Es ist still um mich herum und das einzige was ich noch wahrnehme ist das Flackern vom Fernseher, auf dem ununterbrochen der Film weiterlief.Wie versteinert saß ich für mehrere Minuten auf meinem Sofa und starrte nur auf den Fernseher.
Mein Handy vibriert und ich nehme es aus meiner Hosentasche.
Es ist eine Benachrichtigung. Von Instagram.
Ich öffne die Nachricht und vor mir taucht Mias Story auf. Sie hatte eines ihrer Shotgläser fotografiert. Im Hintergrund sah man viele Menschen tanzen. Es sah lustig aus.
Es sah sorglos aus.
Ich tippe schnell die Nachricht ,,Ich komm zur Party" und schicke sie Mia. Dann eile ich in mein Zimmer und krame in meinem Schrank nach meinem roten Top, welches ich oft für Partys anzog. Dazu holte ich mir eine schwarze Jeans aus dem Schrank und zog diese in einem hohen Tempo an.
Ich wollte auf diese Party und genauso sorglos sein. Ich wollte den Abend vergessen. Das was Jude gesagt hatte. Oder das was er nicht gesagt hatte...
Schnell zog ich mir meine schwarze Lederjacke an, frischte nochmal mein Make-Up auf, nahm meine Handtasche und verschloss hinter mir die Wohnungstür.
Mia hatte mir kurz nach meiner Nachricht ihren Standort geschickt und ich bog auf die große Einfahrt des Einfamilienhauses ein. Ich entdeckte schon vor dem Haus eine Menge Partygäste. Doch leider keine Mia.
Ich stieg aus dem Wagen und verschloss diesen mit einem Klick. Dann zwang ich mich zwischen zwei laut diskutierenden Blondinen durch die Eingangstür des Hauses.
Eine stickige Luft kam mir sofort entgegen, als ich das Haus betrat. Es roch stark nach Schweiß und Alkohol und der Bass dröhnte in voller Lautstärke.
,,Jasmin!", hörte ich Mia hinter mir rufen und ich begann zu strahlen, als ich sie in einer Ecke mit Jesse und einem mir unbekannten Typ stand. Erleichtert lief ich zu ihr und viel ihr in die Arme.
,,Alles in Ordnung?", lachte sie und schaute mich stirnrunzelnd an. ,,Alles gut. Ich brauch nur etwas Alkohol.", ich schaute mich nach etwas trinkbaren um und erkannte hinten links die Küche.
,,Warte ich komme mit." Sie beugte sich kurz zu Jesses Ohr, rief irgendetwas und nahm dann meine Hand um mich in Richtung Küche zu ziehen.
,,Und wie läufts bisher mit dir und Jesse?", frage ich grinsend und sehe direkt wie Mia leicht rot wird.
,,Wie soll es laufen.Er ist sehr nett."
Ich grinse: ,,Ach ich bitte dich. Du findest ihn nicht nur nett! Gib es doch zu!"
,,Gut ,okay. Ich finde ihn toll. Aber das ist egal. Ich bin mental einfach nicht bereit für eine Fernbeziehung.", Mia hielt plötzlich inne.
,,Was ist los?"
Sie schweigt und ihr schweigen macht mir eine heiden Angst.
,,Er hat mich gefragt was ich davon halten würde in London zu wohnen..."
,,Was!? Jetzt schon?! Das ist euer erstes Date!", perplex schaue ich Mia an.
,,Nein, es war eher indirekt... Ich glaube er wollte nur wissen ob so etwas für mich in Frage kommen würde... Bevor er mehr versucht."
Erleichtert atme ich aus.
,,Könntest du dir das denn vorstellen?", frage ich vorsichtig. Der Gedanke das Mia nach London ziehen würde, ganz weit weg von mir, versetzte mich in eine mulmige Stimmung.Natürlich würde ich es ihr gönnen und wahrscheinlich würde es bis dahin auch noch dauern, doch ich brauche sie einfach zu sehr, als dass ich sie irgenwann gehen lassen könnte.
,,Ich weiß nicht...Ich meine ich habe mir schon gewünscht bevor ich 30 bin noch etwas zu sehen. Aber gleich weg zu ziehen..."
Eine Stille trat ein und nur die Musik war öaut wahrzunehmen. Mia schwieg weil sie nachdachte und ich weil mich das Gespräch runtergezogen hat.
,,Hey kann ich euch helfen?", fragte eine freundliche Stimme.
Ich antwortet nicht und hoffte Mia würde es übernehmen. Ich war nicht in der Stimmung für eine Unterhaltung mit einem Fremden.
Doch Mia schien zu sehr in ihren Gedanken vertieft, dass sie den Fremden gar nicht wahrnahm.
Also riss ich mich zusammen und lächelte den Fremden mit meinem aufgesetzten Lächeln an.
,,Wir suchen das Bier.", sage ich zuckersüß und der andere grinst.
,,Vielleicht kann ich euch da helfen." Er dreht sich um und lief in Richtung Kühlschrank.
Doch anstatt den Kühlschrank wie erwartet zu öffnen, drückte er die Türklinke einer Tür runter, die direkt daneben war.
Ich erhaschte einen Blick und betrachtete den Vorratsraum mit all den vielen Kisten.
,,Wow der Gastgeber scheint ja keine Mühen gescheut zu haben.", stelle ich erstaunt fest.
Grinsend überreicht mir der Blondschopf eine Flasche Desperados und ich nehme dankend an.
,,Ja Serge macht, wenn es um Partys geht, einfach die besten.", erklärt er und nimmt einen Schluck seines Bieres.
Dabei beobachte ich ihn genau und nehme war, dass der Typ vor mir garnicht so schlecht aussieht.
Seine meeresblauen Augen stechen förmlich heraus. Seine weiche Gesichtszüge lassen ihn sehr freundlich wirken und sein blondes Haar sieht seidig weich aus.
Doch nur kurz kann ich diesen Anblick genießen, denn ich werde von hinten auf die Schulter getippt.
,,Ich gehe zurück zu Jesse, falls du mich suchst.", erklärt Mia und verschwindet dann auch wieder in der Menge.
,,Dann bleiben wohl nur noch wir zwei. Ich bin übrigens Julian.", stellt der Fremde sich vor.
,,Jasmin."
Sein Grinsen verschwindet mit einem Mal.
,,Die von Jude.", bemerkt er verwundert.
,,Nun das klingt so als würde ich Jude gehören, aber ja so könnte man es sagen.", nur allein sein Name versetzt mich wieder in schlechte Stimmung und ich trinke einen großen Schluck von meinem Desperados.
,,Wo ist er eigentlich?", fragt Julian und schaut sich dabei um, als wenn er erhofft in gleich irgendwo zu entdecken.
,,Keine Ahnung ist mir aber auch egal.", ich zucke mit den Schultern und starre auf meine Füße.
,,Solltest du nicht wissen wo dein Freund sich rumtreibt?"
,,Wenn er mein Freund wäre, dann ja." ohne in Julians Gesicht zu gucken, weiß ich, dass sich wieder ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht geschlichen hat.
,,Also bis du offen für noch ein Bier?", fragt er munter.
,,Bestimmt. Ich lasse den Abend einfach auf mich zu kommen." grinse ich nun auch und blicke in seine leuchtenden, blauen Augen
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That girl
Romance,,Das Leben ist wie ein Fußballspiel. Wenn du zu weit nach vorne rennst ohne, die Menschen die dir wichtig sind stehst du im Abseits und verlierst den Ball."