bemerkte, dass der Lehrer mich ansah. " Dann bist du wohl Fay McCarthy. " Stellte er fest und ich nickte. "Ja die bin ich." Stellte ich mich lächelnd vor. Alle aus der Klasse starrten mit an. Nachdem geklärt war wer ich war begann der Lehrer mit dem Unterricht. An meiner alten Schule hatten wir das Thema schon gehabt, weshalb ich mich viel beteiligte und der Lehrer mich für unglaublich schlau hielt. Ich war schon immer eine Einserschülerin gewesen. Auch ohne wirklich dafür zu lernen. Einmal durchlesen und Schulunterricht reichten bei mir aus für eine eins. Nach zwei Stunden Geschichte bei Mr. Cole durften wir endlich in ein 15 minütige Pause und alle atmeten erleichtert auf. Dabei fand ich es garnicht so schlimm. Ich verließ zusammen mit Yuri den Raum. "Warum kannst du das so gut?" fragte er mich mit entsetztem Blick und ich musste lachen. Sein Gesichtsausdruck war einfach unbezahlbar. " Ich hatte das Thema schon mal an meiner alten Schule " sagte ich lachend und zuckte mit den Schultern. Dann öffnete ich die Tür meines Spinds und legte meine Geschichtssachen hinein, bevor ich meine Englisch Sachen raus nahm und ihn wieder verschloss. Dann wandte ich mich wieder an Isaac der seinen Spind witziger weise direkt neben meinem hatte. Er hatte auch schon seine Sachen ausgetauscht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mir etwas sagen wollte, doch er tat es nicht. Stattdessen lächelte er nur leicht und machte sich auf den Weg zum nächsten Unzerrichtsraum. Ich folgte ihm still und fragte mich die ganze Zeit was er mir hatte sage wollen. Plötzlich drehte er sich zu mir um. " Ich hab für morgen einen Raum in einem Fitnesscenter gebucht, damit wir trainieren können damit du wieder tanzen kannst." platzte es aus ihm raus und sah mich von unten an. Seine blauen Augen blinzelten unsicher unter seinen langen Wimpern hervor. Zuerst war ich erschrocken und fragte mich ob ich schon bereit dazu war diesen Schritt zu machen, der womöglich mit einem unglaublichen Reinfall verbunden war. Ich konnte die Enttäuschung , darüber das ich mich nicht freute, in seinen Augen sehen. Und da fasste ich den Entschluss nicht aufzugeben! Ich wollte weiter machen. Ich wollte wieder tanzen. Entschlossen hob ich den Kopf und sah ihm in die Augen. Ich holte noch einmal tief Luft. Dann nickte ich. " Ok lass uns morgen ins Fitnesscenter gehen! " Sagte ich mit einer kräftigen Stimme, die keinen Anflug von Schwäche oder zittrigkeit zeigte. Yuri fing an zu lächeln. Dann packte er mich plötzlich an der Taille und wirbelte mich durch die Luft. Und da wurde es mir klar. Yuri war nicht einfach irgendein Junge. Irgendein Bad Boy, der Baseball spielte. Yuri war ein Tänzer. Es war mir bisher nicht aufgefallen, doch jetzt wo ich so darüber nachdachte, viel mir auf wie geschmeidig er sich bewegte. Mit welcher Eleganz er lief und welch eine erstklassige Haltung er hatte. Er hatte mich nicht einfach hoch gehoben. Es war eine Hebefigur die ich aus dem Ballett kannte. Yuri setzte mich wieder auf dem Boden ab. Sein lächeln verschwand als er meinen ernsten Gesichtsausdruck sah. " Warum hast du es mir nicht gesagt? " fragte ich traurig. Vertraute er mir etwa nicht? Er sah mich verzweifelt an. " Ich dachte du könntest mich vielleicht hassen wenn ich das machen was du so sehr liebst und es dir nicht erlaubt ist. " Sagte er entschuldigend und sah bedrückt zu Boden. " Und außerdem... Welcher Junge tanzt schon Ballett. Ich wollte mein Image nicht zerstören. " er sah mich erwartungsvoll an und wartete darauf das ich etwas sagte. Ich seufzte. Ich konnte es nicht böse sein, darüber das er es mir nicht gesagt hatte. Denn er hatte recht. Ich war eifersüchtig auf ihn, dass er meinen Traum leben konnte und ich nicht. " Schon ok " wandte ich mich an ihn. " Du hast ja recht ich bin eifersüchtig, aber trotzdem hättest du es mir sagen können. Naja nächstes mal. " Er sah mich dankend an und zog mich nochmal on eine Umarmung. Als wir uns voneinander lösten stand er direkt vor mir. Ich sah ihm tief in die Augen und verlor mich in ihrem tiefen blau. Seine blauen Augen trafen auf meine brauen und keiner von uns sagte etwas. Sein Blich wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen. Er strich mir eine Stände meiner langen Braunen Haare hinters Ohr und verweilte mit der Hand an meiner Wange. Plötzlich schien er zu merken was er gerade machte, denn er machte einen Schritt zurück und räusperte sich. " Danke, dass du mir verziehen hast kleine Fee " Sagte er leise. Dann packte er mich Anm der Hand und zog mich hinter sich her in den Klassenraum, da ich immer noch in einer Art Schockstarre war. Omg was war das gerade? Hatte Yuri mit etwa Küssen wollen?

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Yuris POV:

Ich zog sie in eine Umarmung. Als wir uns voneinander lösten waren wir uns unglaublich nah. Ich konnte Fays warmen Atem auf meiner Haut spüren. Wir sahen uns in die Augen und ich verlor mich Grenzenlos und den tiefen ihrer Augen. Mein Blich wanderte zu Uhren wunderschönen Lippen. Diese Lippen, die so zart und weich aussahen. Was für ein Gefühl es sein werde diese Lippen zu Küssen. Ich strich ihr eine Haarsträhne ihrer langen Braunen Haare, die so weich waren wie Seide, hinters Ohr. Meine Hand verweilte kurz an ihrer Wange. Plötzlich wurde mir klar das ich hier vor meiner besten Freundin stand und mir nichts mehr wünschte als sie zu Küssen. Hastig machte ich einen Schritt zurück und räusperte mich. " Danke, dass du mir verziehen hast kleine Fee " flüsterte ich leise um die Situation zu entschärfen. Dann packte ich Fay am Arm und zog sie hinter mir her in den nächsten Unterricht, da sie immer noch vollkommen Versteinert da stand.

Fay - What doesn't kill you makes you strongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt