Kapitel 2

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P.o.V. Rezo

Ehe ich bis drei zählen konnte, hatte er seine Karte gezückt, die Rechnung bezahlt und nach meiner Hand gegriffen. Bereitwillig stand ich auf und folgte ihm zum Ausgang. Nicht zuletzt war das dem Umstand geschuldet, dass Teile meiner Hose viel enger geworden waren als noch vor ein paar Minuten.

An der frischen Luft angekommen, zog er mich ruckartig nach rechts sodass er mit dem Rücken zur Wand stand und ich gegen ihn gepresst wurde. Hungrig legte er die Arme in meinen Nacken und zog mich zu sich. Seine Zunge schmeckte nach Whiskey und Cranberrys und sein Körper roch scharf und würzig nach Bergamotte und Vanille. Wäre ich nicht schon vorher Wachs in seinen Händen gewesen, jetzt hätte es kein Zurück mehr gegeben. Alles an ihm brachte mich um den Verstand.

Stolpernd und ineinander verschlungen schafften wir es schließlich zu meiner Hütte und während ich versuchte aufzuschließen, saugte er so heftig an meinem Hals, dass mir ein lautes Stöhnen entfuhr. Endlich schwang die Tür hinter uns auf und bei dem Versuch schnellstmöglich hinein zu kommen, wären wir beinah auf dem Boden gelandet. Das Schloss klackte innen zweimal und wie als wäre das der Startschuss gewesen, verlor ich in Sekundenbruchteilen meine Hose. Es war, als hätte ich wegen ihm vergessen welchen Part ich normalerweise beim Sex einnahm.

Aber da ich nicht zulassen konnte, dass Mexi ein falsches Bild von meinen Präferenzen bekam, machte ich mich nun an seiner Kleidung zu schaffen, sodass nun beide Hosen auf dem Holzboden lagen. Mit einem flinken Handgriff waren seine Handgelenke über dem Kopf vereint und ich drehte uns um, sodass meine Hüfte ihn gegen die Wand drückte. Daraufhin ließen wir kurz voneinander ab und ich fasste seine glänzenden Augen wieder ins Blickfeld. Gott wie konnte jemals jemand diesen Augen widerstehen?

Neckisch drückte er seine Hüfte nach vorne und strich über meinen Schritt, sodass ich die Beule in seiner Hose überdeutlich spürte. Ein Schleier lag auf seinen Augen und er legte seine Finger sanft an meine Wange. Seine leichten Bewegungen schickten eine heftige Gänsehaut über meinen ganzen Körper, als wären wir elektrisch geladen.

„Deine Seele ist wunderschön," wisperte Mexi so leise, dass ich ihn fast nicht gehört hätte. Diese vier Worte waren genug, um mich vollends zu verzaubern. Noch nie hatte ich jemanden so etwas sagen hören und die genaue Bedeutung verstand ich auch nicht, aber das Gefühl, das sich in meinem Körper ausbreitete, sagte mir alles, was ich wissen musste.

Das war der Zeitpunkt, an dem mein Gehirn sich langsam abschaltete und meine Hände und Beine die Arbeit automatisch übernahmen. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte ich ihn von der Wand gezogen und war mit ihm ins Bett gekracht. Ein ersticktes Lachen drang aus seiner Kehle und zwischen zwei Küssen flüstert er: „Nicht so stürmisch Casanova, wir sind zu hübsch, um das hier an einen Quickie zu verschwenden."

Ihn aussprechen zu lassen, hatte mich ein ganzes Stück an Überwindung gekostet, denn seine Lippen waren einfach zu schön, um sie nicht zu küssen. Sofort sog ich sie wieder zwischen meine und ersetzte die Wahrnehmung mit meinem Sehsinn durch meinen Geschmackssinn.

Eine warme weiche Hand machte sich langsam an meiner Boxershorts zu schaffen und schob sie zentimeterweise nach unten, sodass ich mich ein kleines Stück nach oben drückte, um ihn gewähren zu lassen. Seine leichten streichelnden Bewegungen ließen bereits meine Augen in ihre Höhlen zurückrollen, aber als er plötzlich mit festem Griff zupackte, erstarrte ich über ihm. Diesen kurzen Moment nutzte er und stieß mich von sich runter, nur um sich in der gleichen Bewegung auf meinen Schoß zu setzen.

Heftig blinzelnd öffnete ich die Augen und sah vor mir eine Szene, die aus dem schönsten Film der Welt stammen könnte. Das Mondlicht schien durch die nur nachlässig zugezogenen Gardinen herein und rahmte seine Silhouette in einem weiß-blauen Schimmer ein. Auf den Lippen zeichnete sich ein warmes, liebliches Lächeln ab und seine Augen blickten verträumt auf mich herunter.

„Fuck," flüsterte ich so leise, dass er es fast nicht hörte. Mexi nahm das als Ansporn und legte seine zierlichen Hände nun beide um meinen Schwanz. Zischend zog ich die Luft ein und warf den Kopf zurück auf die Matratze.

Alles kribbelte und fühlte sich einfach großartig an. Am Anfang von meiner Beziehung mit Fabian war es ähnlich gewesen, allerdings hatte er mit der Zeit immer weniger auf mich Rücksicht genommen, sondern sich nur geholt, was er brauchte und mich ignoriert. Aber er war der letzte Mensch, an den ich jetzt denken wollte.

Statt weiter in schlechten Erinnerungen zu schwelgen, beschloss ich mir auch einmal zu nehmen, was ich wollte. In der nächsten Sekunde griff ich in Mexis Nacken und zog ihn zu mir hinab, bis unsere Lippen nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Ein Keuchen entfuhr ihm und der Blick, den er mir jetzt zuwarf, war so scharf, dass ich fast laut aufgestöhnt hätte.

„Am liebsten würde ich jetzt sofort über dich herfallen," wisperte ich leise und kniff mit meiner anderen Hand fest in seinen Arsch.

„Machst du es, wenn ich dich anbettele," wollte er wissen, sein Atem streifte meine Wange und verursachte eine heftige Gänsehaut.

„Kannst du das denn?" fragte ich und sch unsere Gesichter noch ein wenig enger zusammen.

„Gib's mir Daddy," seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch, aber diese drei Worte stellten Dinge mit meinem Körper an, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Wie um mich noch mehr an zu machen, leckte er mit seiner Zunge über meine Lippen und drückte seinen Arsch gegen meine Hand.

Als wäre ein Schalter in mir umgelegt worden, packte ich ihn noch fester und presste unsere Münder heftig aufeinander. Der Kuss war heiß und verlangend, genau wie unsere Körper. Schnell hatte er auch seine Boxershorts verloren und jeder Millimeter unserer Haut, der frei war, klebte aufeinander.

Das Letzte, an das ich mich danach noch erinnern konnte, war das kehlige raue Stöhnen, dass er mir schenkte, als ich mich mit einem harten Schub in ihm versenkte. 

Pretty Soul •rezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt