Prolog

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Es war später Nachmittag, als Peter das Gelände der Bruderschaft erreichte. Staub wirbelte auf, als die Räder des Wagens zum Stehen kamen. Fassungslos angesichts des Anblicks, der sich ihm bot, stieg Peter aus.

 Das große Lagergebäude stand nicht mehr. Da war nur noch ein riesiger Schutthaufen. Auch das Wachhäuschen sah stark lädiert aus. Agent Mallory war nirgends zu sehen. Es war totenstill.

 Peter ging ein paar Schritte, nicht sicher, was zu tun war. Seine Anweisung war nur gewesen, Mallory herzubringen, fortzufahren und nach zehn Minuten wieder herzukommen. Diese zehn Minuten waren vergangen, aber nun war niemand hier.

 Achselzuckend wollte Peter schon wieder zum Wagen zurückkehren, als ihm der gewaltige Schutthaufen erneut ins Auge fiel. Ein kleiner Stein ganz unten links bewegte sich. Erst wackelte er hin und her, offensichtlich steckte er zwischen weiteren Trümmerteilen fest, dann war er plötzlich frei und schoss einige Meter über den aufgerissenen Asphalt.

 Peter folgte dem Stein mit den Augen. Das war kein Zufall gewesen. Keine natürliche Kraft hätte den Stein auf diese Weise bewegen können. Misstrauisch näherte Peter sich dem Schutt. Ob wohl jemand-? "Mr. Mallory?", rief er laut, erhielt aber keine Antwort. 

Probehalber begann Peter, gegen einen der Steine zu schieben, doch es war zwecklos. Von Hand würde es schwierig werden, das hier wegzubekommen. Peter überlegte, ob er zurückfahren und Verstärkung holen sollte. Andererseits wusste er auch nicht genau, ob dort wirklich jemand unter den Steinen begraben lag. Und, falls ja, ob es Mallory war. Schließlich entschied Peter sich dafür, auf Nummer sicher zu gehen und forderte Verstärkung an.

Mehrere Stunden und eineMenge Lärm später hatten sie die größte Menge an Schutt weggeräumt. Peter hobdie Hand und der Maschinenlärm verstummte.

 Vorsichtig näherte er sich derschlanken, schwarz gekleideten Gestalt, die inmitten der Steine lag. Es warohne Zweifel Agent Mallory. Blut rann aus einer Schnittwunde an seiner Schläfeund seine Augen waren geschlossen. Peter winkte ein paar Männer zu sich undgemeinsam hoben sie Mallory hoch. „Hier, schafft ihn in mein Auto", wies Peterdie anderen an und sie legten Mallory auf die Rückbank. Peter öffnete dieFahrertür und stieg ein. Anschließend brauste er davon, zum nächstgelegenenGlaubenshaus.  

Scarlett & Browne Bd. 3 - Die Gejagten [FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt