3.Kapitel

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Und als ich dann endlich nach längerem Suchen einen Unterschlupf gefunden hatte, war ich komplett von oben bis unten nass. Obwohl es mitten im Sommer war, war es schon den ganzen Tag etwas kühler als sonst, doch geregnet hat es bis vorhin noch nicht. Und dementsprechend anziehen konnte ich mich deshalb auch nicht.  Aber da ich mich im Moment auf keinen Fall zu James und den anderen Bekloppten - denn bekloppt waren sie alle im Gegensatz zu mir wirklich. Ich war nämlich die einzige die weder raucht, säuft, klaut, Drogen nimmt oder sonstiges. Ich war hier weil ich ein pubertierender Teenager war, den sein Leben im Moment halt ziemlich ankotzt. Mehr aber nicht - zurück gehen wollte, musste ich es ertragen, dass ich mir einen abfror, da mir schrecklich kalt war, da ich total nass geworden bin.

Deswegen beschloss ich es einfach zu verdrängen und mir lieber Gedanken darüber zu machen, wie ich sechs ganze Wochen auf diesem bescheuerten Bauernhof mit diesen bekloppten Leuten zusammenleben sollte. Doch noch bevor ich mir weitere Gedanken darüber machen konnte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "SOPHIE?" rief eine Stimme laut nach mir. "Hau ab!" rief ich zurück, in der Annahme, dass es nur einer der Deppen von gerade eben aus unseren schönen kleinen - zum kotzen - Runde war. "Sophie, wo bist du?" rief die Stimme noch einmal und ich erkannte sie gar nicht. Könnte aber auch daran liegen, dass ich den anderen gar nicht zugehört hatte bei dem was sie gesagt haben.

"Lass mich verdammt nochmal in Ruhe!" schrie ich zurück und meine Zähne begannen zu klappern, da mir immer noch schrecklich kalt war. Und gerade als ich dachte ich hatte gewonnen, weil ich nichts mehr von der Person hörte, merkte ich wie sich jemand neben mich auf das Stroh setzte, auf dem ich es mir in der Scheune bequem gemacht hatte. "Sag mal bist du eigentlich schwer von Begriff?" begann ich rumzumeckern, während ich mich umdrehte um nachzuschauen, wer überhaupt zu mir gekommen war. Und alles was ich sah, waren tiefe, wunderschöne, blaue Augen, die mich ansahen.

- Mein erstes Gepräch mit der fremden Person -

"Tut mir leid" sagte ich automatisch. Und ich wusste nicht einmal wieso. Normalerweise war es nicht gerade meine Art mich dafür zu entschuldigen, dass ich jemanden angemault hatte. "Kein Ding" sagte der Typ mit den blauen Augen, die mich wirklich faszinierten. Und als ich mich dann auch mal von den Augen lösen konnte, sah ich den Typen, der neben mir saß, an. Nämlich von oben bis unten. Er hatte eine Mischung aus blond-braunen Haaren, aber es sah so aus als wäre seine Naturhaarfarbe braun und seine Haare nur blond gefärbt worden. Dann diese genialen blauen Augen. Dann sah man, dass er eine Zahnspange trug, weil er leicht lächelte, aber man musste genau hinsehen, da sie durchsichtig war. Und zuletzt zu seinen Klamotten. Ein weißes Shirt, ein schwarzes Sweatshirt und eine blaue Jacke darüber. Zuletzt noch eine schwarze Hose und weiße Sneakers. 

Und um es gleich einmal klar zu stellen, der Style gefiel mir total. Ich musste ihn eine ganze Weile lang in Gedanken versunken angeschaut haben, denn irgendwann fragte er mich "Hab ich irgendwas an mir?". Ich sah ihn wieder leicht überrascht an und meinte "Nene". "Ich bin übrigens Niall" sagte er und lächelte mich an, währendessen er mir die Hand entgegenstreckte. Ganz anders als normal, nahm ich diese ebenso lächelnd an und sagte "Sophie". Wenigstens ein normaler Typ hier. Denn Niall sieht weder so aus, als wäre er hier weil er Probleme haben würde, wie der Rest der Truppe, noch labbert er mich so voll wie James. Also was sollte schief laufen, fragte ich mich. Eine Weile saßen wir noch so da und kamen ins Gespräch. "Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich Niall und sah ihn an. "Ich bin 19. Du?" fragte er mich lächelnd.

Irgendwie ist er schon ein wenig älter als der Rest, dachte ich mir, aber ich wusste auch nicht warum er denn überhaupt hier war. Aber allzu neugierig wollte ich auch wieder nicht klingen, denn so war ich nunmal wirklich nicht. "Ich werde in einer Woche 17" antwortete ich und dachte an meinen Geburtstag, den ich schlimmerweise hier verbringen musste. "Du zitterst ja" sagte Niall daraufhin und zog automatisch seine Jacke aus um sie mir umzulegen. Normalerweise wäre ich jetzt ausgerastet und hätte die Person angeschnautzt, aber ich tat es nicht. "Danke" bedankte ich mich einfach lächelnd und sah ihn an. Niall lächelte zurück und sah dabei wirklich süß aus. Niall legte seinen Arm um mich, weil ich immer noch wie verrückt zitterte, aber dann rief die Stimme die ich nur alzu liebte - um alles auf der Welt hasste - rief nach Niall und mir. "Niall? Sophie? Ist einer von euch beiden hier?" rief James. Ich verdrehte die Augen. Niall lachte.

Teenage Problems- 1D Story - Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt