The Raven and the Snake (Harry-Potter-FF)

Kapitel 16: Eine letzte Einladung

"Das war es, oder?", meinte Sam und lehnte sich zufrieden und mit verschränkten Armen zurück. Sein Bruder kniff die Lippen zusammen und haute mit einem seiner Spielsteine auf den Tisch.

"Pures Glück.", zischte Malcolm und stand auf.

"Ich würde jetzt ja eigentlich sagen: gut gespielt.", meinte Sam. "Aber es war eben nicht gut gespielt."

"Ach ja? Du warst auch nicht besser!"

"Wenn du schlechte Gegner hast, kannst du nur bedingt gut spielen.", meinte Sam.

"Du reißt das Maul ganz schön weit auf, was?!", fauchte Malcolm und stand auf. "Wir sehen uns später."

Sam nickte und sein Bruder verschwand.

Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu, genauer gesagt war das Ende schon mehr als greifbar. Die letzte Woche in Hogwarts hatte bereits angefangen.

Der Schlangenclub schien sich in dieser Zeitspanne nicht wieder gebildet haben. Wenn doch, wurde Sam zumindest nicht mehr zu den Treffen eingeladen.

Aber dann war da noch Rose. Der Kontakt, den sie über eine Zeit lang durch das Damespiel und die Schlangenclub-Sache zueinander gepflegt hatten, schien in weiter Ferne zu liegen.

Niemand hatte absichtlich den Anderen gemieden, sie hatten es nur irgendwie nicht mehr geschafft, miteinander zu reden. Da waren die Prüfungen, der letzte Streich, den die Weasley-Zwillinge Dolores Umbridge gespielt hatten und noch so vieles mehr ...

Gedankenverloren packte Sam ordentlich das Spiel zusammen und stand auf.

Er wusste, was er tun musste.

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"Rose!" Rose drehte sich überrascht um.

Das Mädchen, dass sich um die gewisse "Verwaltung" der Damespiele kümmerte, hielt ihr einen ordentlich zusammengefalteten Zettel hin. Rose nahm den Zettel leicht verwirrt entgegen und faltete ihn auf.

Nach der ersten Zeile fing sie an zu Lächeln.

Einladung zu einem Damespiel

An: Rose Landon

Art des Spiels: Game (Ich denke, du weißt wie man es spielt)

Herausforderer/Herausfordererin: Sam McVille

Heute Abend, sieben Uhr. Du weißt, wo.

Ja, sie wusste, wo. Und dorthin ging sie auch nach dem Abendessen.

Sam hatte das Spiel schon aufgebaut und schaute wie gebannt auf das Spielfeld.

"Was machst du?", fragte Rose amüsiert, als sie seinen konzentrierten Blick bemerkte.

Er zuckte ertappt zusammen: "Ich ... denke nach."

"Aha ... ohne dass du weißt, wie das Spiel ablaufen wird?"

"Du denkst, du gewinnst. Oder?", fragte Sam grinsend. Rose zuckte gelassen mit den Schultern. "Verschätz dich nicht, Ravenclaw. Ich hab heute schon gegen meinen Bruder gewonnen."

"Das ist keine Kunst, denke ich.", erwiderte sie. "Ich spiele schwarz?"

Sam nickte und schob den ersten Spielstein vor: "Und? Freust du dich auf die Ferien?"

Rose spiegelte seinen Zug: "Ich weiß nicht. Ich werde diesen Ort vermissen."

"Nur den Ort?"

"Was meinst du?"

"Na ja ... vielleicht gibt es ja auch noch irgendwelche gut aussehenden, cleveren Slytherins die besser Dame spielen als du?"

"Nein.", sagte Rose würdevoll und zog geschickt einen von Sams Steinen vom Spielbrett. Er tat dasgleiche mit einem von ihren.

"Du weißt, dass ich versucht habe mich selbst zu beschreiben, oder?", meinte er grinsend.

"Ich weiß. Aber das bist nicht du."

"Wie würdest du mich denn beschreiben?"

"Ich weiß es nicht. Ich kann Menschen nicht gut auf einzelne Worte beschränken.", sagte Rose. "Übrigens spielst du immernoch schlecht."

"Wirst du mich vermissen?", fragte Sam. Rose hielt inne: "Vielleicht. Wirst du mich vermissen?"

"Vielleicht."

Beide lächelten.

"Was ist eigentlich - irgendwie haben wir schon ewig nicht mehr geredet.", meinte Sam.

"Es war einfach ... zu viel los.", seufzte Rose und beobachtete, wie Sam zögernd seinen nächsten Spielstein über das Brett bewegte.

"Du machst dir Sorgen über irgendetwas.", bemerkte er. "Über was?"

"Es ist kompliziert ... du hast von der Sache mit Harry Potter gehört, du weißt schon, das mit dem Ministerium. Dass Du-weißt-schon-wer zurück ist."

"Du machst dir Sorgen über du-weißt-schon-wen?"

Rose nickte: "Ich mache mir seit letztem Jahr schon Sorgen darüber. Er ist unglaublich mächtig!"

"Aber er ist ein Slytherin ..."

"Ja, und?"

"Auch wir Slytherins können geschlagen werden. So verrückt es auch klingt", meinte Sam. Rose schob einen ihrer Spielsteine an den Rand. "Da hast du wohl recht.

Dame."