Ein Angebot?

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Kaum hatte ich die Bibliothek verlassen, hörte ich auch schon Stimmen. Sie kamen aus dem Raum, in welchem wir unsere Pausen machten.

Ich lief zu diesem und trat ein. An dem Tisch saßen ein paar Zwerge, vielleicht drei oder vier. Unter ihnen Thorin. Bilbo stand neben ihm und hatte ihm anscheinend gerade den Stein überreicht. Sie unterhielten sich, bis Bilbo plötzlich auf mich zeigte.

Thorin stand auf und sah zu mir. Aus Angst, was er machen wolle, wich ich ein paar Schritte zurück. Der Boden knarste unter seinen Füßen, als er kurz vor mir stehen blieb. Er streckte seine Arme aus und... umarmte mich?

"Danke", flüsterte er, "danke, dass du mich gerettet hast." Seine raue tiefe Stimme löste eine Gänsehaut bei mir aus. Ohne, dass ich es wollte, stotterte ich bei meinen nächsten Worten: "G-gerne doch."

Langsam löste er sich wieder von mir uns sah mich lächelnd an. Doch sein Lächeln verwandelte sich schnell wieder in Traurigkeit. "Es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Ich hoffe du kannst mir verzeihen", sagte er mit niedergeschlagener Stimme. "J-ja", stotterte ich wieder.

Ein Lächel umspielte meine Lippen, als ich ihn ansah. Ich betrachtete ihn genauer. Er hatte, eine große Nase und vergleichsweise schmale Lippen. Seine Augen waren recht klein für einen Zwerg, doch konnte man sich leicht in ihnen verlieren.

Wir standen eine Weile da und starrten einander an. Ich merkte, wie Thorin den Kopf leicht sängte und hoch sah. Schnell erkannte ich seinen Plan und ging einen Schritt zurück. Er richtete sich wieder auf und sprach: "Ich würde dich gerne zu meinem Berater machen. Also sozusagen, dass du immer bei mir bist und mir bei Entscheidungen hilfst." Erklärte er mir. "Ich nehme das Angebot liebend gerne an", sagte ich und verbeugte mich vor ihm. "Da gibt es noch eine Sache", fing er an, "wir haben beschlossen, dass du, um mein Berater zu werden, uns dein Gesicht zeigen musst." "Das kann ich nicht", antwortete ich und machte auf dem Absatz kärt, um den Raum zu verlassen. "Warte", rief jemand, doch das war mir egal. Sie würden mich töten, wenn sie es wüssten!


Drei Tage waren vergangen. Ich hatte kein Wort mehr mit irgendwem geredet. Die ganze Zeit hatte ich mich in der Bibliothek versteckt. Bisher hatte mich niemand gefunden. doch das sollte sich bald ändern...

Die Tür ging auf und jemand trat hinein. Ich saß hinter einem Bücherregal und konnte somit die Tür nicht sehen. Das Gleiche gilt für die Person, welche gerade den Raum bereten hatte, sie konnte mich nicht sehen.

Ich verharrte auf meinem Platz und wartete ab, was die Person tun wird. Doch zu meinem Unglück kam sie im nächsten Moment hinter dem Bücherregal hervor und entdeckte mich.

"Ich hab dich endlich gefunden", stellte Thorin erleichtert fest, "ich dachte du wärst gegangen." Er setzte sich neben mich auf einen Stuhl und sah mich erwartungsvoll an. Ich wagte es nicht einen Finger zu rühren. Ich starrte weiterhin auf die Seiten, welche ich gerade aufgeschlagen hatte.

"Warum willst du nicht deine Kaputze runter machen?" Fragte er nach einer Zeit, in der keiner etwas gesagt hatte. "Ich will es einfach nicht", antwortete ich stumpf. "Ist das so schlimm?" Diesmal war ich diejenige, die eine Fragte stellte. "Eigentlich nicht, aber ich würde dich gerne an meiner Seite haben. Du hast mich gerettet." Erklärte er in der Hoffnung ich würde meine Meinung ändern.

"Es wird bald Krieg geben", versuchte ich das Thema zu wechseln. "Das ist mir auch bewusst, deswegen brauchen wir dich auf unserer Seite, aber keiner wird dir vertrauen, wenn du dich nicht zeigst", erklärte er schon fast verzweifelt. "Wir brauchen dich", hing er noch hinten dran.

"Wenn ich mich zeige, wird mir erst recht niemand vertrauen!" Wut staute sich bei mir an, als ich das sagte. Ich stand auf und wollte gehen, als mich etwas zurück hielt. Es war Thorin: "Warum denn? So schlimm kann es doch nicht sein" Zum Ende hin wurde er immer lauter, bis er fast schrie. "Du hast keine Ahung", fuhr ich ihn an und verlies entgültig den Raum.

zu viel des Bösen (Hobbit/Thorin ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt