Rik wirft mich unsanft auf sein Bett ab und bleibt davorstehen.
„Hm, was mache ich nur mit dir?", betrachtet er mich intensiv, als würde er Inspiration in meinem Blick suchen. Ich presse meine Oberschenkel zusammen und schaue erwartungsvoll zu ihm auf.
„Mich bestrafen?", erwidere ich fragend.
„Klingt ja so, als würdest du mich anflehen, dir weh zu tun?", fragt er mich verwundert und streicht nachdenklich mit seinem Zeigefinger über seine vollen Lippen.
„Ich weiß nicht", sage ich leicht beschämt und lasse meinen Blick nach unten senken.
„Antworte mir vernünftig, Valerie. Erzähl mir, was dir gefällt". Er wirkt leicht verärgert, aber ich erkenne noch den heißen Funken in seinen Augen. Er beugt sich näher zu mir runter, legt seine starken Arme an der Bettkante rechts und links von mir ab und schüchtert mich mit seiner dominanten Ausstrahlung ein.
„Ich dachte, es wäre euch egal, was mir gefällt. Ich bin doch nur euer Spielzeug", gestehe ich, während ich mich aufsetzte und meine Knie an die Brust anwinkele. Ich traue mich nicht, ihn dabei anzusehen.
„Ja, aber behandeln wir unser Spielzeug etwa so schlecht?"
„Ähm nein... ich denke nicht", antworte ich mit Unbehagen. Ich merke, wie sich sein Gesichtsausdruck daraufhin weiter verändert. Der lüsterne Blick verschwindet nun komplett und er schaut mich sanft, schon fast besorgt an.„Wo ist auf einmal dein vorlautes Mundwerk hin? Jetzt sag mir endlich, was dich bedrückt. Ich bin mir sicher, es geht hier nicht nur um deine Gefangenschaft bei uns."
Ich zögere kurz, doch es bringt nichts. Sein wunderschönes Gesicht macht mich schwach. Wahrscheinlich werde ich bis zu meinem Tod mit den Beiden verbunden bleiben, daher können sie ruhig alles von mir wissen. Sie sollen mich kennen. Ich will kein weiteres unbedeutendes Mädchen für sie sein, wenn sie eines Tages meine Leiche zuschaufeln. Also offenbare ich ihm meine tief sitzenden und düsteren Gelüste nach dem süßen Schmerz, den mir die beiden Brüder bereiten. Ich habe das Prinzip mit der Bestrafung und Belohnung lieben gelernt. Es ist mittlerweile eine Sucht und vielleicht fühle ich jetzt so, weil ich keine Wahl hatte. Aber das spielt für mich keine Rolle mehr.
„Du bist perfekt", unterbricht mich Rik in meinem Redefluss. Er sieht mich voller Begierde an und streicht zärtlich über meine Wange. Keine fünf Minuten später werde ich hart von ihm ausgepeitscht. Genauso wie es brauche, doch etwas zwischen uns ist anders. In mir steckt kein Hass mehr gegen ihn. Ich genieße sogar jeden der aufprallenden Schläge auf meinem Hintern. Danach werde ich mit einem Orgasmus an meinem Kitzler belohnt, denn ich habe noch eine leichte Blutung und so verzichten wir auf Sex.
Nach einer warmen gemeinsamen Dusche cremt er liebevoll meine gereizte Haut ein. Wir kochen uns gemeinsam Abendessen und liegen sogar eingekuschelt zusammen in seinem Bett. Ich verliere an diesem Tag keinen einzigen Gedanken mehr an eine Flucht. Ich darf mich frei im Haus bewegen, bin nicht eingesperrt und dennoch bleibe ich in seinen Armen liegen bis ich einschlafe.
~
Am nächsten Morgen werden wir von Wim geweckt. Ich begrüße ihn mit gemischten Gefühlen. Ich schlüpfe wieder in meine Rolle, zeige mich nach außen hin erfreut und herzlich ihm gegenüber. Da liegt noch etwas Unausgesprochenes in der Luft und er hat keine Ahnung, was zwischen mir und Rik in seiner Abwesenheit passiert war. Rik wird ihn bestimmt genauestens über alles aufklären. Ich mache mir jetzt schon Sorgen, ob er Verständnis haben wird. Wird er solch eine Innigkeit zwischen mir und Rik akzeptieren? Wünscht er sich sowas auch von mir? Es fällt mir schwer, ihn zu lesen. Er ist viel unberechenbarer und brutaler als sein kleiner Bruder, der noch ein Herz besitzt.
Er überrascht mich auch dieses Mal wieder mit seiner unvorhersehbaren Persönlichkeit. Nach einem Gespräch unter vier Augen mit Rik, kommt er schließlich in mein Zimmer herein. Ich fürchte mich jetzt schon vor dem, was er sagen wird. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht lesen, er trägt ein Pokerface. Ich zittere am ganzen Körper, als er mir immer näherkommt und etwas hinter seinem Rücken versteckt hält. Ist es vielleicht eine Waffe oder ein Messer? Wird er mich jetzt umbringen? Ich halte es kaum noch aus. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gefürchtet, nicht einmal bei der Entführung.
„Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht", sagt er schließlich voller Freude in seinen Augen. Ich atme erleichtert aus und nehme es mit noch immer zitternden Händen entgegen. Es ist ein eingerahmtes Foto. Ich erkenne sofort den kleinen goldverzierten Bilderrahmen, denn darauf bin ich mit meinen Eltern abgebildet. Dieses Bild stand immer auf meinem Hängeregal in meiner Wohnung in Deutschland. Ich bin einfach nur fassungslos. Überwältigt von meinen Gefühlen fange ich an zu weinen, presse das Bild fest an die Brust, als würde ich es umarmen und starre es danach direkt wieder an.
„Danke schön, Wim. Das bedeutet mir sehr viel", ist alles, was ich ihm sagen kann zwischen meinen verheulten Schluchzern. Mir fehlen die Worte. Er erzählt mir ebenfalls, dass er in der Wohnung einen Brief hinterlassen hat, so wie ich es mir vor einiger Zeit gewünscht hatte.
„Deine Eltern werden jetzt ihren Frieden finden können und ich hoffe du auch", beruhigt er mich mit einer einfühlsamen Stimme, bevor ich ihm um den Hals falle und ihn in eine lange Umarmung zwinge. Vergessen ist die Angst, die ich eben noch verspürte.
Er hat mir ein Geschenk mitgebracht. Er war in meiner Wohnung. Bedeutete ich ihm etwas? Ist es seine Art mir zu zeigen, dass ich für ihn auch mehr als nur ein Spielzeug bin?
„Ich koche uns gleich ein leckeres Frühstück und würde dir gerne danach eine Massage geben. Du wirkst sehr erschöpft nach deiner Reise", schlage ich motiviert vor. Ich möchte ihm zeigen, dass ich ihn vermisst habe.
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Der etwas andere Kunsthändler
Mystery / Thriller[ 𝑫𝒂𝒓𝒌 𝑹𝒐𝒎𝒂𝒏𝒄𝒆 | 𝑺𝒑𝒊𝒄𝒚 & 𝑽𝒆𝒓𝒃𝒐𝒕𝒆𝒏 🌶️ 𝟏𝟖+ | 𝑰𝒏 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒂𝒃𝒈𝒆𝒔𝒄𝒉𝒍𝒐𝒔𝒔𝒆𝒏 ] Ein Kurztrip nach Amsterdam - das perfekte Abenteuer für eine Gruppe enger Freundinnen. Doch als Valerie während eines Stadtbummels eine...