Erst die Theorie

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Ich konnte diesen Dämon also töten. Aber wie sollte ich das denn schaffen? Ich bin nur ein Mensch. Dieser Gedanke ging mir, seit heute morgen durch den Kopf. Tobirama schien sich auch sicher zu sein, dass ich das hinbekomme, aber wie sollte ich den ein übermächtiges Wesen vernichten?

„Hey Luna? Hörst du zu?", holte mich Sophie zurück in die Gegenwart. „Hm, was ist?", fragte ich noch sehr verschlafen. Kein wunder, wir hatten gerade die erste Stunde. „Herr Krause hat dich was gefragt", meinte sie etwas besorgt. „Ah, Entschuldigung", sagte ich etwas beschämt und die Klasse lachte. „Aufgabe eins, was kommt da raus?", fragte der Lehrer vermutlich zum zweiten oder dritten mal. Unsicher sah ich auf den Quali von 2018. Ich hatte als Ergebnis eine endlose Komma Zahl und noch dazu eine Minus Zahl. „Ich nehme an -3,87467 ist falsch", antwortete ich grinsend. „Ja das ist völlig falsch. Dabei kannst du doch die X Gleichungen", meinte Herr Krause verwundert. „Ja solange keine Brüche dabei sind", entgegnete ich. Er seufzte nur. „Wer weiß die richtige Antwort?", fragte er die Klasse. Sophie meldete sich und er rief sie auf. „X ist 16", rief sie und die Antwort war auch richtig.

„Was ist den los mit dir? Sag bloß du hast nicht geschlafen?", fragte meine beste Freundin, am ende der zweiten Stunde. „Sagen wir, besonders viel habe ich nicht geschlafen", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Das sieht dir aber gar nicht ähnlich. Schlafen ist doch dein Hobby." Ich zögerte. „Was ist los?", flüsterte sie besorgt. „Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann. Ich muss erst Tobirama fragen", gestand ich leise. „Wie, du nennst Herr Senju beim Vornamen? Was läuft da zwischen euch?", fragte sie erwartungsvoll. „Die ganze Situation bei mir, ist gerade extrem kompliziert", erklärte ich bedrückt. Ich wusste nicht wirklich wie mit der Tatsache, dass ich mehr oder weniger von einem Dämon besessen war, umgehen sollte. „Hat das was mit diesem seltsamen Ausraster gestern zu tun?", wollte sie wissen. Ich nickte, kaum sichtbar. „Ich verstehe", sagte Sophie, nach einer kurzen stille. Verwundert sah ich sie an. „Tu mir den gefallen und pass auf dich auf. Und komm zu mir, wenn dir alles zu viel wird. Versprich es mir", sagte sie besorgt und auch eine Spur zu laut, da wir von Herr Krause ermahnt wurden. „Versprochen", erwiderte ich lächelnd und kurz drauf ertönte die Pausenklingel. Es war beruhigend zu wissen, dass Sophie hinter mir stand. Mit meinen Eltern hatte ich bis jetzt nicht darüber gesprochen, ich hatte keine Ahnung wie ich das Thema ansprechen sollte.

Den ganzen Tag war ich völlig abwesend. Das was gestern alles passiert ist, war mir einfach etwas zu viel. Außerdem rätselte ich was Tobirama vor hatte. Auf dem Weg zum Bus, lief ich gedankenverloren durch das fast leere Schulhaus. Durch Corona waren nur die Abschlussklassen, also die 9. und die M10. in der Schule, der Rest wurde von Zuhause unterrichtet. Unter diesen Bedingungen wurde beschlossen, das die Klassen nicht aufgeteilt werden, anders als ende letzten Schuljahres. Plötzlich lief ich, ihn jemanden hinein. Ich erschrak leicht und ging etwas auf Anstand. Als ich zu dem jemand aufsah, sah ich ein paar mir vertraute rubinrote Augen. Sofort wurde ich nervös, auch wenn ich nicht wusste wieso. „Hey Luna, ist alles in Ordnung?", fragte Tobirama etwas besorgt. Ich wollte nicken, doch aus irgendeinem Grund schüttelte ich den Kopf. Sichtlich besorgt sah er mich an. „Mir lässt die Sache keine Ruhe", gestand ich und er wusste sofort was ich meinte. Unauffällig sah er sich kurz um, dann legte er mir seine Hände auf die Schultern. „Mach dir nicht zu viele Sorgen. Du bist stark, denn wenn du nicht von deinen Emotionen überwältigt wirst hast du genügend kraft, um den Dämon zu unterdrücken", entgegnete er und schenkte mir ein kleines Lächeln. „Und wenn ich aus der Ruhe gerate, übernimmt der Dämon sofort meinen Verstand. Ich habe angst, dass das wieder passiert und du vielleicht nicht in der nähe bist", teilte ich ihm meine Sorgen mit und der Lehrer wurde nachdenklich. „Versuch dich so gut es geht, von ärger fern zu halten. Der Dämon ist wohl einer der stärkeren Sorte", erwiderte er, halb in Gedanken. „Was hast du denn eigentlich vor?", fragte ich etwas kleinlaut. „Das besprechen wir alles heute Abend, in Ruhe. Jetzt komm erst mal gut nach Hause", antwortete Tobirama und wollte schon gehen, doch ich hielt in auf. „Da wäre noch etwas", sagte ich und er musterte ich erwartungsvoll. „Es geht um Sophie. Muss ich diese ganze Sache eigentlich, vor ihr geheim halten?", fragte ich schon fast flüsternd, als ob ich angst hätte, dass er sauer wird. „Ja das musst du. Desto weniger davon wissen, desto besser ist es. Es reicht wenn deine Eltern mit eingeweiht sind und auch nur, weil du minderjährig bist. Nicht mal deine Schwester weiß davon", erklärte er sachlich und ich nickte verstehend. Da wir sich nähernde Schritte hörten, beendeten wir das Gespräch und ich beeilte mich, um den Bus noch zu erwischen.

Der Dämon in dir (Tobirama ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt