Zur gleichen Zeit erwachte Mallory in einem Glaubenshaus irgendwo in der Nähe von Stow.
Er war allein und hatte schreckliche Kopfschmerzen. Stöhnend versuchte er, sich an das zu erinnern, was geschehen war. Das Gebäude der Bruderschaft tauchte vor seinen Augen auf, und Albert Browne... Sie hatten sich zu Tode duelliert und dabei die gesamten Häuser ringsherum auseinander genommen.
Und doch war alles ganz anders gelaufen, als Mallory es sich vorgestellt hatte. Albert Browne zu erledigen hätte nicht viel länger als ein paar Minuten dauern sollen. Stattdessen hatte er im letzten Moment seine Gabe entfesselt und sie gegen Mallory gerichtet.
Und Mallory war äußerst erzürnt darüber. Die Vernichtung von Albert Browne hätte eine Vergeltung sein sollen, eine Rache, dafür, dass er Doktor Calloway getötet hatte. Bei diesem Gedanken spürte Mallory einen scharfen Stich in seinem Herzen.
Aber es brachte nichts, hier herumzusitzen und die Vergangenheit ändern wollte. Was zählte, war die Zukunft, und dass man immer weitermachte.
Deshalb erhob sich Mallory aus dem Bett, in dem er gerade eben noch gelegen hatte und zog sich um. Seine Klamotten lagen neben ihn auf einem Stuhl, den Mantel fand er an einem Haken an der Tür.
Einige Minuten später öffnete sich die Tür und ein junger Glaubenshaus-Agent traf ein, dessen Namen Mallory nicht kannte. "Ah, Mr. Mallory, Sie sind wach", rief er freudig. Mallory zeigte keine wirkliche Regung, nur seine Lippen kräuselten sich ein wenig, als er antwortete: "Offensichtlich."
Einen kurze Moment lang herrschte Schweigen, dass der Agent offenbar verzweifelt zu brechen versuchte, Mallory jedoch nicht. Er ließ sich Zeit, bevor er fragte: "Wer hat mich gefunden?"
"Oh, es war Peter, Sir", sagte der junge Glaubenshaus-Agent, offensichtlich erleichtert darüber, dass die Stille durchbrochen worden war. "Ihr Chauffeur. Er kehrte nach zehn Minuten zurück, wie Sie es befohlen hatten, und fand nur einen riesigen Schutthaufen vor."
In diesem Moment erinnerte Mallory sich wieder daran, was er, nur halb bei Bewusstsein, getan hatte, um auf sich aufmerksam zu machen. "Der Stein", sagte er. "Natürlich." Der junge Agent nickte eifrig. "Daraufhin hat man begonnen, Sie nach und nach freizulegen, Sir."
Mallory nickte knapp. "Ich wünsche, dass man mir Speisen und Getränke bringt", befahl er. "Und währenddessen soll jemand den Aufenthaltsort von Albert Browne und Scarlett McCain herausfinden und mir ein Auto zur sofortigen Abreise bereitstellen."
"Ja, Sir. Wie Sie wünschen, Sir", sagte der Glaubenshaus-Agent, verbeugte sich leicht, und verließ das Zimmer. Mallory blieb allein zurück und starrte schweigend aus dem Fenster.
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Scarlett & Browne Bd. 3 - Die Gejagten [FF]
FanfictionWird es Scarlett & Albert gelingen, Scarletts verschollenen Bruder Thomas zu finden? Was ist mit Stonemoor? Und wer hat die Große Verheerung ausgelöst? Hat Mallory überlebt? Nach dem zweiten Band der Reihe sind noch eine Menge Fragen ungeklärt gebli...