Eine Woche lag ich krank in Bett. Wir hatten Sonntag Nachmittag, als Tobirama mal wieder in der Tür stand. Er hatte jeden Tag nach mir gesehen. „Du siehst ja schon wieder ganz gut aus", war das erste was er sagte, als er mein Zimmer betrat. Ich war mir nicht sicher, wie ich die Aussage deuten sollte. „Ehm... danke. Ich fühle mich auch schon wieder viel besser", meinte ich und suchte nach meiner Fernbedienung, weil ich meinen Anime pausieren wollte. „Du hast dir doch bestimmt schon Englisch angeschaut, oder? Immerhin schreibst du morgen nach", fragte er grinsend. Ich verzog das Gesicht. „Kann ich nicht am Donnerstag nachschreiben?", wollte ich wissen, doch er schüttelte den Kopf. „Ich habe dich zwar sehr gern, aber ich kann keine Ausnahme machen", antwortete er und als ich realisierte was er sagte, wurde ich ganz nervös. „Schade", antworte ich frech und fand endlich meine Fernbedienung. „Was schaust du da?", fragte der Agent und sah auf den Fernseher. „Tokyo Ghoul", antwortete ich knapp. „Hast du den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als das zu schauen?", wollte er wissen. „Ehm... Also.... Wie kommst du den darauf? Vielleicht...", antwortete ich und sah an ihn vorbei. Grinsend setzte er sich auf meinen Stuhl. „Da es dir ja wieder besser geht, wäre es doch eine gute Idee Englisch noch mal durchzugehen. Findest du nicht?", meinte er und ich seufzte. „Ich kann das doch eh nicht", erwiderte ich und sehr sah mich streng an. „Mit der Einstellung nicht", entgegnete er und nahm mein Englisch Buch zur Hand, das auf dem Schreibtisch lag. Ich seufzte und ließ es über mich ergehen.
Nach einer Stunde war er völlig verzweifelt. Seine Stirn war schon ganz rot, weil er sich dauernd an den Kopf fassen musste. „Gut nochmal", sagte er, doch ich hatte keine Lust mehr. „Bitte nicht mein Kopf explodiert gleich", wehrte ich mich und versuchte ihm das Buch wegzunehmen. „Ich finde es ja lieb das du mir helfen willst, aber es gibt Dinge die man einfach nicht kann... und Englisch ist eins meiner Dinge", fügte ich hinzu und sah ihn erwartungsvoll an. Er seufzte und legte das Buch zu Seite. „Wie gut bist du denn in den anderen Fächern?", wollte der Agent wissen. „Gut bis mittelmäßig, es reicht auf jeden Fall um die Prüfung zu bestehen", antwortete ich und er seufzte erneut. „Na gut, lassen wir es gut sein", meinte er und ich lächelte dankbar. Er sah auf die Uhr. „Ich muss los. Wir sehen uns dann morgen und komme ja nicht zu spät", sagte er und stand auf. „Wir sehen uns eh erst in der zweiten Stunde", erwiderte ich lächelnd. „Trotzdem", entgegnete er und drückte mich einmal kurz zum abschied. Etwas irritiert sah ihm nach. Bei der kurzen Umarmung kribbelte mein Bauch wie verrückt. Ich schüttelte den Kopf und verbrachte den Rest des Abends damit, Tokyo Ghoul weiter zu schauen.
Der nächste Tag verlief... Interessant... die erste Stunde war ganz normal. In der zweiten wurde ich dann aber mit dem Englisch Test gequält. Ich saß ganz vorne, vor Tobirama und hatte dieses Hörverstehen bereits hinter mir. Jetzt saß ich, auf mich alleine gestellt, auf meinem Platz und kauerte auf meinem Füller herum. Ich hatte Glück das ich in die Pause reinschreiben durfte, die Zeit konnte ich gut gebrauchen. Aber desto weiter die Zeit voranschritt desto mehr verzweifelte ich. Ich blätterte auf die letzte Seite und bekam einen schock. Auf der dieser war ein Englischer Text zu dem ich fragen beantworten musste. „Ich bin erledigt", murmelte ich und hörte ein finsteres lachen in meinem Kopf. „Schon klar das du das lustig findest", murmelte ich zu dem Dämon. Mittlerweile saßen nur noch Tobirama und ich ihm Klassenzimmer, alle anderen waren schon in der Pause. „Brauchst du Hilfe?", fragte der Dämon amüsiert. „Du kannst Englisch?", flüsterte ich skeptisch. „Ich bin ein Dämon, ich kann alle Sprachen", antwortete er. „Wo ist der Haken?", wollte ich wissen und sah unauffällig zu Tobirama, der etwas am Computer machte. „Kein Haken. Mir ist einfach nur langweilig und ich will mich irgendwie beschäftigen", entgegnete der Dämon und er klang wirklich sehr gelangweilt. Ich seufzte und der Alpha deutete das als ein ja und sagte mir jede Antwort bei allen Aufgaben. Er konnte es nicht lassen mich niederzumachen, da er mir fast jedes Wort Buchstabieren musste. „Weißt du nicht mal wie man write schreibt?", fragte er und klagt irgendwie verzweifelt. „Ich bin Legastheniker", zischte ich leise und schrieb das letzte Wort auf. Dann stand ich auf und gab Tobirama meine Arbeit. Er sah überrascht von dem PC auf. „Du siehst erstaunlich gelassen aus", stellte er skeptisch fest und warf einen Blick auf den Test. „Hast du dir von dem Dämon helfen lassen?", fragte er nüchtern. Ich wollte ihm eine Geschichte auftischen, doch mir viel auf die schnelle nichts ein. „Ja", gestand ich kleinlaut. Er seufzte. „Tu das nie wieder, du darfst dir unter keinen Umständen von ihm helfen lassen, am ende erwartet er noch eine Gegenleistung", meinte er und ich nickte. „Tut mir leid, ich mach das nie wieder", versprach ich und ging in die Pause.
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Der Dämon in dir (Tobirama ff)
FanfictionTja die echte Welt und trotzdem ist nichts normal. Luna geht in 9. Klasse einer Mittelschule und trifft in diesem Schuljahr auf einen Referendar, der ihr komplettes Leben auf den Kopf stellt.