Die Schulden Teil 2

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Ehrliche, direkte und offene Menschen verlieren vieles, aber niemals ihr Gesicht.

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Alevtina Sorokin

"Was?"
Er schaut seine Eltern fassungslos an.
"Verabschiede dich von ihnen und pack deine Sachen. Wir machen in fünf Minuten los", sage ich zu ihm und schaue ihn abwartend an.
"Das könnt ihr doch nicht machen. Ich bin euer Sohn", sagt er zu seinen Eltern und geht enttäuscht von ihnen aus dem Wohnzimmer.
Ich weiße Jackson stumm an ihm zu folgen, nicht dass er einfach denkt er könnte abhauen. Langsam stehe ich auf und gehe aus dem Wohnzimmer dicht gefolgt von Jack.
"Bitte tun Sie meinem Sohn nichts. Er kann nichts dafür. Sobald wir das Geld haben, werden Sie es bekommen. Versprochen", sagt die Mutter zu mir und schaut mich flehend an.
"Ihr könnt mir gerne das Geld später geben, aber euren Sohn bekommt ihr nicht wieder", sage ich zu ihnen und laufe auf die Haustür zu.
Jetzt warte ich auf Jackson und den Jungen, damit wir los können. Plötzlich kommt Jackson runter, aber ohne den Jungen.
"Don. Er hat sich in seinem Zimmer eingesperrt und möchte nicht rauskommen", sagt Jackson zu mir, woraufhin ich ihn wütend anschaue.
"Alles muss man selber machen."
Mit diesen Worten gehe ich an ihnen vorbei, laufe hoch und gehe zu dem Zimmer von dem Jungen. Mit sehr viel Kraft klopfe ich an die Tür.
"Mach die Tür auf. Egal ob du sie freiwillig auf machst oder ich sie mit Gewalt öffne. Du wirst mit mir kommen", rufe ich durch die Tür.
"Ich möchte aber nicht", höre ich den Jungen leise sagen, woraufhin er anfängt mit weinen.
"Mach die Tür auf", versuche ich es noch einmal, aber nichts rührt sich in dem Zimmer.
Ich gehe ein paar Schritte nach hinten und renne mit sehr viel Schwung gegen die Tür, die danach auch klappernd zu Boden fällt.
"Jackson bring ihn in den Wagen", rufe ich die Treppe runter und gehe auf die Eltern zu, die unten stehen.
"Sorry wegen der Tür", sage ich zu ihnen und drücke ihnen drei 100 Euro Scheine in die Hand.
Danach laufe ich mit Jack raus und ich setze mich schonmal in meinen Wagen. Bevor ich die Tür zu machen kann, hält Jack sie auf.
"Wir müssen zur nächsten Familie", sagt er zu mir.
"Wie heißt sie?", frage ich ihn.
"Kusnezow."
Ich nicke bloß, schließe meine Autotür und fahre los.

Jackson

"Jackson bring ihn in den Wagen", höre ich den Don von oben runter rufen, woraufhin ich hoch gehe, mir den Jungen schnappe und die Treppe runter ziehe.
"Bitte. Nehmen Sie mir nicht meinen Sohn", fleht mich die Frau an, die ich aber gekonnt ignoriere und den Jungen weiterhin hinter mir her ziehe, da ich keinen Ärger von unserem Don bekommen möchte.
Ich gehe einfach an ihnen vorbei und laufe mit dem Jungen auf den Transporter zu. Der Junge fängt nach kurzem an zu schluchzen und ihm kullern ein paar Tränen runter.
"Hör auf zu weinen, das macht deine Situation auch nicht besser", sage ich zu ihm und öffne die Tür von unserem Wagen, da wir gerade angekommen sind.
Ich schmeiße den Jungen rein und steige danach auch ein.
"Wo ist der Don?", frage ich Jack, der am Steuer sitzt.
"Sie ist schon los zur nächsten Familie."
Auf seine Worte hin nicke ich bloß und entspanne mich kurz. Wir fahren los und halten nach zehn Minuten bei der nächsten Familie.
"Passt auf den Jungen auf. Jackson, du kommst mit", sagt Jack zu uns, woraufhin ich mit ihm aussteige und wir zusammen zu dem Don gehen.

Alevtina Sorokin

Ich warte schon eine Weile auf meine Männer, die dann endlich mal kommen. Jack und Jackson steigen aus und kommen auf mich zu.
"Es ist niemand da, also werden wir warten, bis jemand kommt", sage ich zu ihnen, woraufhin sie nicken, ich das Türschloss knacke und wir eintreten.
Drinnen laufen wir sofort in das Wohnzimmer und setzen uns dort auf die Couch.
"Don möchten Sie etwas trinken?", fragt mich Jack, da er stehen geblieben ist und sich etwas zu trinken holen wollte.
"Ja, aber ich nehme nur etwas mit Prozenten", sage ich zu ihm, woraufhin er nickt.
Er geht aus dem Wohnzimmer und kommt fünf Minuten später wieder. Jetzt hat er eine Flasche Vodka in der einen und einen Tee in der anderen Hand.
"Möchtest du auch etwas haben Jackson?", fragt Jack ihn, nachdem er seinen Tee abgestellt hat.
Jackson schüttelt daraufhin mit seinem Kopf.
"Nein, danke."
Wir warten jetzt schon eine halbe Stunde auf die Besitzer, aber es kommt einfach niemand. Meine Männer wollen sich gerade erheben, als sie einen Schlüssel hören.
Kurz danach öffnet sich die Haustür und ich nehme Schritte war. Jack und Jackson stellen sich hinter mich und so warten wir, bis jemand reinkommt. Die Schritte werden immer lauter, bis sie plötzlich verstummen. Ich kann hören, wie etwas zu Boden fällt, woraufhin ich mich umdrehe.
"Setzen Sie sich", sage ich zu der Frau, die sich ganz langsam aus ihrer Schockstarre löst.
Ganz langsam läuft sie auf uns zu und setzt sich mir gegenüber.
"Wir haben uns mal bedient, da niemand da war", sagt Jack zu ihr, die daraufhin ihn ängstlich anstarrt.
"Wa... was wol... wolle... wollen sie... von... uns?", fragt sie stotternd.
"Ich möchte mein Geld haben. Geben sie mir mein Geld und schon bin ich weg", antworte ich ihr und schaue sie dabei emotionslos an.
"Wir haben aber das Geld nicht", flüstert sie vor sich hin.
"Was haben sie gesagt?", fragt Jackson sie und schaut sie dabei eindringlich an.
"Können wir auf meinen Mann warten?", fragt die Frau jetzt etwas lauter, damit meine Männer es auch hören können.
"Von mir aus. Jackson hol da bitte den Jungen rein. Er braucht noch etwas zu essen", befehle ich ihm, aber schaue dabei die ganze Zeit die Frau an.
"Sie werden ihm jetzt was zu essen machen", sage ich zu ihr, woraufhin sie nickt und aufsteht.
Sie läuft in Richtung Küche und ich weise Jack stumm an ihr zu folgen, damit sie nicht auf Dummheiten kommt. Kurz nachdem beide das Wohnzimmer verlassen haben, geht die Haustür auf und ich höre Geschrei.
"Lassen Sie mich los. Ich will wieder nach Hause."
Jackson kommt in das Wohnzimmer und schleift hinter sich den Jungen her.
"Ach Herr Ängstlich kann wohl doch sprechen?", frage ich ihn und schaue ihn eindringlich an.
Er öffnet seinen Mund, aber schließt ihn im nächsten Moment wieder.
"Setz dich zu mir", befehle ich ihm und da er keine anstalten macht auf mich zu zukommen, zieht Jackson ihn zu mir und drückt in neben mich in die Couch.
Er möchte sich gerade wieder hinstellen, da werfe ich ihm aber einen warnenden Blick rüber, woraufhin er sitzen bleibt und stur auf den Boden starrt.
Nach ungefähr 15 Minuten kommt die Frau wieder in das Wohnzimmer. Ihr folgt natürlich Jack, der die Frau skeptisch anschaut. Frau Kusnezow stellt das Essen vor dem Jungen ab, der es nur anstarrt.
"Iss. Du hast heute noch nicht viel gegessen", sage ich zu ihm, woraufhin er sofort anfängt mit essen.
"Wann kommt denn Ihr Mann?", frage ich Frau Kusnezow und schaue sie leicht genervt an.
"Er müsste gleich kommen", sagt sie zu mir und läuft aus dem Wohnzimmer.
"Jack folg ihr, aber pass auf, dass sie dich nicht sieht", sage ich zu ihm, woraufhin er nickt, sich verbeugt und geht.

Die Rache ist meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt