„Geht es dir wieder besser? Ich hab mir echt Sorgen gemacht", fragte Sophie am nächsten Tag, auf dem Weg ins Klassenzimmer. „Ja, ich hab echt gut geschlafen", antwortete ich. „Und der liebe Senju?", hakte sie nach, ich blieb still. „Nah du wirst ja ganz rot", stellte sie fest. Verlegen sah ich zur Seite. „Was soll mit ihm sein? Er hat mich nach Hause gebracht, dass ist alles", werte ich ab. „Natürlich. Denk bloß nicht, ich hätte das gestern nicht gesehen. Du weißt schon, als du versucht hast aufzustehen", meinte meine beste Freundin lachend. Meine Wangen nahmen eine noch dunklere Farbe an und ich starrte nervös auf den Boden. „Kein Kommentar", was das einzige, was ich dazu sagte und ging die Treppen hoch.
„Guten morgen. Geht es dir wieder besser? Du bist so rot im Gesicht und du hattest gestern so hohes Fieber", fragte Herr Senju besorgt, als er uns entgegen kam. Sophie fing daraufhin an zu lachen. „Ach halt den Mund", fauchte ich sie an. „Kann nicht Lachkrampf", erwiderte sie lachend. „Mir geht es schon wieder besser, ich bin nur noch ein wenig erschöpft", antwortete ich leicht angenervt, von der Dame neben mir. „Gut ich hab mir Sorgen gemacht. Nah dann viel Spaß im Unterricht", meinte Tobirama und wuschelte mir durch die Haare. „Lass das, ich mag das nicht", beschwerte ich mich beleidigt und richtete meine Haare wieder zurecht. Plötzlich setzte er einen ernsten Blick auf, sah mir tief in die Augen und kam näher. Ängstlich wich ich etwas zurück und hielt den Atem an. Dann lächelte er. „Wir sehen uns", sagte er und ging. „Was war das den bitte?", fragte Sophie irritiert. „Keine Ahnung das macht er öfter, extrem merkwürdig", erklärte ich. „Okay.... Lass uns ins Klassenzimmer gehen", meinte sie.
Der Rest der Woche verlief normal. Ich hatte angefangen immer mehr Zeit mit Tobirama zu verbringen. Mittlerweile würde ich sogar sagen wir waren so etwas wie Freunde. Na ja und dann kam Mittwoch. An dem Tag hatte ich immerhin herausgefunden warum Tobirama so freundlich und fürsorglich, mir gegenüber war. Und das alles nur wegen einer Partnerübung.
„So wir machen eine Partnerübung. Es gehen bitte zusammen Patrick und Jakob, Paul und Sophie, Andrea und Nina und Luna und Martin", sagte unser Sensei. Ich seufzte genervt. Ausgerechnet er. Auch Sophie und Tobirama sahen nicht wirklich begeistert aus. „Sind Sie sich sicher, dass sie Luna und Martin zusammen tun wollen?", fragte Tobirama, Marc. „Was soll denn schon passieren? Auch wenn sie sich nicht mögen, haben sie sich mit Respekt zu begegnen", meinte er optimistisch, der zweite Sensei sah das aber etwas anders. „Jetzt mache ich dich fertig", sagte Martin mit einem provokanten grinsen. Ich fragte mich, was der Sensei sich dabei dachte. Er hat uns schon ein paar mal aus der Halle geworfen, weil wir uns fast gekloppt hätten und dann sagt er was soll schon passieren.
Und wie erwartet lief es auch nicht gut. Die ganze Zeit über tat er nicht das was er sollte. Er griff so an wie er es wollte und ich konnte seine Angriffe nur mit mühe und Not abwehren. Ich merkte wie ich immer wütender wurde und ich bekam langsam das Bedürfnis im eine zu knallen. Dieses mal wollte er mich im Gesicht treffen. Jetzt hatte ich die Schnauze voll. Auf einmal spürte ich wie eine Art macht in mir hochstieg. So etwas hatte ich noch nie zuvor gespürt. Ich merkte wie ich stärker wurde, allerdings merkte ich auch wie ich die Kontrolle von meinem Körper abgab. Ich hatte so etwas ähnliches wie einen Blackout. Ich wusste genau was ich tat, bekam es aber gleichzeitig nicht richtig mit. Schwierig zu erklären. Kurz bevor er mich treffen konnte, fing ich seinen Arm ab. Ich hielt in fest und fing langsam an ihm das Handgelenk zu verdrehen. „Okay, Okay lass mich los. Bitte.... Du... du Dämon", bettelte Martin kleinlaut. Ich grinste nur und hatte echt gefallen daran ihm weh zu tun. „Die Augen.... Diese Aura.... Das gleicht alles dem eines Dämons", hörte ich jemanden sprechen, konnte sie Stimme aber gerade nicht zuordnen. Ich ließ ihn los, packte ihn aber dafür am Kragen. Mein grinsen wurde noch breiter und ballte eine Hand zur Faust. „Das reicht jetzt. Wenn du gegen jemanden Kämpfen willst, dann kämpfe gegen mich", forderte Tobirama mich auf, der plötzlich hinter mir stand. Ich ließ von Martin ab und wollte wirklich auf ihn losgehen, aber bevor ich irgendetwas machen konnte, tippte er mir gegen die Stirn. Ich bekam wieder Kopfschmerzen und brach zusammen. Zumindest war ich wieder bei klarem verstand und hatte die Kontrolle über meinen Körper wieder. „Das war's. Von heute an wirst du nur noch von mir unterrichtet", meinte Tobirama. Was? Wieso? Was war passiert? Ich sah zu den anderen, die völlig verstört an der Wand standen. Hilfesuchend sah ich zu Marc, der auch völlig verstört aussah. „Es wäre besser wenn du jetzt gehst", sagte er monoton. „Komm, ich bring dich nach Hause", meinte Tobirama und verließ den Raum. Gefrustet folgte ich ihm.
Im Gang hielt ich ihm am Handgelenk fest, er sah mich an. „Was ist das?", fragte ich frustriert, „Sie wissen es, also sagen Sie es mir." Er seufzte. „Du hast einen Dämon in dir." Geschockt ließ ihn los. Ich verstand überhaupt nichts. „Ich erkläre es dir zu Hause, geh dich erst mal umziehen." Ich nickte stumm und ging zu den Umkleiden.
Bevor ich die Umkleide wieder verließ, betrachtete ich mich kurz in Spiegel. Prüfend hob ich einen Arm. Mir kam die Situation vorhin, so surreal vor. Plötzlich tauchte ein verschwommenes Bild vor meinen Augen auf und ich hörte ein, furchterregendes Lachen. Mein Kopf schmerzte eine Sekunde unerträglich und ich machte panisch ein paar Schritte zurück. Dieses Bild verschwand so schnell, wie es aufgetaucht war. „Was war das?", murmelte ich geschockt. Ich schüttelte den Kopf, nahm meine Tasche und verließ die Umkleide, wo Tobirama schon auf mich wartete.
Auf dem Weg zu mir, sagte niemand etwas. Meine Verwirrtheit lies Stück für Stück nach und ich setzte langsam die einzelnen Puzzleteile zusammen.
Zuhause stellte ich meine Tasche auf die Treppe und hing meine Jacke an die Garderobe. „Ist was passiert, oder warum bist du schon Zuhause?", fragte meine Mutter aus dem Wohnzimmer. Ich geriet ins stottern. Ich konnte mit mittlerweile denken was los war, aber wie erklärte ich es den ihr? „Geh nach oben. Ich klär das schon", sagte Tobirama einfühlsam. Ich nickte und ging in mein Zimmer. Meine Tasche ließ ich einfach auf der Treppe stehen. Ich setzte mich auf mein Sofa und dachte nach. So langsam ergab für mich alles einen Sinn.
Fast eine halbe Stunde später stand der Lehrer in Türrahmen. „Luna-" „Sag nichts", viel ich ihm ins Wort. „Du bist überhaupt kein Lehrer, dafür bist du ohnehin viel zu jung. Jetzt ergibt immerhin alles einen Sinn", sagte ich noch leicht in Gedanken. „Dann erklär mal", erwiderte Tobirama ruhig. Ich stand auf und sah ihm direkt in die Augen. „Wann Sie es auch konnten, waren Sie in meiner nähe. Dieser andauernde Schuldbewusste Gesichtsausdruck und dieses komische Getue immer, wenn mir mal alleine waren. Sie wollen mich töten. Nicht war?", erklärte ich bedrohlich ruhig. Er sah mich überrascht an. „Du begreifst wirklich schnell. Du hast recht. Meine Aufgabe ist es, den Dämon zu töten", bestätigte er, von meiner Rede Art völlig unbeeindruckt. „Warum haben Sie das nicht schon getan? Oder warum haben Sie mich dann gerettet?", wollte ich wissen. „Du kannst nichts dafür, dass der Dämon sich bei dir eingenistet hat. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Es wäre nicht fair wenn ein liebes Mädchen wie du deswegen sterben müsste." Als er das sagte wurde mir ganz warm im Bauch. „Was haben Sie jetzt vor?", fragte ich unsicher. „Ich werde einen Weg suchen, wie du den Dämon kontrollieren kannst. Und ich werde ihn finden." Seine Worte klangen so ehrlich und so direkt hatte noch nie einer mit mir gesprochen. Etwas überfordert sah ich auf den Boden. Überraschender weise umarmte er mich fest. Etwas überfordert erwiderte ich die Umarmung. „Ich töte dich nicht. Du bist mir in der kurzen Zeit so wichtig geworden, dass ich das nicht mal könnte wenn ich es wollte", hauchte er in mein Haar. Ich sah ihn an und musste lächeln. „Ich muss wieder los. Mach dir keine sorgen wegen dem Dämon bis zum Ende der Woche habe ich eine Lösung gefunden." Ich nickte verstehend und und begleitete ihn noch zur Tür.
Ein Dämon also. Wie lange der mich wohl schon begleitet? Trotzdem fragte ich mich warum Tobirama mich nicht einfach tötete. Natürlich konnte ich nichts für den Dämon aber es wäre doch der einfachste Weg.
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Der Dämon in dir (Tobirama ff)
FanficTja die echte Welt und trotzdem ist nichts normal. Luna geht in 9. Klasse einer Mittelschule und trifft in diesem Schuljahr auf einen Referendar, der ihr komplettes Leben auf den Kopf stellt.