Training

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Sophie hatte recht. Obwohl es mir nicht gut ging schleppte ich mich zum Training. Das einzige was mich abgehalten hätte, wäre Martin gewesen. Aber den ertrage ich schon irgendwie, oder ich hau ihm eine rein. Eins von beiden. Ich wusste nicht mal warum ich ihn so hasste. Wir kannten uns von klein auf und haben uns einfach nicht verstanden, einen bestimmten Grund für den Hass gab es also nicht.

Während des Trainings ging mir leider schnell die puste aus. Schon nach einer halben Stunde war ich so erschöpft, das ich kaum noch den Anweisungen unseres Trainers Folgen konnte. Ich versuchte noch so lange durchzuhalten wie es ging, kurz bevor ich das Gefühl hatte, ich würde zusammenbrechen schloss ich kurz die Augen und Atmete einmal tief durch. Auf einmal spürte ich wie meine Kraft zurückkehrte. Ich sah in den Spiegel und erkannte das ein winziger Teil meines rechten Auges sich schwarz verfärbt hatte. Das hatte Sophie also letztens gemeint. Es war sehr merkwürdig, ich fühlte mich stärker als sonst. Allerdings nur so lange, bis Tobirama mir im vorbeilaufen unauffällig gegen die Stirn tippte. Ich wollte ihn fragen was das sollte, doch er hatte mir den Mund verboten. Sofort merkte ich wie meiner Erschöpfung zurück kam, zusätzlich hatte ich auch wieder diese unerträglichen Kopfschmerzen. Alles hatte sich gedreht und konnte mich daher nicht lange auf den Beinen halten und brach schnell zusammen. „Ist alles Okay, Luna?", fragte unser Haupt Trainer Marc besorgt. „Ja, ich brauch nur ne kleine Pause", antwortete ich schwer atmend. „Lusche", murmelte Martin leise, allerdings noch so laut, dass ich ihn verstehen konnte. Ich drehte den Kopf in seine Richtung und funkelte ihn böse an. Daraufhin legte Tobirama mir eine Hand auf die Schulter, was dazu führte, dass sich meine Aufmerksamkeit auf ihn übertrug. „Setzt dich an den Rand", meinte er ruhig. Erschöpft und gleichzeitig etwas geladen tat ich was er sagte und setze mich an die Seite. Tobirama gab mir meine Wasserflasche und setzte sich vor mich hin. „Warum lässt du dich von diesem Typen provozieren? Er ist ein ziemlicher Arsch, dass habe selbst ich gemerkt. Also warum ignorierst du ihn nicht einfach?", wollte er wissen, ich seufzte. „Uns verbindet ein ziemlich langer Hass. Wir kennen uns leider schon ewig", antwortete ich und nahm einen Schluck von meinem Wasser. „Ruh dich aus, mach erst wieder mit, wenn es wieder geht", meinte er mit einem besorgtem Blick. Ich nickte stumm, dann stand er auf und ging wieder zu den anderen.

Dem Rest des Trainings saß ich am Rand und sah zu. Eine Sache die mich unglaublich nervte, ich wollte auch mitmachen. Aber ich fühlte mich nicht im Stande dazu. Zumindest hatte ich versucht aufzustehen, aber ich hatte keine Kraft.

„Geht es dir immer noch nicht besser?", fragte Tobirama besorgt, als die anderen ihre letzte Pause hatten. Ich nickte wortlos. Sichtlich besorgt kniete er sich hin und faste mir an die Stirn. Bei der Berührung wurde mir ganz warm im Bauch. „Du hast Fieber und das nicht gerade niedrig", stellte er fest und nahm dabei seine Hand leider wieder weg. „Gibt es ein Problem?", fragte Marc. „Sie hat hohes Fieber, sie sollte nach Hause", antwortete Tobirama. „Das wäre wohl das beste", bestätigte Marc und ging wieder zu den anderen. Wenn ich krank war, dann war ich es richtig. Ich versuchte aufzustehen und stütze mich dabei an der Wand ab, ich rutschte jedoch ab, wurde aber aufgefangen. Tobirama schlang einen Arm um mich, seine freie Hand stemmte er ganz schnell gegen die Wand, damit ich mit dem Kopf nicht dagegen knallte. Wir sahen uns direkt in die Augen und hatte auf einmal das Gefühl, die Zeit würde stehen bleiben. Die Situation wurde für uns aber schnell unangenehm und sahen gleichzeitig weg. Er entfernte sich etwas von mir, hielt mich aber weiterhin fest. „Nicht so hastig", sagte der Weißhaarige etwas verlegen. „Soll ich dich vielleicht nach Hause bringen?", fragte er besorgt, ich nickte etwas beschämt.

Mit Tobirama's Hilfe schaffte ich es irgendwie nach Hause, wo ich mich erschöpft auf die Treppe setzte. „Sind deine Eltern nicht da?", fragte der Lehrer. „Mein Vater ist zurzeit in Berlin und meine Mutter ist noch auf der Arbeit", antwortete ich müde. Ich wollte einfach nur noch ins Bett. „Gut... Wo ist dein Zimmer?", wollte er wissen. „Oben." Er reichte mir die Hand und half mir nach oben. Ich zog mir meine Schlafsachen an und legte mich ins Bett. Tobirama holte einen nassen Waschlappen und ein Fieberthermometer, nachdem ich ihm gesagt hatte wo er zweiteres finden konnte. „Du hast 39° Fieber", stellte er erschrocken fest. Er legte das Thermometer beiseite und legte mir den nassen Lappen auf die Stirn. „Bitte nicht", bat ich geschwächt. „Das muss sein", erwiderte Tobirama. Zögerlich nahm er meine Hand und strich mit seinem Daumen sanft über meinen Handrücken. „Ruh dich gut aus ja", bat der Lehrer besorgt. „Hey Luna weist du wo... Ehm, hallo Herr Senju was machen Sie denn hier?", fragte meine Schwester erschrocken, die einfach so in mein Zimmer stolziert kam. Ich setze mich auf und fing den Lappen auf, der mir von der Stirn viel. „Hey, nicht so schnell", mahnte mich der Lehrer. „Ich bin krank beim Training aufgetaucht und er hat mich nach Hause gebracht, dass ist alles. Abgesehen davon, solltest du nicht bei ner Freundin sein?", entgegnete ich geschwächt. „Ich bin auch noch nicht lange zu Hause", antwortete sie. „Also was wolltest du?", fragte ich. „Ach nichts", winkte sie ab und verließ mein Zimmer. Zur Abwechslung schaffte sie es mal die Tür zu schließen. „Ich wusste gar nicht, das Mia deine Schwester ist." „Ich weiß sie ist ganz schön frech, aber das bin ich auch", meinte ich und legte mich wieder hin. „Ich muss wieder los. Ich hab den Unterricht für morgen noch nicht vorbereitet", gestand er lächelnd, verabschiedete sich und ging auch schon. Irgendwie fand ich es schade das er schon gegangen war. Ich weiß auch nicht, aber ich fühlte mich wohl in seiner nähe. 

Der Dämon in dir (Tobirama ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt