Kapitel 39: Unsere zwei Wunder

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Wenige Monate später.
Es ist kurz vor dem Errechneten Geburtsttermin, mein Bauch scheint fast schon zu platzen. Aber bald ist es soweit, denn ich hatte die letzen Tage bereits unregelmäßig Wehen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit bis die beiden sich endlich aus meinem Bauch rausbequemen. Aktuell muss ich auch jeden zweiten Tag zur Kontrolle. So auch heute. Ich bin in einer viertel stunde mit Niklas bei meinem Frauenarzt verabredet. Auf dem weg dahin merke ich ein ziehen im Bauch, was ich auch schon wegatmen muss ich beschließe einfach langsam weiter zu gehen bei der Frauenärztin können wir ja direkt ein CTG schreiben. In unregelmäßigen Abständen kommen weitere wellen die meinen Körper durchfluten. An der Praxis angekommen werden sie immer heftiger. Dort treffe ich auf Niklas welcher sofort auf mich zu kommt. Zu ihm sage ich ,,Niklas ich glaube unsere Mädchen machen sich auf den weg." Er hilft mir zur Frauenärztin rein welche sofort mich ans CTG anschließt und ein Ultraschall macht. Niklas und ich schauen gebannt hin. ,,Ja Frau Ahrend ihr Ärzte Instinkt lässt sie nicht im Stich, sie haben tatsächlich regelmäßige Wehentätigkeiten die Geburtswehen haben eingesetzt. Ihren beiden Mädchen geht es auch gut. Die Fruchtblase ist aber noch in Takt und ihr Muttermund ist auch schon etwas geöffnet ca 2cm. Ich würde jetzt sagen da sie selber Ärtze sind und sich auskennen fahren sie nachhause holen die Klink Tasche und begeben sich dann ins Klinikum. Frau Ahrend ich muss ihnen ja nicht erklären das die wehen immer heftiger werden. Also ging es für Niklas und mich nachhause die Tasche holen und dann ins JTK. Über WhatsApp gab ich allen wichtigen Personen bescheid das es bald los geht bei uns.
Im JTK war auf der Gynäkologie alles bestens vorbereitet. Auch wenn es hier schon öfter natürliche Geburten von Zwillingen gab, ist dies nicht gerade alltäglich und obwohl Niklas und ich hier arbeiten merkten wir kaum was davon wie im Hintergrund ein ganzes, medizinisches Team auf Abruf shand.  Ich bekam wurde direkt ans CTG angeschlossen. Einen Tropf brauchte ich nicht, denn die Wehen wurden immer regelmäßiger und zunehmends stärker. Wie auch schon die Stunden zuvor konnte ich die Wehen am Besten im Vierfüsslerstand oder an der Wand stehend veratmen und auch aushalten.

Gegen 4 Uhr morgens kam dann Frau Dr. Ina Schulte die während der letzen Wochen bei uns in JTK zu Gast war und meine Geburt begleiten sollte wieder in den Kreißsaal, um den Fortschritt der Geburt zu überprüfen. In den letzten 5 Stunden hatte sich der Muttermund nur mehr um 2 Zentimeter geöffnet und war nun erst bei 5 Zentimeter.

Ich hatte alle 3 bis 4 Minuten heftige Wehen, das weiß ich noch. Allerdings kamen mir die Abstände zwischen den Wehen vor, als lägen Stunden dazwischen. Die Wehen waren zu diesem Zeitpunkt so stark, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Ich wollte mich auf die Atmung konzentrieren, aber der Schmerz kam in so großen Wellen und ich hatte das Gefühl überrollt zu werden. Nicht mehr atmen zu können.Und dann war Niklas zur Stelle.  Er war da mein Anker. . Seine Wange an meiner, atmeten wir uns durch jede einzelne Wehe.

Ab diesem Zeitpunkt weiß ich nur noch Bruchteile. Ich war wie in einem Tunnel. In meiner eigenen Welt. Ich nahm fast nichts mehr um mich herum wahr. Nur die Wehen. Die Schmerzen. Aber auch der Gedanke, dass jede neue Wehe mich einen Schritt weiter zu meinen Kindern bringen würde.

Gegen 7 Uhr kam dann eine zweite Hebamme zu uns in den Kreissaal. So richtig mitbekommen, hab ich das aber erst später. Zwischendurch wurde mit dem Ultraschallgerät auch immer wieder die Lage der beiden Babies kontrolliert. Für mich war die Zeit irgendwie stehen geblieben bzw. spielte einfach keine Rolle mehr. Ich dachte nur noch von Wehe zu Wehe.

Das nächste an das ich mich erinnern kann, war dieser ungeheure Druck nach unten. Dieses Gefühl mein Innerstes würde nach Außen gestülpt. Wiederum dieses Gefühl einer Welle, die mich zu überrollen drohte. Die zweite Hebamme brachte frische Energie mit in den Kreißsaal und peitschte mich so richtig durch die Presswehen. Wies mich an zu atmen. Gab mir das Signal, wenn es Zeit war mit dem Pressen aufzuhören.

Ich konnte das erste Köpfchen fühlen. Ich konnte spüren, dass ein Baby gleich da sein würde. Ich wartete immer wieder auf die nächste Wehe. Auf das nächste Gefühl endlich wieder pressen zu können. Ich hab geschrien wie noch nie zuvor in meinem Leben. Mir war alles egal. Ich gab die Kontrolle völlig ab und gab mich der Geburt ganz und gar hin.

Ich weiß noch, dass das Köpfchen immer wieder fast draußen war und wieder zurück flutschte. Das ganze muss ein paar Mal so passiert sein und ich dachte, ich würde es nie schaffen. Ich weiß auch noch, dass Niklas immer wieder von meinem Kopf nach vorne und wieder zurück wuselte. Und während einer Presswehe, sagte er etwas zu mir und setze ungeheure Kräfte in mir frei und ehe ich mich versah, hörte ich aufgeregtes Geschrei. Babyschreie. Und schon lag dieses kleine, perfekte Menschlein auf meiner Brust. Herzlich Willkommen Nele.

Ich war außer mir. Ich bekam die Hektik, die jetzt herrschte kaum mit. Mit dem Ultraschallgerät wurde auf meinem Bauch herum gefahren. Stimmen im Off. Ich hatte nur Augen für dieses kleine Wesen auf meiner Brust. Das leise atmete und mich mit großen Augen anstarrte.

Was ich kaum mitbekam: Über das Ultraschallgerät beobachteten mein Arzt und die Hebammen das zweite Baby. Die schwächere die ohne OP nicht überlebt hätte. Im nächsten Augenblick spürte ich die nächste Welle kommen. Ich musste pressen.

Nur 7 Minuten nach Nele kam das zweite Baby mit einem lauten Plätschern und intakter Fruchtblase auf diese Welt. Emma. Wieder Babyschreie. Und schon lag auch diese kleine perfekte Wesen auf meiner Brust.

Diesen Moment werde ich nie vergessen. Tränen liefen über meine Wangen. Niklas der uns voller Liebe ansah. Und diese 4 Augen, die mich voller Neugierde musterten. Dieses Gefühl. Diese Erleichterung. Dieser Stolz. Diese Liebe.
Zeitig wurden mir beide wieder weggenommen und die erst Untersuchung gemacht Niklas hat seine wachsammen Chefartz augen drüber gehalten wärend mich die Hebammen versorgt haben. Wir dürfen ein Zimmer auf der Gynäkologie beziehen. Und eine halbe Stunde später brachten Niklas und Dr. Schulte meine beiden Kinder zu mir. ,,Ich bringe dir eure Wunder. Zwei bracht Exemplare. Nele hat sich in deinem Bauch prächtig entwickelt und Emma geht es auch gut sie ist noch etwas zart aber das wird sich auch entwickeln nach den Problemen in der Schwangerschaft ist das völlig normal." Ich nicke nur so geflasht bin ich von den Anblick. Dr. Schulte verschwindet leise durch die Tür und lässt Niklas und mich unser Familienglück genießen.

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