Kapitel 22 Das Chaos der Assistenzärzte

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,,Nie Intim im Team" der Spruch hat seinen Sinn, ist natürlich nicht umsetztbar aber ich als Ausbilderin merke oft wie schwer es ist unter den Bedingungen zu arbeiten. Der eigene Mann arbeitet hier und zwei ihrer ,,Küken" führen eine Beziehung und haben dazu noch Private Probleme. Eigentlich hatte ich mir geschworen da nicht einzugreifen und mich nicht einzumischen aber momentan leidet die Arbeit sehr drunter. Wir müssen dringend am Team arbeiten. Denn momentan arbeitet jeder für sich und einen es Team Arbeit gibt, dann nur zwischen Frau Rent und Herr Kleftonofiki. Aber selbst die beiden haben wohl Streit. Ich verstehe zwar nicht so wirklich was die letzten Wochen vorgefallen ist aber so kann es nicht weiter gehen. Eigentlich hatte ich mich auf einen entspannten wieder Einstieg nach den Flitter Wochen gefreut, aber gut dann erst mal nicht. Ich habe mir vorgenommen heute bei der Einteilung ein extra treffen ein zu berufen und mit Frau Rent ein Einzel Gespräch zu führen, da sie eigentlich die sensibelste von allen ist und sie mir am ehesten was anvertrauen würde. Um das aber so ungezwungen, unauffällig und locker wie möglich zu machen hab ich sie bei mir eingeteilt. Durch Zufall haben wir dann ein kleines Zeitfenster wo wir über ihre Doktorarbeit sprechen. Dann kommen wir von selbst auf ein anderes Thema. Jetzt mache ich gemeinsam mit Niklas schnell die Einteilung. Wir werden nach dem Friedefreude Eierkuchen Motto begrüßt aber man merkt das es nicht so ist. ,,Ihr lieben, ich weiß nicht was vorgefallen ist, aber ich bin bestens informiert das es zwischen Ihnen nicht mehr gut läuft. Ich bin ehrlich gesagt sehr enttäuscht. Wir kommen aus unseren Flittwerwochen wieder und dann höre ich so was. Kann man Sie jetzt nicht mehr alleine lassen?Sie wollen Ärzte werden, da ist dieses verhalten nicht akzeptabel." Man merkt die Betroffenheit. Dann kündige ich noch an das wir uns in drei Stunde wieder hier treffen werden zu einem Gespräch. Jetzt verlassen alle den Raum. Frau Rent und ich arbeiten auf der Gyn. Dann setzen wir uns in mein Büro. Wir reden kurz über das berufliche sie wirkt sehr abwesend deswegen frage ich sie ,,Frau Rent, was bedrückt sie?" Sie zögert etwas. Ich sage ,,Sie können mir alles anvertrauen, ich habe damals auch mit meinem Ausbilder gesprochen.",,Sie sind mit dem auch zusammen" sagt sie ,,Damals noch nicht" er wieder ich Jetzt platzt es aus ihr raus: ,,Ich habe mit jedem Streit der mir wichtig ist. Meine Oma, Tina, Chris einfach alles." Mit dem Gefühlsausbruch habe ich nicht gerechnet. Dann lass ich sie einfach erzählen und gebe ihr einen Rat mit auf den Weg. Dann bereite ich die Team Building Maßnahme vor. Jeder bekommt einen Teil einer Mappe von einem Patienten. Sie müssen weitere Teile im Gebäude finden jedoch bekommen sie alleine nicht die Lösung raus also müssen sie sich austauschen und zusammenarbeiten. Es ist witzig zu beobachten wie sie dort vollkommen verwirrt sitzen und nach einer Lösung suchen. Während die versuchen das Rätsel zu lösen habe ich paar Schwangere Frauen zur Untersuchung noch da. Als ich mit diesen fertig bin schaue ich noch mal nach meinem Assistenzärzten und siehe da, sie haben es verstanden zusammen zu arbeiten. Zufrieden ziehe ich mich in mein Büro zurück, wo ich den neuen Schicht Plan schon mal erstelle und verschiedene andere Unterlagen erledige.  Nach den 3 Stunden Zeit gehe ich zu den Assistenzärzten, welche mir die Lösung präsentieren. Ich sage ,,Ich bin stolz auf sie. Sie haben jetzt hoffentlich verstanden, das zusammen Arbeit wichtig ist." Damit entlasse ich sie für heute, erledige selber noch ein paar Dinge bevor ich nachhause fahre. Niklas musste noch in der Klinik bleiben, weshalb ich schon mal zuhause kochen wollte, damit wir essen können wenn er heim kommt. Außerdem wollte ich ihn so auch Arbeit abnehmen, denn normal hätte er heute gekocht aber nach der großen Op und den Telefonaten wird er dankbar sein wenn er hier direkt entspannen kann. Meine Vermutung hat sich bestätigt er hat sich gefreut und das Essen sehr genossen. So lassen wir den Abend entspannt ausklingen.

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