Erwischt

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Es herschte eine unangenehme Stille. Niemand wollte etwas nach der peinlichen Situation vorhin sagen. Wir waren zwar eine Weile gelaufen, doch niemand wusste so richtig, über was man reden könnte oder was angebracht wäre zu sagen. Wir schritten einfach still und leise die kühlen Gänge des Einsamen Berges entlang.

„Ehm, hast du vielleicht eine Ahnung, wann Gandalf wieder da sein wird?", fragte ich, um die Stille zu durchbrechen. „Keine Ahnung", antwortete er nachdenklich, „ich weiß ja nicht Mal wo er sich aufhalten könnte" Mist, diese dumme Frage hätte ich mir auch sparen können. Warum denk ich denn nicht mehr mit? Die Frustration über die jetzige Situation besetzte immer mehr meine Gedanken. Ich konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Alles in mir versuchte angestrengt eine Lösung für meine Situation zu finden, doch keine meiner Gedanken war wirklich durchdachte oder ansatzweise realistisch umsetzbar.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie wir uns immer mehr ins Innere des Berges bewegten, ich würde wahrscheinlich nicht mal zu dem Raum finden, in den Thorin nach Gandalf gesucht hatte. Sowas passiert mir sonst auch nie, noch frustrierter als vorher starrte ich auf den Boden.
Plötzlich hört ich Schritte, schnell versuchte ich meine Energie best möglich zu verbergen.
„Komm raus! Du Verräter!" Gandalf, oh nein. Erschrocken blickte ich zur Seite in Thorins Richtung. Vor Schreck war er ein Schritt zurück getreten Er war bereit in jeder Sekunde gegen mich zu Kämpfen. Mein Herz schlug immer schnell.
Vor uns befand sich eine Weggabelung. Ich konnte nicht ausmachen, aus welche Richtung Gandalf kommen wird, meine Gedanken waren zu durcheinander. Ich kaute nervöse auf meiner Lippe. Ich trat ein Schritt zurück, näher an die kühlen Wände heran. Thorin schaute mich erwartungsvoll an. Ich kann doch jetzt nicht weg laufen, das würde mir Thorin nie verzeihen, dann war's das mit dem Vertrauen.
Meine Hände waren ganz schwitzig geworden. Die Situation war aussichtslos. Hier konnte ich auch nicht gegen Gandalf kämpfen, ich würde alles zerstören. Das zuhause vieler Zwerge...warum sorg ich mich überhaupt soviel um die? Bisher gab es immer nur mich und vielleicht noch mein Vater und jetzt mach ich mir Sorgen um die Zwerge? Sichtlich verwirrt über meine Gefühle schaute ich zur Seite. Eine Flucht wäre vielleicht möglich, wenn ich schnell genug an Thorin vorbei komme. Sofort viel mein Blick wieder auf besagten Zwerg. Er hatte meinen Blick anscheinend bemerkt. Er schaute mich fragend an und ich schaute zurück.
Auf einmal bemerkte ich, wie sich seine Muskeln nach und nach entspannten.
Verwirrt schaute ich zu, wie er sich entspannt gegen die Wand mit gegenüber lehnte. Er machte eine leichte Kopfbewegung in die Richtung, in die ich flüchten könnte. Ich folgte seinen Blick, bevor ich ihn wieder anguckte. Noch verwirrter als vorher. Er lächelte.

Ich stand geschockt da. Langsam dreht ich mich Richtung Fluchtweg. Zu langsam...
Ich spürte einen starken Schmerz an meinem Hinterkopf. Total verwirrt, war ich nicht in der Lage die Situation erfassen. Ich fing an zu schwanken und konnte mein Gleichgewicht nur kaum noch halten. Bis meine Füße schließlich den Halt verloren und ich nach vorne kippte.
Ich hört nur noch, wie jemand meinen Namen rief und wie mich zwei starke Arme auffingen

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zu viel des Bösen (Hobbit/Thorin ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt