Wiedersehen

4.

Immer noch lag mein Kopf auf Michis Bauch. Ich konnte die auf und ab Bewegung seines Baues spüren. Ich seufste leise. Wie dolle hatte ich diese Momente vermisst. Aber ich verfluchte auch diesen Moment. Smudo hatte mich mit Michi einfach allein gelassen, obwohl er wusste was ich für ihn empfand und das Michi mich ausquetschen würde , warum ich gegegangen bin. Eine Zeit lang schwiegen wir uns nur an und genossen die Nähe des anderen, aber schließlich ergriff Michi das Wort.

,, Warum?", fragte er leise und ich spürte seinen Blick auf mir. Ich starrte star nach unten, um seinem Blick auszuweichen. Ich wollte nicht darüber reden, aber ich wusste auch das Michi mich solange bearbeiten würde bis er es wüsste.

,, Ich dachte wir wollten das Thema ruhen lassen", flüsterte ich zurück und verfluchte Smudo, dass er mich mit Michi allein gelassen hatte. Innerlich hoffte ich das er sich damit zufrieden geben würde.

,, Du kennst mich doch", antwortete er und begann durch meine Haare zu streicheln. Na toll. Eine Verführungstaktik. Und was das schlimme war, sie schlug an. Ich schloss genießerisch die Augen und lehnte mich noch ein bisschen mehr gegen ihn. Er strich einfach weiter und wartete geduldig auf meine Antwort.

,, Du kennst die Antwort", erwiderte ich leise und meine Stimme brach ab. Sah er nicht wie schwer das hier für mich war ?! Plötzlich spürte ich wie Michi seine Streichelei unterbrach und sich ausetzte. Ich hob meiner Kopf ,damit er aufstehen konnte. Dann ging er zum Stuhl und setzte sich dort hinein. Mit einem schmerzerfüllten Blick sah er mich an. Erst jetzt begriff ich ,wie schwer es für ihn gewesen war, als ich mich einfach aus dem Staub gemacht hatte. Er hatte anscheinend auch die ganzen Jahre so gelitten, wie ich.

Auch ich setzte mich auf. Ich sah auf dem Boden und schloss kurz die Augen um mich zu sammeln, dann sah ich wieder zu ihm. Sein Blick war zu viel für mich. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, scheiterte aber.

Mir liefen Tränen über die Wangen und ein unangenehmes Ziehen machte sich in meiner Magengegend breit. Ich hoffte, dass Michi jetzt kommen würde und mich in Arm nehmen würde doch er kam nicht. Ich schluckte und begann mit stockender Stimme zu erzählen:

,, Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten bei euch .... nicht das ich dich und die anderen nicht lieb hätte oder so... aber ich konnte nicht mehr in der Nähe von euch sein.

An dem Tag an dem ich ging...", ich schluckte und wischte mir eine Träne vom Gesicht, ,, starben meine Eltern und ich konnte euch nicht mehr sehen. Mir fiel das Song schreiben so schwer und ich wollte mit niemanden mehr etwas zu tun haben.

Auch nicht mit den Menschen die ich liebte, aus Angst das sie mich auch verlassen oder mir weh tun..." Mit jedem Wort wurde ich leiser. Meine Tränen rannen in Bächen meine Wangen hinunter und ich schlurchste. Mir war es jetzt egal, was Michi dachte. Ich stand auf und wollte aus dem Raum stürzen, als ich spürte, wie sich zwei Arme um meinen Körper schlangen und mich festhielten. Ich hatte nicht die Kraft mich zu wehren und ließ auch zu das Michi mir vorsichtig über den Rücken streichelte.

,, Shhh, ganz ruhig", beruhigte mich Michi leise, ,, alles wird gut... Shhh.. Ich bin ja da.." Ich nickte zitternd, und als er bemerkte, dass ich mich beruhigt hatte, ließ er mich vorsichtig los. Er sah mir in die Augen und musterte mich besorgt. Immer noch liefen mir einzelne Tränen über die Wangen. Aber nicht aus Trauer, nein, aus Erleichterung mit ihm darüber geredet zu haben. Er legte seine Hände an meine Wangen und strich sanft die Tränen weg. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Vorsichtig strich er mir auch eine Strähne aus der Stirn und nahm mich nochmal in den Arm. Ich lag hier in den Armen des Mannes, den ich am meisten vertraute, der wie ein Bruder für mich war, den ich im Stich gelassen hatte. Den Mann den ich liebte.