Hotel Room

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Kapitel 14:
4.August

Als ich meine Augen öffne strahlt die Sonne durch die Gardinen in Felix Hotelzimmer. Völlig gerädert lasse ich meine Hände über mein Gesicht fahren und merke erst jetzt, wie müde ich eigentlich bin.
Gestern Abend nach dem Sex ist urplötzlich das ganze Adrenalin aus meinem Körper gewichen und sorgt wahrscheinlich für meine Müdigkeit.
Die ganzen Gedanken darüber, ob Felix mich ghostet oder eine andere hat, hat mich ganz schön hoch gepusht.

Ich drehe mich auf die Seite und schaue in Felix schlafendes Gesicht. Er sieht entspannt aus. Mehr als gestern Abend, als ich an seiner Zimmertür geklopft habe.
Ich hebe meine Hand und fahre ihm behutsam über seine Wange. Er rührt sich kein Stück und scheint noch tief und fest zu schlafen.
Vorsichtig schiebe ich die Decke zur Seite, nehme frische Sachen aus meinem Koffer und versuchte so leide wie möglich ins Bad zu laufen.
Ich machte das Licht an und betrachtete mich im Spiegel.

Meine Haare waren zerzaust und ich sah müde aus. Ich hätte definitiv noch etwas Schlaf gebrauchen können.

Ich zog Felix T-Shirt über meinen Kopf und schlüpfte aus meinem Slip.
Den Duschkopf  nahm ich in die eine Hand und mit der anderen stellte ich die Wassertemperatur ein.
Beim duschen dachte ich an Felix Worte. War ich damals wirklich so blind gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, das Felix mehr von mir möchte? Signale hatte er mir keine gegeben, oder zumindest habe ich das bis gestern gedacht.

Mir kam auch in den Sinn, wie schlecht Felix ausgesehen hatte. Er brauchte dringend eine Pause, die er sich zum Glück auch ab Herbst nehmen wird. So geht das auch nicht weiter, seine Kräfte waren aufgebraucht und ich machte mir Sorgen.

Nach der Dusche ziehe ich mir einen frischen Slip und ein Shirt über. Als ich auch dem Bad komme sehe ich, dass Felix bereits wach ist.
Er hat sich auf den Rücken gedreht und sieht total fertig aus. Seine Augen sind geschwollen und seine Haare stehen in alle Richtungen ab.

„Da bist du ja" sagt er, als er sein Handy aus der Hand legt.
Er winkt mich mit seiner Hand zu sich und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Vorsichtig krabbel ich auf dem Bett zu ihm und sofort umschließt Felix mich mit seinen Armen.
Unvorsichtig lande ich auf seinem Oberkörper, woraufhin er kurz aufstöhnt.
„Sorry" Murmel ich und legte mein Gesicht in seine Halsbeuge.
„Ick hab dich och vermisst" sagt er und ich kann das grinsen in seiner Stimme hören.
„Ich hab dich immerhin nicht platt gemacht" verteidige ich mich und drücke ihm einen Kuss auf den Hals.
„Dit hast du wohl Püppi, ick bin noch völlig fertig von gestern Abend" antwortet er und streicht mir mit einer Hand über den Arm.

„Ich wusste nicht, dass ich mir so einen alten Sack als Freund gesucht habe" erwiderte ich.
„Ey, also meene Performance gestern Abend kann nüscht so schlimm gewesen sein, so wie du gestöhnt hast. Außerdem bist du ja och gekommen" antwortet er, woraufhin ich lachen muss.
„Ja das stimmt. War ein durchschnittlicher Orgasmus" sage ich.
„Soll ick dir nochmal zeigen, wie dit gestern Abend war?" fragt er mich.
Ich schüttle den Kopf.
„Ich spüre das noch zwischen meinen Beinen, keine Sorge" lache ich und Presse meine Oberschenkel zusammen. Ein leichtes brennen ist zu spüren, aber keinesfalls unangenehm sondern prickelnd.

„War ick zu doll?" fragt er und dreht sich so, dass er mich anschauen kann.
„Nein! Es war richtig gut, aber ich bin es halt nicht so gewohnt" antworte ich.
„Kannst irgendwann auch mal..... doller" fügte ich hinzu und vergrabe mein Gesicht in seine Halsbeuge, weil es mir kurz unangenehm ist mit Felix darüber zu sprechen. Eigentlich total albern, weil wir ja schon öfters Sex gehabt haben.

„Doller? Meinst du, dass ick dich richtig anpacken darf?" fragt er und fasst mir als Demonstration fest an den Oberschenkel.
Ich stöhne leicht auf und nicke.
„Aber nicht jetzt, du hast gleich ein Interview" antworte ich.
„Spielverderberin. Dann geh ick jetzt duschen" verkündet er.
Bevor er aufsteht lässt er sich es dennoch nicht nehmen, mich nochmal richtig zu küssen.
„Bis gleich, püppi" sagt er.
„Bis gleich" flüstere ich zurück.

Hero (Felix Lobrecht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt