Die Tochter des dunklen Lords

Angriff

Als ich am nächsten morgen die große Halle betrat, stieß ich fast mit einer Gruppe tuschelnder Ravenclaw Mädchen zusammen. Ich grummelte müde etwas vor mich hin und wollte weiter gehen. Da hörte ich, dass sie von einer weiteren Versteinerung sprachen. Dieses Mal hatte es einen Schüler getroffen. Es war ein 1. Klässler aus Gryffindor gewesen. Etwas verwirrt ging ich zu meinem Tisch.
»Was ist denn mit allen los?« fragte ich verwirrt, als ich mich neben Pansy niedergelassen hatte. »Nh Schlammblut aus Gryffindor wurde versteinert« meinte sie gleichgültig. Ich zuckte ebenfalls mit den Schultern und nahm mir drei Kürbispasteten. Wir redeten nicht während des Essens. Als ich jedoch fertig war, wurde dieses Gefühl, welches ich gestern nicht gespürt hatte, wieder stärker. Als näherte es sich mir schnell. Es war stärker als vorher. Es war richtig präsent. Es drohte mich zu ersticken. Hastig sprang ich auf und lief aus der großen Halle. Ohne anzuhalten lief ich weiter.
Als ich an der Mädchentoilette im ersten Stock vorbeikam, wurde das Gefühl stärker, aber es veränderte sich. Nun war es eher so, als würde mich etwas Geheimnisvolles anziehen. Als wolle es mir sagen, ich solle da jetzt reingehen, was natürlich völliger Blödsinn war. Außerdem war das das Klo der Maulenden Myrte, hier ging nie jemand rein. Aber ich konnte nicht widerstehen. Ich sah mich kurz um, lauschte an der Tür und als ich keinen Laut aus dem inneren hörte, öffnete ich die Tür. Auf den ersten Blick sah alles exakt genauso aus wie in den anderen Mädchentoiletten, nur dass hier alles ein wenig schmuddeliger aussah, als hätte es lange keiner mehr benutzt. Naja es hatte auch lange keiner mehr benutzt, weil sich alle vor der maulenden Myrte fürchteten, aber im Moment sah ich sie nicht.
Ich betrat nun richtig den Waschraum und die Tür fiel hinter mir ins Schloss. Zwischen den Kabinen und den Waschbecken stand ein kleiner Kessel auf dem Boden, unter dem ein kleines Feuer brannte. Es war eine Art Reisekessel. In ihm brodelte etwas. Ich trat näher und lugte in das innere. Es war ein widerlich aussehendes Gebräu, daneben lag ein Buch in dem ein Lesezeichen steckte.
Ich öffnete die markierte Seite.
Wer wollte denn hier Vielsafttrank brauen? Ich hatte da so meine Kandidaten im Kopf, aber der Trank war eigentlich sehr schwer und selbst erwachsene Zauberer und Hexen traute sich nicht an diesen Trank.

Ich legte das Buch zurück und trat etwas von dem Kessel weg. Ich näherte mich den Waschbecken und das Gefühl wurde stärker. Ich drehte mich Richtung Becken und sah es mir genauer an. An der linken Seite des Wasserhahnes war eine Schlange abgebildet. Ich strich sanft mit meinen Fingerspitzen über den Kopf des Reptils. Ein angenehmes kribbeln durchfuhr mich.
Ich schreckte auf als ich Stimmen vor der Tür hörte. Vielleicht kam der Besitzer des Trankes zurück, um nachdem rechten zusehen, dann sollte ich vielleicht nicht hier erwischt werden. Am Ende war es ein älterer Schüler und ich würde mächtig ärger bekommen. Andererseits war das hier bestimmt nicht erlaubt. Ich würde einfach ganz vorbildlich handeln und den Lehren Bescheid geben, dass es hier nicht mit Rechten Dingen zuging. Schnell flüchtete ich mich in die hintere Kabine. Ich hockte mich mit angewinkelten Beinen auf den Klodeckel, damit man meine Beine nicht unter der Tür sah.
Die Tür zur Mädchentoilette öffnete sich und es trat jemand ein. Die Person lief eilig zu dem Trank. Ich hörte sie etwas murmeln, was ich leider nicht verstand. Aber ich erkannte die Person. So, so. Die kleine Löwin Granger, Oberstreberin der Schule und beste Freundin von St. Potter machte krumme Dinge. Wenn das die Schulleitung mitbekam. Aber andererseits…warum nicht den Dingen ihren Lauf lassen, das konnte noch lustig werden. Granger verließ die Toilette wieder und ich wagte mich aus meinem Versteck. So jetzt aber schnell, sonst kam ich noch zu spät zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Nicht das es eine Schande bei dem Lehrer wäre, aber ich wollte nun wirklich keinen Ärger bekommen.
Ich kam dennoch pünktlich und auf Fragen nach meinem Verbleib antworte ich, dass ich auf Toilette war. Es war nicht einmal gelogen. Erst nach weiteren 5 Minuten kam Lockhard an geschritten und prahlte mit seinen Leistungen. Die Stunde war sehr langweilig. Ich meine so selbstverliebt konnte ein Zauberer doch nicht sein. Doch Professor Lockhard überbot alle. Er toppte alles und gab dem Wort „eingebildet“ nochmal eine ganz neue Bedeutung. Der Unterricht, war wie seit Anfang des Schuljahres…öde. Das Einzige was wir erfuhren war, dass sich die Lehrer große Sorgen wegen der Versteinerung des Schüles machten. Außerdem fand nun ein Duellier-Club statt, den Professor Lockhard führte. Na das konnte heiter werden. Er meinte, dass er noch einen weiteren Lehrer um Hilfe bitten würde, natürlich nicht, weil er welche benötigte, sondern um uns verschiedene Zauber zu demonstrieren.
Wir sollten uns am Abend um 7 alle im Pokalzimmer versammeln.