Giyuu x Reader: Another World

19. Ohne wenn und aber..

Schwarz.
Mal wieder nur schwarz.

Es wäre nicht nötig gewesen mich gleich bewusstlos zu schlagen!!

—

Ich riss meine Augen auf und das grelle Licht überrumpelte mich, machte mir aber nichts aus.
Ich bin immer noch sauer auf Giyu!
Er hat einfach ohne Vorwarnung mich bewusstlos geschlagen! Aaahhhh!
Ich sprang förmlich aus meinem Bett und suchte nach Giyu um ihn eine Standpauke zu halten, warum man sowas nicht tut!

Ich hatte zwar noch meine schlafsachen an, von denen ich hoffte das sie mir nicht von Giyu angezogen worden sind.
Aber es war mir gerade egal!
Ich stampfte durch das ganze riesige Haus und suchte nach den blauäugigen Teufel! Wo zur Hölle steckt er denn?!

Ich stampfte den Flur entlang nach draußen.
Das Sonnenlicht schien auf mich, während das Gras meine nackten Füß streiften. Es kitzelte ein wenig, aber das war mir auch in jenem Moment egal.

Und dort stand er mit dem Rücken zu mir gewendet, von der Sonne beleuchtet.
Ich stand nun direkt hinter ihm und tippt ihn sanft auf die Schulter.
Als er sich dann umdrehte...

,, Was fällt dir eigentlich ein mich einfach bewusstlos zu schlagen?! Hätte man das nicht anders lösen können?!" schrie ich ihn wütend an.
Er hatte wieder seine typische emotionslose Ausstrahlung und verhielt sich dementsprechend auch so.
,, Yup" sagte er stumpf.
Mein Blut fing förmlich an zu kochen vor Wut!!
,, Du hättest sonst keine Ruhe gegeben und kein Auge zugedrückt" fügte er noch hinzu.

Was weiß der schon?!
Ich drehte mich beleidigt von ihm weg.
Er hat kein Recht auf sowas, nur weil er eine Säule ist.

Warte nur ab, ich werde sicher auch so weit kommen wie du!

,, Lass mich, das hat dich nicht zu interessieren" sagte ich schmollend.

,, Natürlich hat es mich zu interessieren" widersprach er mir.
Ich atmete nur kurz auf und wusste nicht wohin mit mir.
,, Ist ja auch egal... ich muss jetzt trainieren!" wechselte ich schnell das Thema.
,, Es währe schön wenn du dich davor noch dementsprechend kleiden würdest" schlug er stumpf vor.
,, Hatte ich auch vor!! Du idiot.." schrie ich ihn an.

,, Kann man ja bei dir nicht wissen..." murmelte er leise, was mich noch wütender machte.
,, Was denkst du denn?! Da sich mit Schlafsachen hier rumlaufe?!" schrie ich.
,, Tust du doch gerade" protestierte er dagegen... ganz unrecht hatte er nicht...

Pff bekam ich nur raus und machte kurz darauf einen stampfenden Abgang.
Ich zog mich in meinen Zimmer um, und band mir meine Haare zusammen.
Giyu kann einen schon aufregen, doch die Wut verschwand schnell wieder. Ich habe nicht die Kraft auf ihn wütend zu sein... und wenn dann nicht lange, sondern nur für den einen Moment...

Ich schaute nach draußen... es wird bald Herbst, musste ich feststellen.
Es ist schwer vorstellbar, doch ich bin schon fast seit einen Jahr hier... ein Jahr voller neuer Erfahrungen und Erkenntnissen, die mich jeden Tag begleiteten.

Egal was ich dachte oder sagte... bei jedem Schritt den ich machte... bei jedem Atemzug...
musste ich meine wahren Gefühle allerdings unterdrücken.

Es ist eingebildet, doch trotzdem die Wahrheit... ich bin nichts als ein Schatten, der seinen Zielen und Prinzipien treu bliebt. Ich glaube zu meinen, das ich noch traurig wegen des Verlustes meiner Familie.
Ich habe nie die Möglichkeit gehabt mich endgültig von meiner Familie zu verabschieden.
Es ist zu egoistisch, mein Verhalten, mein Handeln, meine Taten...
Auch wenn ich weiß das es falsch war, tat ich es und ich habe noch keine Klarheit darüber ob ich es bereue oder nicht.

Unklarheit.
Wie immer bin ich unsicher, verzweifelt, unwissend ... es ist nichts Neues.
Doch als er mir widerfahren ist, war es wie eine Art Hoffnung in Person, die mich von meinen eigentlichen Schicksal bewahrt hatte.

Ich kann es mir meines Weges erklären, warum er mir eine zweite Chance gegeben hat, mein Leben zu leben und voll 0 anzufangen.

Und nun stehe ich hier, mit meinen Katana, das von Dämonen Blut beschmiert war in meiner Hand und lebe mein neues Leben, nachdem ich mein altes zurückgelassen habe.

Ich habe mir für heute vorgenommen, bei Tanjiro vorbeizuschauen.
Ich wollte mit ihm reden und verstehen was ihm widerfahren ist.

Ich ging also über den alten Weg, bis zum Schmetterling-Anwesen.
Shinobu informierte mich schon, das sie Tanjiro und seine Begleiter dort aufgenommen hatte.
Ich betrat also das große Haus... als ich einen langen Flur entlang lief, hörte ich einen sehr lauten schrillen Schrei.
,, Neiinnnn ich will nicht!!!" ich erschrak und mir rutschte beinahe mein Herz in meine Hose.
Wer schreit hier denn so rum?!

Ich linste in den Raum, es ähnelte einen Krankenzimmer oder sowas in der Art.
Drei Betten waren darin zu sehen.

Ich betrat den Raum.
,, Was ist den hier los?" fragte ich etwas leiser.
,, Y/n!" hörte ich eine warmherzige Stimme.
Ich schaute zu einen der Betten... Tanjiro war dort zu sehen.
Ein Lächeln spielte sich auf meine Lippen... ich schaute den Jungen ab, der fürchterlich zitterte.

,, Alles in Ordnung?" fragte ich etwas sehr verwirrt.
Er zitterte weiter.
,, Wer bist du denn?!" fragte er mich ängstlich schreiend.
Was hat er denn.

,, Zenitsu schrei nicht so" sagte Tanjiro ernst zu diesen Zenitsu.
Ich gesellte mich zu Tanjiro.
In einen der Betten lag noch jemand... ist das ein Wildschwein?
Ich sage mal lieber nichts dazu...

,, Also, Ich will alles wissen" sagte ich etwas ernst, mit einen traurigen Unterton.
Ich kann mir schon denken was passiert ist, ich habe mich mental schon darauf vorbereitet.

Und genau das was ich vermutet hatte, war auch genau richtig.
Seine Familie wurde von Dämonen zerschmettert und Nezuko ist ein Dämon geworden.
Was er mir aber auch erzählte, war das Giyu Nezuko am Leben gelassen hat... irgendwie überraschte mich dies ein wenig.

Giyu? Der Giyu denn ich kenne, hat einen Dämon am Leben gelassen?

Jetzt habe ich etwas womit ich ihn aufziehen konnte... hehehe...

Deswegen, wurde Giyu also angeklagt... das war mir allerdings nicht klar...
Er hat die beiden unterstützt...

Die ganze Situation brachte mich ganz schon zum nachdenken...

Giyu hat also doch etwas für Dämonen übrig, und ist nicht emotionslos oder stumpf.
Auch wenn er immer so tut, oder von außen so scheint...