Kapitel 13

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Am abend klingelte es an der Haustür. Ich holte tief Luft und ging die Treppe runter um sie zu öffnen. Als ich meine Hand auf die Klinke legte merkte ich, dass sie zitterte. Wenn ich diese Tür öffnete dann gab es kein zurück mehr. Ich würde mit Yuri zu seinem Kurs gehen müssen, aber wenn ich mich still verhielt und so tun würde als wäre ich nicht zu hause, würde er vielleicht weg gehen. " Fay mach die Tür die auf! Ich weiß das du da bist, du kannst dich nicht verstecken. " rief er laut, wobei sich der letzte Teil anhörte als wäre er die Horror Figur aus einem Psycho - Thriller. Ich riss die Tür, trat nach draußen und zog sie schnell wieder hinter mit zu, damit ich nicht doch einen Rückzieher machen konnte. " Ach komm schon Fay so schlimm kann es doch garnicht sein. " Ich seufzte tief und antwortete nicht. Es war so schlimm. Was wenn ich mitten in der Stunde anfing zu weinen? Oder wenn mich niemand leiden konnte? Yuri hielt mir die Beifahrertür seines Autos auf und ich ließ mich auf den Sitz fallen. Er joga um die Motorhaube zur Fagrerseite setzte sich hinter das Lenkrad. Er drehte den Schlüssel im Schloss und startete den Motor. Ich ließ meinen Kopf gegen die Kopfstüze sinken und schloss die Augen. " Yuri mir ist schlecht. " Sagte ich leise und linste durch halb geschlossene Lieder zu ihm rüber. " Vergiss es Fay ich bring dich nicht zurück! " Er sah mich finster an, aber sein amüsiertes Schmunzeln konnte er nicht verstecken. Ich stieß ein frustriertes Stöhnen aus und sagte den Rest der Fahrt nichts mehr. Ich öffnete meine Augen erst wieder, als Yuri den Wagen vor einem schlichten Gebäude parkte. Sie wollte einfach sitzen bleiben, als Yuri auch chon die Tür öffnete und sie herraus zog. Sie schlich hinter ihm her in die Tanzschule. Er riss die Tür zu Tanzsaal auf. " So Leute das ist Fay sie trainiert ab heute mit uns. " Ich konnte gerade noch sehen wie er sich umdrehte um mich den anderen vorzustellen,  als ich auch schon herrum wirbelte und den Gang entlang zurück zum Eingang rannte. Naja soweit man das als rennen bezeichnen konnte. Es war eher ein humpeln. Ich war vielleicht zwei Meter weit gekommen, als Yuri mich auch schon packte und über seine Schulter warf. " Yuri lass mich runter. Ich bin noch nicht soweit! " rief ich panisch. Ich konnte an dem zucken seiner Schultern spüren das er mich auslachte. " Und ob du soweit bist. Du willst dich nur drücken. " " Nein ehrlich Yuri ich kann das nicht. Was wenn es nicht klappen wird und ich versage? Was wenn ich es nicht schaffe? Tanzen ist mein Leben. Ohne Tanzen habe ich nichts. " " Natürlich können wir vorher nicht wissen ob es klappt und wenn nicht, dann haben wir es wenigstens versucht. " Er stieß die Flügeltüren zum Saal wieder auf und trug mich hinein. In der Mitte des Raumes stellte er mich ab. " Ok also nochmal. Leute das ist Fay.  Sie hatte grade einen plötzlichen Anfall von kronischer Angst. Aber jetzt ist alles wieder gut. Fay das sind die Jungs. Mark, Jay, Bob, Thomas, Luke und Miles. Ich sah die Jungs mit großen Augen an. Sie trugen keine typischen Balletsachen, sonder T-Shirts und Jogginghosen. " Du hast nicht gesagt, dass es nur Jungs sind! " flüsterte ich leise und funkelte Yuri wütend an. Die Jungs brachen in Schallendes Gelächter aus und ich konnte mir auch ein kleines Grinsen nicht verkneifen. " Was ist denn hier los? Solltet ihr euch nicht aufwärmen? " rief eine tiefe Stimme hinter uns. Ich wirbelte herum und starrte direkt in das das Gesicht eines älteren Herren. Er hatte tiefe Falten in seinem Gesicht und das graue Haar hing trotz seines kaum zu übersehenden Alters üppig in seine Stirn. Er stützte sich auf einen altaussehenden Stock aus Holz. Sie bedachte ihn mit einem interessierten Blick. Am meisten faszinierten sie seine Augen. Sie strahlten in einem so silbernen Grau, dass es schon fast unwirklich wirkte. Um die Pupille sahen sie dunkelgrau bis schwarz aus und wurden zu Rand hin immer heller, bis die Farbe kaum noch von dem Weiß seiner Augen zu unterscheiden war. Sie starrte ihn ungeniert an. Zum weg gucken war er viel zu interessant. " Und diese hübsche Dame ist dann wohl Fay. " Seine Stimme hörte sich dunkel und rau an, als würde er schon seit vielen Jahren rauchen. " So ich heiße dich herzlich willkommen hier bei uns Fay. Endlich mal ein Mädchen unter den ganzen Rabauken hier, aber ihr müsst jetzt anfangen euch aufzuwärmen. Du auch Fay. Ich weiß was passiert ist und deshalb musst du besonders gut trainieren. " Mit diesen Worten drehte er sich im und verließ den Raum. Sie schnappte sich ihre Tasche und wandte sich an Yuri. " Wo kann ich mich denn umziehen?  " Sie sah ihn fragend an und wartete darauf, dass er ihr antwortete, während die anderen schon anfingen sich zu dehnen. Da vorne er zeigte auf eine Tür an der rechten Seite " Ok super danke. " Ich drehte mich um und verschwand hinter der Tür um mich umzuziehen. Als ich vertig war, ging ich wieder zu den anderen. In meiner Tasche befanden sich ganz normale Balletschuhe und natürlich Spitzenschuhe. " Ok Fay du wärmst dich erstmal auf. Deine Spitzenschuhe verstaust du erstmal wieder in der Tasche. Bei mir fangen wir klein an. " Sie kramte ihre Schnäppchen aus der Tasche und zog sie an. Dann stellte sie sich an die Stange und begann mit einigen Übungen. Sie wärmte ihre Muskeln in den verschiedenen Positionen und machte ein paar Übungen um ihre Füße zu locker. Danach konzentrierte sie sich auf ihr Bein. Das kaputte. Sie fing an Muskelstärkende Übungen zu machen. Sie ging immer wieder ins Plié, hielt es ein  per Sekunden und kam dann wieder hoch. Dann ging sie die Positionen nochmal durch. Als ich gerade von vorne anfangen wollte, rief der Coach nach mir. Ich hatte beim Aufwärmen mitbekommen wie die anderen ihn so nannten. Ich drehte mich um und sah ihn erwartungsvoll an. " Fay ich möchte das du jetzt deine Spitzenschuhe holst und uns etwas vortanzt. Damit ich sehe was du kannst und wie dein Bein verbessern können. " Ich nickte und lief zu meiner Tasche. Ich holte ihre Spitzenschuhe herraus. Ich fing an sie zu biegen und weicher zu machen. Dann zog ich sie sie an und ging in die Mitte des Raumes. Ich ging ins Plié und dann auf die Spitze. Und dann, fing ich an zu tanzen. Es tat kaum weh und als mein Körper mit der Musik verschmolz, da verschwand er vollkommen. Ich tanzte eine Abfolge von schnellen Sprüngen hintereinander. Ich wirbelte durch den Raum,  passte mich der Musik an. Dann ließ ich die Melodie hinter mir und wurde schneller, nur um mich kurz darauf wieder von ihr einfangen zu lassen. Dann wurde ich unglaublich langsam und schwebte über den Boden wie eine Feder die im sachten Wind über den Boden fliegt. Doch schon nach zehn Sekunden passte sich mein Körper der Musik an und holte zu ihr auf. Als die Musik zum Ende hin immer langsamer wurde, folgte ich ihr und hob mein Bein zum Schluss in die Arabesque. Diese hielt ich einige Sekunden, bevor ich mein Bein wieder senkte und mich auf den Boden fallen ließ. Außer Atem blieb ich am Boden Liegen. Nach Luft schnappend  blieb ich auf dem kalten Boden liegen und rollte mich auf den Rücken. Hinter mir könnte ich die anderen reden hören. War ich wirklich so schlecht? Ich setzte mich auf und starrte sie abwartend an. " Fay das war... WOW! " Yuri und die anderen sahen mich begeistert an. " Wo hast du so tanzen gelernt? " fragte Miles und die anderen warteten gespannt auf meine Antwort. " Googlet mich doch mal. " Ich musste grinsen als ich ihre verwirrten Blicke sah. Dann zog Bob sein Handy aus der Tasche und tippte meinen Namen bei Google ein. " Hä bei Fay kommt nicht. " Er starrte dümmlich in die Runde und Jay gab im Einen Klaus auf den Hinterkopf. " Du musst ja auch ihren vollen Nahmen Googlen du Idiot. " Er nahm ihm das Handy aus der Hand und sah mich an. Ich war in der Zwischenzeit aufgestanden und Richtung Umkleidekabine gegangen. " Googlet doch mal Fay-Anna McGansey. " Als ich ihre verdutzten Gesichter sah musste ich lachen. Sogar der Coach, der die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte sah mich mit aufgerissenen Augen an. " Du bist FAY-ANNA MCGANSEY? " rief Mark. Sie alle sahen mich entsetzt an. In ihren Gesichtern könnte ich den Respekt sehen den sie vor mir hatten. Ich grinste. Ja manchmal war es schon von Vorteil wenn man Berühmt war, aber Mom hatte immer gesagt ich solle mich nicht auf meinem Erfolg ausruhen, denn er könnte jeden Moment vorbei sein. Das war jedes mal mein Ansporn gewesen noch härter zu trainieren und noch besser zu werden. Das erstaunen der Jungs hatte sich mittlerweile in Aufregung verwandelt und sie spekulierten wie gut sie von jetzt an bei Tanz Wettbewerben abschneiden würden. Als sie schon darüber nachdachten uns irgendwo anzumelden wurden sie vom Coach unterbrochen. " Ganz ruhig Jungs. Bis Fay wieder voll dabei ist hat sie noch einen weiten Weg vor sich. "

Fay - What doesn't kill you makes you strongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt