Seltsamer Unfall

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Ob die Geschichte jetzt gut oder schlecht ist, keine Ahnung. Ich dachte mir, es wäre besser wenn ich sie aufschreibe. Denn was ich erlebt habe, erlebt so schnell kein zweiter. Wenn ich mich recht erinnere ist alles an einem Montag losgegangen, ich glaube es war die zweite Woche nach den Sommerferien. Ganz sicher weiß ich, das ich in der 9. Klasse einer Mittelschule war, das hieß es war mein letztes Schuljahr.

Müde wachte ich auf und sah auf mein Handy. Es war 07:10 Uhr. Ich drehte mich noch einmal um und realisierte kurz darauf die Uhrzeit. „Scheiße, in 5 Minuten geht mein Bus." Sofort sprang ich aus dem Bett, zog mich um, schnappte mir meinen Rucksack und rannte die Treppe nach unten, ich wäre dabei auch fast gestolpert. Ich lief zur Garderobe und zog mir meine Jacke an, dann rannte so schnell ich konnte zum Bus. Meine Mutter hatte Frühschicht, sonst hätte sie mich geweckt. Und meine Schwester hatte erst zur zweiten Stunde. Wobei ich mir sicher war, dass sie mich nicht geweckt hätte.

Ganz knapp erwischte ich den Bus noch, musste allerdings ganz vorne stehen. Genervt setzte ich meinen Rucksack ab und stellte ihn auf den Boden. Kurz nachdem ich den Bus betrat fing es an zu Regnen, was dazu führte das meine Laune noch etwas sank. Wir waren mitten in der Corona Pandemie, und mussten deshalb in öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen eine Maske tragen. Das schien aber nicht jeden zu interessieren, da einer in der ersten Bank keine auf hatte. Er war ans Fenster gelehnt und hatte die Augen geschlossen, es wirkte aber nicht so als ob er schlafen würde. Ich hatte diesen Typen noch nie gesehen und aus irgendeinem Grund fand ich ihn interessant. Er war schwarz gekleidet und hatte weiße Haare, mehr konnte ich von ihm nicht erkennen. Ein Schüler war er aber definitiv nicht, dafür war er zu alt. Ein Referendar vielleicht? Aber warum fährt er dann mit dem Schulbus? Gesehen hab ich ihn ganz sicher noch nicht, an jemanden mit weißen Haaren würde ich mich erinnert. Ich musste zugeben, abgeneigt war ich von ihm jetzt nicht. Jetzt erst merkte ich, dass ich ihn anstarrte und sah schnell weg. Heute war Montag, das hieß ich hatte in der ersten Stunde Englisch. Ich seufzte bei dieser Erkenntnis, in dem Fach war ich wirklich nicht gut. Noch dazu wussten wir noch gar nicht wer unser Englisch Lehrer war. In der ersten Schulwoche war er nämlich noch nicht an der Schule, wir bekamen einen neuen Lehrer. So wirklich Hoffnung das er mir etwas beibringen konnte hatte ich nicht, ich war in dem Fach ein hoffnungsloser Fall. Ich sah aus dem Fenster und musste feststellen das es mittlerweile schüttete. Der Bus selbst war schon etwas älter, so wie er sich anhörte, außerdem hatte er seit dem ersten Schultag, einen riesigen Riss, in Windschutzscheibe.

Während ich zusah, wie der Scheibenwischer die Regentropfen wegwischte, richtete ich mit der Hand, mit der ich mich festhielt meine Maske zurecht. Ein großer Fehler, wie sich keine Sekunde später herausstellte, den der Bus legte eine Vollbremsung hin. Von der einen Sekunde auf die andere kam er zum stehen, weswegen ich nach vorne viel und durch die Scheibe krachte, da sie mein Gewischt nicht stemmen konnte.

Mit dem Kopf knallte ich auf irgendwas aus Metall. Ich hatte ein ekelhaftes piepsen auf den Ohren, eine verschwommene Sicht und brauchte einen Moment um zu realisieren was gerade passiert war. Ich hatte starke Kopfschmerzen und auch meine gesamte rechte Körperhälfte schmerzte extrem. Gerade so schaffte ich es mir, die nervige Maske vom Gesicht zu reisen, sonnst konnte ich mich aber kaum bewegen.

Das einzige Geräusch, dass lauter war als das piepsen in meinen Ohren, war das Geräusch eines fahrenden Zuges, das immer näher kam. Schlagartig wurde meine Sicht wieder ganz klar und erkannte das ich mitten auf dem Bahnübergang lag und ein Zug direkt auf mich zu rollte.

Trotz der starken schmerzen die ich hatte, versuchte ich mich aufzurichten. Als ich mein Gewicht aber auf den rechten Arm verlagerte, brach ich zusammen. Meine gebrochenen Rippen knallten auf die Kante einer Schiene, weshalb ich laut aufschrie. Das piepen in meinen Ohren wurde immer leiser, das Geräusch des Zuges dafür aber immer lauter. Ich wusste das ich nicht mehr viel Zeit hatte, um zu verschwinden und versuchte es noch einmal. Diese Mal verlagerte ich mein Gewischt komplett auf den linken Arm, der schmerzte zwar auch, aber bei weitem nicht so schlimm, wie der rechte. Als ich versuchte aufzustehen rutschte ich, auf Grund des Regens auf den Nassen Schienen aus. Dabei verfing sich der Reißverschluss, meiner offenen Jacke in der Schiene und verhinderte so, das ich mich irgendwie noch retten konnte. Der Regen verteilte das Blut meiner Kopfwunde über mein halbes Gesicht, aber das nahm ich Moment nicht war. Mit Tränen in den Augen, sah in Richtung der Bahn und wartete darauf, dass sie mich überrollte. Sie war vielleicht noch 3 Meter von mir entfernt und konnte sie schon förmlich spüren. Von Angst erfüllt schloss ich die Augen und wartete auf meinen Tod. Plötzlich spürte ich, wie mich jemand packte und mit sich riss. Erschrocken öffnete ich meine Augen wieder, die am Zug haften blieben, dessen Führerhaus mitten auf dem Übergang zum stehen kam. Er hätte mich ganz knapp erwischt.

Der Dämon in dir (Tobirama ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt