Schlaflos

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Es war dunkel. Das einzige Licht kam von meiner Taschenlampe. Ich ging einen düsteren Gang entlang. Es war nass und kühl. Verängstigt leuchtete ich in die dunkelsten Ecken und suchte verzweifelt nach einem Ausgang. Plötzlich trat ich in eine Pfütze. Verwundert leuchtete ich auf den Boden und erschrak. Vor mir lag eine Leiche in einer Blutlache. Panisch leuchtete ich über den Boden. Der ganze Gang war voller Leichen. Ich geriet in Panik. Kopflos rannte ich los, den Gang weiter. Am ende stand eine Person. Tobirama, der eine Waffe auf mich gerichtet hielt. Mein ganzer Körper zitterte. „Warum hast du sie umgebracht?", fragte er scharf. Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht sprechen. Meine Taschenlampe flackerte und als ich einen kurzen Blick auf die warf, stellte ich fest das meine Hände und auch meine Klamotten voller Blut waren. Wo kam das her? Hilflos sah zu ihm. Sein Blick war eiskalt, so wie bei einem Killer. „Stirb Dämon", sagte er emotionslos und drückte ab.

Panisch wachte ich auf. Völlig verschwitzt saß ich im Bett. Das war nur ein Traum. Gott sei Dank. Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen und sah auf mein Handy. Es war halb zwei. Nah super. Verzweifelt versuchte ich wieder einzuschlafen, gab aber schnell auf. Ich zog mich an, nahm meinen Haustürschlüssel vom Schreibtisch und ging etwas spazieren.

Ich ging immer dieselbe Ruhte am Dorfrand entlang. Etwas abseits vom Dorf gab es ein kleines Haus, dass seit Jahren unbewohnt war. Normalerweise drehte ich vorher um, aber dieses mal nicht, denn es brannte Licht. Neugierig ging ich auf das Gebäude zu und sah auf das Klingelschild. »Senju« stand drauf. Moment mal. Herr Senju wohn hier? Seit wann? „Keine Bewegung", hörte ich eine bedrohlich klingende Stimme hinter mir. Eingeschüchtert hob ich meine Hände und drehte mich langsam um. „Ach du bist es", stellte Tobirama überrascht fest und packte ein Messer weg. „Warum schleichst du um die Uhrzeit hier draußen rum?", wollte er wissen. „Ich kann nicht schlafen", antwortete ich kleinlaut. Warum hatte er den ein Messer bei sich? „Und deswegen rennst du durch die Gegend?", hinterfragte er. „Ich bin aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen, dann war mir langweilig", erklärte ich. „Du bist mir ja eine. Aber warum bist du aufgewacht?", wollte er wissen. „I-ich hatte einen Alptraum." Alleine bei dem Gedanken, lief es mir eiskalt den rücken runter. „Willst du kurz reinkommen?", fragte der Lehrer besorgt. Ich nickte. Zusammen gingen wir nach drinnen. Wir gingen ins Wohnzimmer und er verdeutlichte mir, dass ich mich auf die Couch setzten sollte. „Was war das für ein Traum?", fragte er. Ich seufzte und begann zu sprechen. „Ich war in einem Gang voller Leichen. Er schien endlos zu sein. Es war extrem kalt und düster. Als ich irgendwann am Ende ankam, traf ich auf Sie. Sie haben mich gefragt warum ich die ganzen Menschen getötet habe und haben mich erschossen." Meine Stimme bebte leicht und ich begann leicht zu zittern. „Mir kam so real vor." Er dachte kurz nach. „Glaubst du, dass ich dich umbringen werde?", fragte er schließlich. Ich geriet ins stottern. Ich glaubte nicht an einen anderen Weg. Wie sollte ein normaler Mensch, wie ich denn einen Dämon kontrollieren können? Ich war mir ziemlich sicher das er mich töten wird, wenn er feststellt das es keinen anderen Weg gab. Aber wie sollte ich ihm das denn sagen? Ich war plötzlich so nervös das ich keinen geraden Satz zusammenbrachte und starrte einfach auf den Boden. Beruhigend legte mir Tobirama eine Hand auf die Schulter, woraufhin ich leicht zusammenzuckte. „Ich töte dich nicht. Und das ist ein Versprechen", sagte er und schon wieder klang es so ehrlich. Ich biss die Zähne zusammen. „Aber was wollen Sie denn sonst machen? Selbst wenn es einen Weg geben würde, wie ich den Dämon kontrollieren könnte, gibt es keine Garantie das ich das auch wirklich schaffe", äußerte ich meine Zweifel sichtlich aufgebracht. „Ich weiß noch nicht, was ich stattdessen tun will. Aber ich finde einen Weg", entgegnete er, schon fast entschlossen. Ich sah ihn an. „Warum?", fragte ich. Verwundert sah er mich an. „Warum tun Sie das? Ich bin nur ein normales Mädchen, nichts besonderes. Wenn Sie mich einfach töten würden, dann wäre dein Auftrag erledigt und Sie könnten wieder nach Hause. Also warum die Mühe?" Ich sah ihm direkt in seine rubinroten Augen und versuchte irgendwie herauszufinden was er dachte, doch bei seinem Steinernen Blick war das unmöglich. „Erstens, bist du für mich etwas besonderes und zweitens, glaube ich das es in Zukunft von Vorteil sein kann, wenn du den Dämon kontrollierst", antwortete Tobirama so ruhig und gleichgültig, das ich das erste erst gar nicht realisierte. „Für wen oder was sollte das von Vorteil sein?", wollte ich wissen. „Ich fürchte das kann ich dir im Moment nicht sagen", blockte er und ich hatte keine Wahl, als mich vorerst mit der Antwort zufrieden zu geben. Ich senkte meinen Blick wieder, als ich fragte: „Was meinen Sie mit – für mich bist du was besonderes – ?" Er bliebt jedoch stumm. Er sagte so lange nichts, bis ich zu ihm sah. Obwohl er keine Mine verzog, strahlten seine Augen eine leichte Unsicherheit aus. Er verschränkte sein Hände und wich meinem Blick aus. Dann schloss er die Augen und seufzte. „Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Ich mag es, dich in meiner Nähe zu haben", antwortete er etwas unsicher. Ich sah ihn verwundert an. Er hatte also das gleiche Gefühl wie ich. Etwas überfordert sah ich auf meine Armbanduhr. „Ich sollte nach Hause, bevor noch jemand merkt das ich weg bin", meinte ich und erhob mich. Keine Sekunde nachdem ich aufgestanden bin, wurde alles schwarz. Hinter mir war ein dunkelblaues Licht. Ich drehte mich um und erschrak so heftig, dass ich nach hinten taumelte und hinfiel. Vor mir stand ein dunkelblauer Dämon, der in ebenfalls dunkelblaue Flammen gehüllt war. Er musterte mich amüsiert. Mein Atem beschleunigte sich, ich fing an zu zittern und mein Herz schlug heftig gegen meine Brust. „W-w-w-was wil-lst du?" Meine Stimme bebte und ich bekam kaum Luft. Der Dämon grinste. „Ich will die Kontrolle über dich, damit ich aus diesem Gefängnis hier raus kann." Als er sprach gefror mir das Blut, in den Adern. Er war so furchterregend, dass ich das Gefühl hatte ich sterbe wenn ich ihn zu lange ansah. „Vergiss es...", erwiderte ich kleinlaut, doch der Dämon lachte nur. „Wir werden sehen", sagte er bedrohlich ruhig und verschwand.

Ich war wieder in Tobiramas Wohnzimmer. Ich ließ mich schwer keuchend und schweißgebadet auf die Couch fallen. Tobirama setzte sich neben mich und legte beruhigend einen Arm um mich. „Was war los? Du warst so abwesend", fragte er einfühlsam, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. „Der Dämon... hat zu mir gesprochen...", antwortete ich noch etwas verängstigt. „Was wollte er?", hakte der Lehrer nach. „Er will die Kontrolle über mich, warum weiß ich nicht." Er fing an irgendwas vor sich hin zu murmeln und stand schließlich auf. „Warte kurz", sagte er schnell, als er aufstand und den Raum wechselte. Kurz drauf kam er, mit ein paar Blättern zurück. Er setzte sich wieder neben mich und zeigte sie mir. Ich über flog das erste kurz und kam zu dem Entschluss das ich die Sprache nicht konnte. „Ich kann kein, was auch immer das für eine Sprache sein soll", teilte ich mit und konnte aus dem Augenwinkel kurzes Schmunzeln von dem Lehrer vernehmen. „Das ist Latein", klärte er mich auf. „Verstehe. Und was ist das jetzt?", wollte ich wissen. „Ich habe mal etwas gelesen was uns vielleicht helfen könnte. Mein Latein ist nur nicht besonders gut", meinte er und konzentrierte sich auf die Blätter. Ich saß nur stumm daneben und musterte ihn. Ich konnte spüren, dass er sich mit dem übersetzen schwer tat, doch man sah es ihm nicht an. Er hatte den selben neutralen, unlesbaren Blick wie sonnst auch. „Der Dämon ist, in dem Zustand sehr verwundbar. Wenn du vor ihm stehst ist das seine echte Gestalt", meinte Tobirama. Ich sah ihn fragend an, verstand kurz drauf aber, worauf er hinaus wollte. „Das heißt ich kann ihn töten?", fragte ich. Er nickte. „Und wie?", wollte ich wissen. „Das überlegen wir uns morgen. Es ist spät du solltest nach Hause. Denkst du, du kannst morgen um 19 Uhr bei mir sein?" „Ja ich denke schon", antwortete ich verwirrt. Was hatte er denn vor? „Gut. Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte er besorgt. „Nein das müssen Sie nicht", antwortete ich etwas verlegen. „Bist du dir sicher?" Seine Besorgnis war irgendwie süß. „Ja bin ich. Gute Nacht Herr Senju", sagte ich und marschierte in Richtung Tür. „Wenn wir nicht in der Schule sind, kannst du mich gerne beim Vornamen nennen", sagte der Lehrer, als ich schon an der Tür war. Ich sah zu ihm und lächelte. „Gute Nacht Tobirama." Er lächelte zufrieden und ich ging hinaus in die Nacht.

Ich ging auf den schnellsten Weg nach Hause und schlich mich erfolgreich ins Haus. Im meinem Zimmer legte ich meine Sachen ab und ließ mich in meine Bett fallen. Ich dachte noch eine Zeitlang über den Dämon und Tobirama nach, bis ich irgendwann einschlief.

Der Dämon in dir (Tobirama ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt