Es passierte unerwartet, ohne Vorwarnung. Plötzlich und ohne Zusammenhang. Ich war am späten Nachmittag auf dem Weg von der Bibliothek zurück zu meinem Gemeinschaftsraum, da hörte ich es zum ersten Mal. Es kam aus der Wand. Ein zischen und flüstern. Ich sah mich um, doch der Gang, in dem ich mich befand war menschenleer. Zuerst dachte ich, ich hätte ich verhört und ging einfach weiter den Flur entlang. Doch dann war dieses Geräusch wieder da, es war ein zischendes flüstern. Ich näherte mich der kalten Steinwand und legte mein Ohr dagegen und nun hörte ich es deutlich. Etwas bewegte sich in der Wand und es sprach. Ich werde dich finden. Ich warte auf dich. Ich zuckte zurück. Was bei Salazar war das? Ich ging etwa geschockt den Gang weiter und kam schließlich an meinem Gemeinschaftsraum an. Ich zog meine Maske hoch und betrat den dunklen Raum. Es waren kaum noch Schüler da, die meisten waren wahrscheinlich beim Abendessen, doch mir war der Appetit vergangen. Ich ging schnell auf mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Einatmen, ausatmen, sagte ich mir. Ich ließ das Geschehen vor meinem inneren Auge Revue passieren.
Also es kam eine Stimme direkt aus der Wand.
Es war ein zischendes flüstern.
Ich hatte diese Stimme zum ersten Mal gehört
Das waren nicht viele Anhaltspunkte. Es waren eigentlich kaum welche. Mit diesen Informationen konnte ich nichts anfangen. Entnervt drehte ich mich auf den Bauch und vergrub meinen Kopf in meinem Kissen. Vielleicht hatte ich mir das alles nur eingebildet. Ja, das war es bestimmt gewesen. Ich hatte einfach wieder zu viel gelernt und nun spielte mein Gehirn verrückt. Ja, das würde es sein. Trotzdem hatte ich keinen Hunger. Ich zog mir einen bequem dunkelgrünen Hoodie und eine schwarze Hose an und setzte mich dann mit einem Buch in einen der schwarzen Sessel im Gemeinschaftsraum.
Ich schaffte es tatsächlich, mich in meine Lektüre zu vertiefen. Doch leider nur so lange bis das Abendessen vorbei war. Dann kam eine aufgeregte Schülerschar in den Gemeinschaftsraum gewuselt. Ich hörte nur Bruchstücke wie „Versteinert“, „Blödes Katzenvieh“, „hatte es verdient“ und „wirklich Potter war es?“.
Konnte mir mal einer erklären, was hier los war? Aber ich brauchte gar nicht lange auf meine Antwort warten, denn Draco und Pansy schlängelten sich gefolgt von Daphne durch die Menge. »Wo warst du?« fragte mich meine schwarzhaarige Freundin sofort, doch ich ignorierte ihre Frage. »Was ist los? Was ist passiert?« wollte ich stattdessen wissen.
»Keine Ahnung was genau passiert ist, aber wir kamen gerade vom Abendessen zurück und da sahen wir Potter, Schlammblut und Weaslebe in einem Korridor stehen. Vor ihnen war die Wand mit roter Farbe oder so beschmiert. Es stand da „die Kammer des Schreckens wurde geöffnet. Feinde des Erben nehmt euch in Acht“ und daneben hing das Katzenvieh von Filch und hat sich nicht mehr bewegt. Und Filch hat dem Narbengesicht die ganze Zeit nur gedroht, dass er ihn umbringen würde, und der meinte nur, dass er es nicht war. Anscheinend hat Potter seine Katze versteinert oder so. Wie gesagt ich hab es auch nicht wirklich mitbekommen, was da abgegangen ist.« erzählte Pansy ohne Punkt und Komma. Sie holte schon wieder Luft, aber ich unterbrach sie, bevor sie weiter machen konnte. »Moment, Moment. Du willst mir erzählen, dass Potter die Katze von Filch versteinert hat und die Kammer des Schreckens wieder geöffnet hat?« fragte ich. Das machte doch kein Sinn. »Ja, hab ich doch gerade gesagt« meinte die schwarzhaarige genervt und aufgeregt zu gleich.
»Seit wann ist Potter mit Salazar Slytherin verwand? Ich meine rein hypothetisch gesehen ist es möglich, aber dann hätte er auch Eigenschaften von ihm und die hat er nicht. Außerdem ist er in Gryffindor, also Potter kann es nicht sein« klärte ich meine Freunde auf. »Wie kommst du denn jetzt darauf?« fragte Daphne neugierig, sie hatte sich mittlerweile auf der Armlehne meines Sessels niedergelassen.
»Damals als Hogwarts gegründet wurde, hat Salazar Slytherin eine geheime Kammer in das Schloss eingebaut. Sie wird die Kammer des Schreckens genannt. Salazar versteckte sie gut, bevor er die Schule verließ und nur der wahre Erbe Slytherins könne sie öffnen. Was dort drinnen ist weiß keiner, aber es soll irgendwas Grauenvolles sein. Die Schule wurde oft durchsucht, aber die Kammer des Schreckens wurde nicht gefunden. Vor 50 Jahren wurde die Kammer schon einmal geöffnet und damals kam ein Schlammblut ums Leben. Der Schule drohte daraufhin die Schließung, aber, da es zu keinem weiteren Vorfall kam, blieb sie offen.« Alle starrten mich mit offenem Mund an. »Woher weißt du das alles?« fragte mich mein bester Freund verblüfft. Ich sah ihn an. »Das hat uns damals Lucius erzählt. Das war kurz bevor ich vom Ministerium mitgenommen wurde. Und einen Teil davon hab ich aus Büchern« Doch er sah mich immer noch an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen. »Wie ich sehe erinnerst du dich nicht mehr daran« schlussfolgerte ich und er nickte bestätigend. »Und die sonstigen Eigenschaften Salazars sind bekannt, deshalb ist es ausgeschlossen das Potter die Kammer geöffnet hat.«
Doch noch als ich später im Bett lag, dache ich darüber nach was meine Freunde mir heute erzählt hatten. Es war merkwürdig. Hatte das öffnen der Kammer vielleicht etwas mit diesem merkwürdigen Gefühl zu tun? Ich zerbrach mir noch lange den Kopf und irgendwann mitten in der Nacht fiel ich endlich in einen unruhigen schlaf.
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Die Tochter des dunklen Lords
FanfictionWas wenn Tom Vorlost Riddle aka. Lord Voldemord eine Tochter hätte! Was wenn diese die ersten 7 Jahre ihres Lebens bei den Malfoys aufwächst und ihren Vater nicht kennt? Was wenn sie schließlich zu einer neuen Familie kommt? Was wenn diese nicht so...