Comeback // Lena Oberdorf x Leah Williamson

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Natürlich sprechen die Charaktere hier Englisch :)

Leahs Sicht

Gedankenversunken starre ich gegen die weiße Decke. Ich spüre das Kribbeln in meinen Beinen und die Anspannung in meinen Muskeln. Ich würde gerade alles lieber machen, als hier im Bett zu liegen und nichts zu tun. Mittlerweile habe ich auch den Versuch aufgegeben, zu schlafen. Immer wenn ich meine Augen schließe, erscheint vor mir der grünen Rasen und ich höre fast schon die Fans auf den Tribünen sitzen. Zum wiederholten Mal drehe ich mich in die andere Richtung und starre auf den Schatten, der von meinen Fenstern aus an die Wand geworfen wird. Das Zimmer erleuchtet immer wieder in einem zarten Licht, wenn ein Auto daran vorbeifährt. Frustriert reiße ich schließlich doch die Decke von meinem Körper und laufe durch die Tür in Richtung Wohnzimmer. Dort habe ich nämlich vorhin mein Handy angeschlossen, um mich nicht weiter vom Schlafen abzuhalten. Wirklich etwas gebracht hat es leider trotzdem nichts.

Das helle Licht des Bildschirms lässt mich für einen Moment die Augen zusammenkneifen und klaut mir die Sicht. Nach kurzer Zeit sehe ich dann doch wieder, was dort geschrieben steht, auch dass ich mittlerweile einige Nachrichten erhalten habe. Die meisten sind aus meiner Mannschaft, die mir für morgen noch mal viel Glück wünschen. Ganz vorne dran sind Lia, Beth und Vivianne. Die drei und natürlich Laura, haben mir in den letzten Tagen beigestanden wie keiner. Jetzt wo ich so nah vor meinem Ziel bin, kann ich nicht anders als mich bei ihnen noch mal bei allen herzlich zu bedanken, auch wenn ich das mittlerweile mehr als genug getan habe.

Danach nehme ich mir jedoch Zeit für die Person, die ganz oben angepinnt ist. Nicht nur eine ungelesene Nachricht wartet da auf mich, auch wenn sie ganz genau weiß, dass ich eigentlich schon längst schlafen sollte. Ein breites Grinsen bildet sich auf meinen Lippen, wenn ich die vielen kleinen Sprüche der braunhaarigen Lese und schlussendlich einfach auf den Hörer am oberen Bildschirmrand drücke. Auch wenn es mittlerweile ziemlich spät ist, dauert es nur wenige Sekunden, da höre ich auch schon die Stimme meiner deutschen Freundin. „Leah. Du sollst doch schlafen", wirft sie mir sofort an den Kopf und ich kann mir ein erneutes Schmunzeln nicht verkneifen. Mit dem Handy an meinem Ohr mache ich mich auf den Weg zu meiner Couch und lasse mich darauf fallen. „Wenn ich es könnte, würde ich dich jetzt sehr wahrscheinlich nicht anrufen", erkläre ich ihr Augenzwinkernd, auch wenn sie es am anderen Ende nicht sehen kann. „Das kann schon sein, aber so wird die Wahrscheinlichkeit, dass du doch noch schläfst nicht gerade höher", stellt sie fest und ich kann nicht anders als ihr zuzustimmen.

Für einen Moment ist es still zwischen uns beiden und ich spiele ein wenig mit den Bändeln meines Pullovers. Die eigentliche Besitzerin dieses Pullovers ist es auch, die die Ruhe wieder unterbricht. „Was geht dir durch den Kopf?", will sie von mir wissen und ein leises Seufzen verlässt meine Lippen. Lena kennt mich einfach viel zu gut. „Viel zu viel", beginne ich und habe damit in keinster Weise untertrieben. Hunderte Gedanken schwirren mir durch den Kopf und erst seitdem die andere am Telefon ist, sind die Stimmen ein wenig ruhiger geworden. „Von ich werde morgen einfach verdammt schlecht spielen, zu ich enttäusche die Fans und dann die Bilder, wie ich wieder auf dem Boden liege und mein Knie festhalte." Jetzt ist es Lena, die ich am anderen Ende seufzen höre und dann erklingt ein kurzes Rascheln, was mich das Handy von meinem Ohr weghalten lässt. „Was ist deine größte Angst?", fragt sie mich schließlich und ich brauche tatsächlich einen Moment, um darüber nachzudenken. Ich kann mich eigentlich gar nicht entscheiden. Alle Szenarien, die eintreten können, sind schlimm. Doch eigentlich habe ich schon längst die Antwort im Kopf.

„Ich glaube ich habe am meisten Angst davor, dass ich auf dem Platz einfach nicht mehr dieselbe bin. Keine Ahnung, aber was wenn ich nicht mehr normal in einen Zweikampf gehen kann, ohne dabei Angst zu haben mich wieder zu verletzten? Was wenn ich den Ball verliere, weil ich zu unsicher in meiner Bewegung mit ihm bin? Oder wenn ich nach einem Sprint plötzlich abbremsen muss, es aber nicht kann, weil ich nicht will, dass mein Knie wieder in eine komische Richtung wegknickt? Meine größte Angst ist glaube ich einfach meine Leichtigkeit zu verlieren und nie wieder die Spielerin werden kann, die ich davor war."

WOSO // girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt