Er sieht mich an. Mit einer undurchdringlichen Miene.
Und mir rutscht das Herz in die Hose.
Ich hatte ihn geküsst!
Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
Aber er hat doch gesagt, er liebt mich!
Oder war das nur Einbildung?
Wie...
Und da küsst er mich. Küsst mich, wie ich ihn zuvor, als hätte er seit Ewigkeiten darauf gewartet.
Ich ziehe ihn näher an mich ran, eine Hand in seinem Nacken, eine auf seiner Brust. Seine auf meiner Hüfte.Lachen und küssen gleichzeitig, wusste gar nicht, dass das geht.
"Ich liebe dich auch!", flüstere ich unter seinen Lippen.
Eine Weile sitzen wir so da. Arm in Arm, gegen die Wand gelehnt.
"Er ist es.", sagt er plötzlich.
Ich löse mich aus der Umarmung und schaue ihm in seine tiefblauen Augen.
"Was meinst du?", frage ich verwirrt.
"Dein Vater. Er schlägt dich."
Ich stehe auf und er tut es mir gleich.
"Er hat seine Frau verloren..", versuche ich ihn zu verteidigen. Und erst dann wird mir bewusst, was ich da gerade gesagt hatte. Ich hatte zugegeben, dass er mich schlägt. Verdammt, Verdammt, Verdammt!
"Also ist es wahr! Er schlägt dich also wirklich?! Deine Mutter ist vor fünf Jahren gestorben, Sarah! Vor fünf Jahren! Das ist doch kein Grund..!" Wutentbrannt läuft er hin und her.
"Verdammt, Sarah, er schlägt dich! Ich kann nicht..!"
Ich muss wohl ziemlich verängstigt aussehen, denn auf einmal ist seine Wut wie erloschen und er umarmt mich wieder.
"Tut mir leid, Katey. Das letzte was du jetzt brauchst, ist noch ein Irrer, der dich anschreit. Aber ich kann nicht zusehen, wie er dir weh tut."
"Es ist okay..", sage ich.
"Nein, das ist es nicht..."~
Die darauf folgenden Tage sind verhältnismäßig ruhig.
Die Schule läuft ganz normal. Mal haben wir zusammen, mal getrennt Unterricht.
Doch Jake versucht mich so oft wie möglich außer Haus zu kriegen. Ist ja auch kein Wunder.
Mal lernen wir, mal reden wir, mal machen wir was anderes.
Und immer mal wieder rufe ich Nadja an, die übrigens einen totalen Schreikrampf bekommen hat, als ich ihr das von mir und Jake erzählt hatte.~
"Schläfst du heute bei mir?", fragt mich Jake an einem Tag nach der Schule.
"Hab ich denn eine Wahl?", frage ich ihn und Lächle ihn an.
"Nein. Nein, hast du nicht.", sagt er und zieht mich zu sich ran.
Er hatte mich zuvor noch nie in der Schule geküsst.
Doch jetzt stehen wir hier vor seinem Super-Auto, das sowieso schon alle Jungs magisch anzieht, und ziehen wahrscheinlich die Blicke der ganzen Schule auf uns. Mir ist ja nicht vieles unangenehm, aber das lässt mich dann doch rot werden."Ich hab dich noch nie mit rotem Kopf gesehen.", sagt er und lacht.
"Oh Gott, bitte lass uns einfach einsteigen, ich kann schon die vernichtenden Blicke unserer Schlampen-AG auf meinem Rücken spüren."
"Wenn blicke töten könnten, wärst du schon sieben mal gestorben.. Du hast recht, wir sollten Einsteigen."
Und lacht wieder.Die (wir nennen sie mal) »Freudenmädchen« unserer Schule hatten immer mal wieder versucht bei Jake zu landen, nun ja, es war recht amüsant zu sehen, wie sie alle wieder abblitzten.
"Was grinst du so?!", hatte mich mal eine angemacht.
"Was ich? Ich gucke immer so.", hatte ich ihr geantwortet und weiter gegrinst."Du bist fies..", sagte Jake darauf und lachte leise.
"Ich weiß."Jetzt, wo Jake es ziemlich offiziell gemacht hat, dass wir zusammen sind, werde ich wohl das meist gehasste Mädchen unserer Schule sein.
~
"Katey!"
Jake schnippt mit den Fingern vor meinem Gesicht rum.
"Hm?"
"Wir sind da.", lacht er.
"Oh"Als wir rein kommen, sind auch Liam, Robert und Ava zu Hause.
Liam alias der Bruder
Robert alias der Vater
Und Ava, die einzige Frau im Haus alias die Mutter.Liam schließt mich sofort in die Arme.
"Hey Kleines."
"Hey Macho."
"Hi Sarah!", rufen Ava und Robert aus der Küche.
Nur sie nennen mich so. Und Jake, wenn er aufgebracht ist.
"He-ey!", rufe ich zurück.Und schon sind wir die Treppe nach oben.
"Mach die Augen zu.", sagt er als wir in seinem Zimmer stehen.
Hä?------------------------------------------------
Uuuund? Was kommt jetzt wohl? :)
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Nur Freunde?- wer's glaubt wird selig!
RomanceZwei Freunde, ein Knochenjob und ein ständig hilfsbedürftiger Vater, der sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Das Geld reicht gerade so, um sie und ihren Zuckersüßen Vater über Wasser zu halten. Das ist Kates Leben, doch dann kommt der neue u...