Die Schlange

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Entscheide was du haben willst. Schreibe es auf. Arbeite dafür. Jeden Tag.

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Arthur Castellano

Als ich aufwache, merke ich, dass ich auf einem Stuhl sitze. Ich probiere mich hinzustellen, aber es geht nicht, da meine Arme und Beine an den Stuhl gefesselt sind.
"Alevtina, lass mich raus. Ich habe den Vertrag doch unterschrieben."
Nichts.
Es kommt keine Antwort oder sonst irgendwas. Ich weiß noch nicht mal, wie lange ich hier schon bin. Geschweige denn, was mit Viktoria ist.
Scheiße, Viktoria. Wenn sie dir irgendwas antut bring ich sie um.

Alevtina Sorokin

Ich sitze wieder in meinem Büro und schaue auf die Überwachungsbilder. Arthur hat eine Zeit lang rum geschrien und mich beleidigt.
Irgendwann habe ich keine Lust mehr und habe mich auf den Weg zum Essen gemacht.
Im Speisesaal angekommen, sitzen schon alle am Tisch. Ich möchte mich gerade hinsetzen, als ich sehe, dass mein Platz besetzt ist.
"Что она делает на моем месте, Роман?"[Chto ona delayet na moyem meste, Roman?] (Was macht sie auf meinem Platz, Roman?)
Roman steht, ohne was zu sagen, auf und geht auf Viktoria zu.
"Du setzt dich neben mich."
Sie schaut ihn verwirrt und verständnislos an, bevor sie zu mir schaut und mich leicht gehässig angrinst.
"Nein, ich bleibe hier sitzen. Ich weiß zwar nicht was sie gesagt hat, aber sie kann sich auch woanders hinsetzen. Stupida puttana", sagt Viktoria zu Roman.
Dieser schaut sie flehend an, in der Hoffnung, dass sie seinen Blick versteht.
"Non chiamarmi mai più puttana, stupido stronzo. In modo che tu capisca anche tu. Scendi dal mio posto e siediti gentilmente accanto a Roman prima che succeda qualcosa di brutto che nessuno può impedire."(Nenn mich nie wieder Hure, du dämliche Fotze. Damit du es auch verstehst. Geh runter von meinem Platz und setzt dich gefälligst neben Roman, bevor noch irgendetwas schlimmes passiert, was niemand verhindern kann.) Ich schaue sie, während ich dies sage, böse an. Sie dachte anscheinend, dass ich kein Italienisch kann, denn sie schaut mich überrascht an.
"Ja, ich kann Italienisch", beantworte ich ihre unausgesprochene Frage.
Roman nimmt sie am Arm und zieht sie auf ihren eigentlichen Platz, der neben ihm ist. Dort setzen sich beide hin und ich setze mich auf meinen Platz. Durch diese Diskussion habe ich garnicht mitbekommen, dass ein Dienstmädchen unser Essen schon gebracht hat.

Ivan Sorokin

Meine Schwester kommt in den Speisesaal rein und möchte sich auf ihren Platz setzen, aber dieser ist durch Viktoria besetzt. Wir haben ihr alle gesagt, dass sie sich dort lieber nicht hinsetzen sollte, aber sie hat natürlich nicht hören wollen.
Als Alevtina sie sieht, flippt sie aus und hat angefangen sich auf Russisch bei Roman zu beschweren.
Wenn sie in Russisch oder jeder anderen Sprache, die sie sprechen kann, redet heißt das meist nichts Gutes, denn sie flucht meistens auf allen möglichen Sprachen und wenn es Russisch ist, ist sie meistens sehr sauer und muss sich so doll zusammenreißen, damit sie niemanden umbringt.
Willow schaut mir in dem Moment tief in die Augen und stellt eine stumme Frage. Ich schüttel bloß mit dem Kopf, um ihr zu signalisieren, dass wir später darüber reden werden.

Roman Sorokin

Scheiße. Sie flucht auf Russisch.
Ich würde am liebsten irgendwas machen, aber das macht es meistens nur noch schlimmer. Plötzlich beleidigt Viktoria meine Schwester auf Italienisch.
Zum Glück kann ich kein Italienisch, um es genau zu verstehen, aber nach dem Gesichtsausdruck von Alevtina, war es nichts nettes.
Alevtina fängt jetzt natürlich auch noch an Italienisch zu sprechen, woraufhin Viktoria sie entgeistert anschaut und nichts mehr erwiedert.
Bevor noch etwas schlimmes passieren kann, gehe ich auf Viktoria zu, packe sie am Arm und ziehe sie mit zu meinem Platz, wo wir dann platz nehmen. Alevtina setzt sich auf ihren Platz und schaut mich böse an.
Scheiße, das wird Ärger geben.

Alevtina Sorokin

Nach dem Essen stehe ich auf und gehe hoch in mein Zimmer mich umziehen.
Danach gehe ich runter in den Trainingsraum und fange, ohne Handschuhe, an gegen den Boxsack zu schlagen.
Nach einer Weile spüre ich, dass jemand hinter mir ist und drehe mich um. Hinter mir steht Viktoria und schaut mich traurig an.
"Was willst du?", frage ich sie barsch.
"Es tut mir leid wegen vorhin. Ich war sauer auf meinen Bruder und habe es an dir ausgelassen", antwortet sie mir.
Ich nicke bloß als Zeichen, dass sie gehen kann und drehe mich wieder zum Boxsack um, um weiter auf ihn ein zu prügeln.
Leider spüre ich ihre Anwesenheit immer noch hinter mir.
"Ist noch irgendetwas?", frage ich sie jetzt super genervt.
"Mein Bruder reagiert nicht auf meine Narichten, obwohl er gesagt hat, dass wir in Kontakt bleiben. Ich mache mir Sorgen um ihn. Kannst du vielleicht mal schauen, ob es ihm gut geht?"
Das kommt etwas unerwartet, aber ich nicke ganz schnell, in der Hoffnung, dass sie so ganz schnell wieder verschwindet und sie verschwindet zum Glück.

Ich boxe bestimmt schon über eine Stunde auf diesen Sack ein.
Plötzlich kommt Roman in den Trainingsraum und läuft genau auf mich zu.
"Alevtina, du sollst dich nicht überanstrengen und auch nicht ohne Schutz auf den Boxsack einschlagen. Deine Hände bluten schon."
Muss er mich immer damit nerven?
Ich höre auf mit boxen und gehe an ihm vorbei aus dem Trainingsraum.
Er eilt mir hinterher, da ich echt schnell bin, was mir garnicht aufgefallen ist.
"Hast du irgendwas mit dem Verschwinden von Castellano zutun?", fragt mich Roman, als er mich eingeholt hat.
"Ja, habe ich. Er ist unten im Keller, aber wenn du ihn rausholst oder Viktoria davon erzählst, dann kannst du was erleben."
Er nickt etwas Ängstlich und bleibt stehen, während ich einfach weiter in mein Zimmer gehe.
Dort angekommen, ziehe ich mich aus und gehe erstmal in die Dusche. Während ich in der Dusche bin, geht aufeinmal meine Zimmertür auf. Es kommt jemand mit ganz leisen Schritten rein.
Leider nicht leise genug für mich.
Ich schnappe mir meine Beretta, die immer im Bad ist, denn ich habe im gesamten Haus Waffen versteckt, die nur ich finden kann.
Mit der Waffe in der Hand gehe ich aus der Dusche und ziehe mir schnell meinen Bademantel drüber.
Danach gehe ich ganz leise zur Badtür und öffne sie ganz vorsichtig.
Als ich sie weit genug geöffnet habe, schlüpfe ich durch den kleinen Spalt in mein Zimmer. Mit gezogener Waffe stehe ich in meinem Zimmer und ziele auf...

Die Rache ist meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt