Mia sah genervt auf den riesigen Stapel von allem möglichen Zeug, der auf ihren Büchern thronte.
Seit Wochen hatte sie einfach alles draufgeschmissen, jetzt brauchte sie die darunter vergrabenen Bücher wieder. Also begann sie stöhnend die Sachen wegzuräumen.
Sie fand fast direkt am Anfang ihrer Aufräumaktion eine kleine Tüte Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen.
Mia liebte die Dinger. Eigentlich waren sie sogar der Grund, weshalb sie sich mit Rose Landon angefreundet hatte:
In der ersten Klasse hatte ihre kleine Schwester Lilja Mia eine Tüte Bertie Botts Bohnen in den Koffer geschmuggelt und zwar eine mit den ekelhaftesten Geschmackssorten. Mia hatte das Ettiket nicht gelesen und direkt fünf Bohnen auf einmal gegessen:
Rose hatte sie kotzend auf der Toilette gefunden und sie in den Krankenflügel gebracht.
Während Mia in Erinnerungen schwelgte, wurde der Berg vor ihr immer kleiner. Sie stieß versehentlich einen schon geordneten Turm mit Klamotten um.
"Verdammt!", fluchte Mia und trat verärgert gegen die Klamotten. Aus einer Tasche fiel ein kleiner blauer Edelstein.
Verwundert hob ihn Mia gegens Licht. Das blau war unglaublich intensiv, der Stein strahlte als wäre er selbst eine Lampe.
Mias Lieblingsfarbe war gelb, trotzdem kam ihr der Stein wie das schönste vor, was sie je gesehen hatte. Wo sie ihn gefunden hatte, wusste sie schon nicht mehr.
Mia wollte den Stein schon wieder in ihre Jackentasche stecken, als sie das Gefühl hatte, dass der Stein wärmer wurde.
Verwundert hob ihn Mia wieder hoch. Ein starkes Glücksgefühl durchströmte sie, sie wollte den Stein nicht mehr loslassen! Und sie klebte ihn sich mit Klebeband an die Innenseite ihres breite, hölzernen Armreifes.
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Rose verließ die Bibliothek, ihre Tasche voller erledigter Hausaufgaben.
Sie hatte stundenlang an ihren Aufsätzen gearbeitet und endlich das Gefühl, sie wären ganz gut geworden.
Plötzlich packte sie jemand am Arm, Rose fuhr erschrocken herum und streckte ihren Zauberstab sofort reflexartig ihrem Angreifer entgegen.
"Hey, willst du mir ein Auge ausstechen?", fragte Sam und hob abwehrend und grinsend die Hände.
Rose ließ genervt und gleichzeitig erleichtert ihren Zauberstab sinken und steckte ihn weg: "Was machst du hier?"
"Ähm ... das hier ist meine Schule.", scherzte Sam.
"Du weißt was ich meine.", sagte Rose und verschränkte die Arme. So sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
"Ich muss mit dir reden.", sagte Sam leise und trat einen Schritt vor, näher zu Rose.
Sie spürte, wie sie rot wurde, es machte Rose nervös, dass Sam jetzt so nah bei ihr stand.
"Okay. Wo?", fragte Rose.
"Ich schlage vor, dass wir zum See gehen. Ich muss noch meine Hausaufgaben für Verwandlung machen!", sagte Sam und erhob beim letzten Satz seine Stimme.
Rose nickte, sie gingen zusammen nach draußen.
Beide ignorierten dabei die stechenden Blicke einiger Slytherins, die ihnen hartnäckig folgten.
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"Also, was ist los? Plant der SC einen Angriff?", fragte Rose sofort, als sie die Menschengruppen am See hinter sich gelassen hatten und langsamer am Ufer entlangliefen.
Sam lachte: "SC?"
"Schlangenclub.", erklärte Rose. "Jetzt sag schon, bitte!"
"Es hat nichts mit dem Schlangenclub zu tun.", sagte Sam, er klang auf einmal viel vorsichtiger als sonst.
"Was?"
"Es hat ni-"
"Ich hab dich gehört, ich weiß nur nicht was du meinst!", unterbrach ihn Rose. Wieder fiel ihr auf, wie nah Sam neben ihr stand.
"Ich wollte mich einfach mit dir treffen.", sagte Sam ausweichend.
"Warum?", fragte Rose.
Sam lächelte nervös und starrte bemüht interessiert auf den See: "Ich wollte einfach mit dir reden, Rose."
"Worüber?"
"Kann man sich nicht einfach treffen ohne direkt erklären zu müssen warum genau?", stöhnte Sam.
"Warum solltest du dich freiwillig mit mir treffen wollen?"
"Ich will mit dir über ... das Leben reden.", sagte Sam und setzte sich auf die Wurzel des Baumes, den sie erreicht hatten.
Rose setzte sich neben ihn: "Okay. Warum bist du so gemein gewesen?"
Sam sah sie verwirrt an: "Gemein?"
"Brauchst du Synonyme?! Hochnäsig, diktatorisch, angeberisch-", fing Rose an.
"Ja ja, ich habs verstanden!", unterbrach sie Sam. "Ich ... das ist wohl so angeboren, oder?"
"Nein."
Sam seufzte: "Ich bin in Slytherin. Es ist ... ich wusste schon immer, dass ich nach Slytherin kommen würde. Schon bevor mein Bruder in das Haus kam."
"Warum wusstest du es?"
"Liegt bei uns in der Familie. Dann war es so weit, ich kam tatsächlich nach Slytherin. Rose, du weißt nicht, wie das ist, echt nicht!
Mir wurde jahrelang gesagt, schon als ich fünf Jahre alt war oder so, dass nur die Slytherins es wert sind zu leben, zu existieren. Malcolm und mir wurde immer wieder erklärt, dass wir nur mit Slytherins zu tun haben dürften, alle anderen wären uns weit untergeordnet.
Es würde uns schädigen, uns mit ihnen abzugeben.", erklärte Sam und schluckte. "Aber das ist nicht so einfach, weißt du?!
Die Guten ... kommen nicht immer nach Slytherin. Ic- ... also, Malcolm hatte sich im Zug in dieses Mädchen verliebt, sie wurde vor ihm aufgerufen. Er hat so gehofft, dass sie es nach Slytherin schaffen würde, aber sie kam nach Rav- Gryffindor. Er war am Boden zerstört, überzeugt davon, dass sie also ein Nichts war.
Aber er konnte sie nicht loslassen, nicht so einfach. Hat sie jahrelang beobachtet, gelächelt, wenn sie gelächelt hat und nur gehofft, dass es irgendein Zeichen geben würde, etwas das zeigen würde, dass sie genauso gut wäre wie er. Bis das Zeichen kam, dass sie sogar noch besser ist als er.
Tja und jetzt weiß er nicht mehr was er denken soll, denn vielleicht hat er sie einfach nicht verdient."
Sam biss sich auf die Lippe, sah nervös zu Rose, die ausdruckslos den See anstarrte: "Diese Gryffindor ..."
"Sie ist das tollste Mädchen, dass du dir vorstellen kannst.", unterbrach Sam sie mit belegter Stimme.
Wieder sah er zu Rose und dieses mal trafen sich ihre Augen, bevor sie beide lächelnd wieder auf den See starrten.
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The Raven and the Snake (Harry-Potter-FF)
FanficSam McVille: Slytherin Rose Landon: Ravenclaw Als Mia zum wiederholten Mal gegen Sam im Dame spielen verliert, bittet sie ihre Freundin Rose gegen ihn anzutreten. Gleichzeitig hören die zwei von einer Vereinigung, die von Harry Potter und seinen Fr...