Mord Teil 1

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Manche Menschen möchte man einfach drücken, bis ihnen vor Glück die Luft weg bleibt. Manche kann man einfach nicht genug drücken, weil es dann Mord wäre.

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Alevtina Sorokin

Als ich bei meinem Anwesen ankomme, steige ich aus und laufe auf die Eingangstür zu. Vor der Tür steht einer meiner Männer, der sich vor mir verbeugt und mir die Tür öffnet.
"Bring mein Auto in die Garage", sage ich zu ihm, drücke ihm meine Autoschlüssel in die Hand und gehe in das Haus.
Sobald ich im Haus ankomme, kommt mir Ivan entgegen.
"Wo warst du?", fragt er mich, sobald er bei mir ankommt.
"Das ist egal. Sorge dafür, dass alle an ihren Plätzen sind, sobald die Gäste kommen", sage ich zu ihm, gehe an ihm vorbei und laufe hoch in mein Zimmer.
Oben angekommen, laufe ich sofort in mein Ankleidezimmer und suche das Kleid, das ich extra für diesen Tag gekauft habe.
Nach kurzem Suchen habe ich es gefunden. Es ist ein blutrotes, langes und hautenges Kleid, was sich perfekt an meinen Körper schmiegt.
Ich schnappe es mir, laufe damit ins Bad und hänge es erstmal an die Tür.
Danach ziehe ich mich langsam aus und steige erstmal in die Dusche.
Nach meiner ausgiebigen Dusche trockne ich mich ab, föhne meine Haare und ziehe dann das Kleid an. Als nächstes fange ich an mich zu schminken.
Ich bin gerade fertig geworden, da klopft es plötzlich an meiner Tür.
"Herein", brülle ich durch die Tür, woraufhin sie ganz langsam geöffnet wird und Ivan reinkommt.
"Don. Die Gäste sind da", sagt er zu mir und schließt danach wieder die Tür.
Sobald er weg ist, fange ich an mit grinsen.
Es ist kein normales grinsen.
Nein.
Psychopatisch und teuflisch.
Ich verlasse kurz nach Ivan mein Zimmer und laufe die Treppe runter ins Foyer.
Unten angekommen, kommt mir Yavuz sofort entgegen.
"Möchtest du das wirklich tun? Noch kannst du es beenden", sagt er zu mir, sobald er vor mir steht.
Seine Aussage ignorierend, schaue ich ihn an.
"Alle sollen auf ihren Plätzen stehen und bereit sein", sage ich zu ihm und laufe an ihm vorbei.
Ich gehe auf die Tür des Speisesaals zu, die mir einer meiner Männer öffnet. Mit einem gefährlich langsamen Schritt betrete ich den Speisesaal.
Sobald die Tür hinter mir ins Schloss fällt, wird es still im Saal. Alle im Saal schauen mich an, bis die ersten auf mich zukommen, um mich zu begrüßen.
Nachdem ich alle begrüßt habe, laufe ich durch den Saal und gehe hoch auf die Bühne, die hier aufgebaut wurde.
"Herzlich willkommen Damen und Herren", begrüße ich die acht Familien, die vor mir stehen.
"Ich danke euch, dass ihr alle gekommen seid. Die Männer folgen bitte Ivan, die Frauen bleiben hier und die Kinder folgen bitte Roman", sage ich in den Saal und alle fangen an, sich in ihre Gruppen aufzuteilen.
Nachdem die Männer und die Kinder den Saal verlassen haben, fange ich wieder an mit reden.
"Setzt euch bitte hin. Das Essen wird gleich serviert", sage ich zu ihnen, woraufhin sie mich alle verwirrt anschauen, bevor sie sich hinsetzen.
Die Dienstmädchen kommen danach sofort rein gelaufen und bringen uns das Essen. Sobald jeder sein Essen hat, fangen sie plötzlich alle an mit schreien und wollen aufspringen, was aber nicht funktioniert, da sie automatisch an den Stuhl gebunden worden, als sie sich hingesetzt haben.
"Was soll das? Wieso machen sie das?", fragt mich die eine Frau und schaut mich panisch an.
"Rache."
Mehr sage ich nicht, bevor ich den Raum verlasse und zu den Männern laufe, die schon gefesselt worden.
"Hallo. Ich hoffe sie sitzen alle bequem", sage ich zu ihnen, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe.
"Was wollen sie? Wir haben nichts getan", sagt der eine Mann zu mir und steht dabei auf.
Er kommt langsam auf mich zu und wird sofort von meinen Männern aufgehalten. Ich gebe ihnen ein Zeichen, dass sie den Mann durchlassen sollen. Sie lassen ihn los und er kommt auf mich zu.
"Die Frage, was ich will, ist leicht zu beantworten... Rache. Ich will Rache und werde sie auch bekommen... Sie haben zwar gesagt, dass ihr nichts getan habt, aber das stimmt nicht. Genau heute vor drei Jahren am 09.09. habt ihr eine Familie umgebracht und für diese werde ich mich rächen", sage ich zu ihm, woraufhin mich alle verwirrt anschauen.
"Dafür gibt es keine Beweise. Alle Spuren wurden beseitigt oder?", den letzten Teil flüstert er vor sich hin, aber ich höre es trotzdem.
"Es wurden nicht alle Spuren beseitigt und ihr habt an dem Tag auch nicht alle umgebracht. Eine Person hat heute vor drei Jahren überlebt, ein Kind verloren und hat sich an diesem Tag Rache geschworen. Heute ist sie 18 Jahre alt und die gefürchteste Person der Welt. Sie wird heute Rache an allen nehmen, die beteiligt waren", sage ich zu den Männern, die daraufhin alle ein großes Fragezeichen im Gesicht stehen haben.
"Von wem reden sie?", fragt mich ein anderer Mann und steht dabei auf.
"Ich rede von... mir. Alevtina Anastasia Sorokin. Genau heute vor drei Jahren habe ich zwei meiner Liebsten verloren. Ihr habt mir meine Stütze im Leben genommen. Kurz habe ich überlegt, ob ich nicht doch lieber mein Leben beenden soll. Ich habe mich dagegen entschieden und jetzt... werde ich Rache für meinen Bruder und mein Kind nehmen", sage ich zu den Männern, die mich alle erstarrt anschauen.
"Bringt sie in den Saal", befehle ich meinen Männern, bevor ich zu den Kindern laufe.
Bei ihnen angekommen, stelle ich mich genau vor sie und sehe, dass fast alle geweint haben.
"Ihr braucht nicht weinen. Euch wird nichts passieren", sage ich zu ihnen.
Danach laufe ich wieder in den großen Saal, wo alle Männer und Frauen sind.
"Ivan bring die López Familie auf die Bühne. Auch ihre Kinder", befehle ich meinem Bruder und laufe währenddessen auf die Bühne.
Nachdem alle hoch gebracht wurden, schauen alle auf die Familie, bevor sie auf mich schauen.
"Was wird das?", fragt mich der Sohn von Santiago López.
"Dein Vater hat dir wohl nicht von seinen Sünden erzählt?", frage ich ihn, woraufhin er mit dem Kopf schüttelt.
"Da bin ich aber enttäuscht Santiago. Ich dachte dein Sohn soll deine Mafia übernehmen. Dazu wird es bloß leider nicht kommen."
Santiago und seine Familie schauen mich alle fragend an.
"Ivan bring mir die Verträge und die Bosse der Mafias", befehle ich meinem Bruder und ignoriere die Blicke auf mir.
Nach drei Minuten liegen die Verträge vor mir und die Bosse knien vor mir.
"Ihr werdet jetzt die Verträge unterschreiben, dann ist das Problem gelöst", sage ich zu ihnen und halte jedem einen Stift hin.
"Worum geht es in den Verträgen?", fragt mich Davi Santos.
"Wenn ihr die Verträge unterschreibt, dann gehören eure Mafias mir und nur mir allein. Euer Geld. Eure Männer. Eure Häuser und Autos. Alles gehört mir", sage ich zu ihm und alle schauen mich böse und wütend an.
"Ich werde das nicht unterschreiben", sagt Simo Hansen, der Boss der Hansen Mafia, zu mir.
Ich ignoriere seine Aussage und gehe auf Yavuz zu.
"Bring seine Kinder rein", befehle ich ihm und laufe wieder auf die Männer zu.
Kurz danach kommt Yavuz mit Naya, Naja und Malik rein. Simo reißt daraufhin seine Augen weit auf und fängt an mich zu beleidigen.
"Lass meine Kinder da raus. Sie haben nichts damit zu tun", brüllt er in meine Richtung.
Ich antworte ihm nicht, sondern gehe auf seine Kinder zu, die mich ängstlich anschauen.
"Bitte", höre ich Malik leise sagen, was ich aber ignoriere.
Alle drei schauen mich ängstlich an, als ich meine Hand zu meiner Waffe bewege. Ganz langsam ziele ich auf eine seiner Töchter und entsichere meine Waffe.
"Bitte. Sie haben nichts damit zu tun", höre ich Simo rufen.
"Wenn du nicht möchtest, dass sie stirbt, dann unterschreib den Vertrag", sage ich zu ihm und ziele weiterhin auf seine Tochter.
Ich gebe Ivan ein stummes Zeichen, dass er Simo den Vertrag geben soll, was er auch sofort macht. Er schaut den Vertrag nur an und macht nichts. Also ziele ich mit meiner Waffe auf das Herz von Naya und schieße. Mein Blut rauscht dabei durch meine Adern und ich fühle mich dabei lebendig. Die Schreie ignoriere ich einfach dabei.
Plötzlich geht die Tür von dem Saal auf und einer meiner Männer kommt rein.
"Don die Polizei ist hier", sagt er zu mir, woraufhin ich zu Ivan schaue, der verstehend nickt.
Ich folge dem Mann und laufe auf die Eingangstür zu, während ich mir das Blut mit einem Lappen aus dem Gesicht wische. Die Tür wird mir geöffnet und ich schaue die Polizisten an.
"Hallo. Was kann ich für Sie tun?", frage ich sie höflich.
"Wir wollten bloß fragen, ob heute zwei Officers hier waren", sagt der eine zu mir und schaut mich fragend an.
"Nein. Tut mir leid. Aber hier war niemand", sage ich zu ihnen.
Sie bedanken sich bei mir, verabschieden sich und dann gehen sie wieder. Ich laufe wieder in den Saal und führe das weiter, wo ich aufgehört habe.
"Unterschreib jetzt den Vertrag", sage ich zu Simo, der daraufhin den Stift auf dem Blatt ansetzt und unterschreibt.
"Ihr auch", sage ich zu den anderen, die auch den Stift ansetzen und langsam unterschreiben.
Auf einmal wird die Tür aufgerissen und Arthur kommt rein. Ich schaue ihn nur entsetzt an, bevor ich auf Ivan zu gehe.
"Bring die Kinder in den Keller und bleib mit Roman dort", befehle ich ihm.
Er schaut mich am Anfang skeptisch an, bevor er meinen Befehl ausführt.
Nachdem die Kinder und meine Brüder weg sind gehe ich auf Arthur zu.
"Was fällt dir ein und wie bist du aus der Zelle gekommen?", frage ich ihn.
Er antwortet mir nicht, aber schaut in die Richtung von Yavuz.
"Aleksei bring Arthur und Yavuz in den Keller. Sofort", befehle ich ihm.
Ich schaue die ganze Zeit auf die Tür, bis sie alle drei weg sind.
Plötzlich spüre ich etwas kaltes an meiner Kehle.
"Wo sind unsere Kinder?", fragt mich Thomas Chong.
"Da wo ihr nicht seid", antworte ich ihm und reiße mich von ihm los.
Bevor ich etwas machen kann, spüre ich einen Schmerz in meiner Schulter.

Die Rache ist meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt