Ist weder gelogen, noch war es die Wahrheit

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„Mein Vater heißt Mairon", antwortete ich selbst sicher. Ich versuchte meinen Triumph zu unterdrücken. Ich hatte mich aus der Situation gebracht, ohne mich in eine weitere unangenehme Situation zu bringen. Außerdem hatte ich Thorin eine zufriedenstellende Andwort geliefert, dies sah man ihm auch an. Er Lächelte mich zufrieden an. Ich war komplett bei der Wahrheit geblieben, versuchte ich mein Gewissen zu beruhigen.

"Ich hab noch nie von ihm gehört", meinte Thorin nachdenklich. "Warum hast du vorhin gesagt, dass es ein Problem sei, dass dein Vater noch am Leben ist? Ist das nicht toll für dich?" Fragte er mich. "Also ehm...", fing ich an, "es gibt viele ehm... die schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht haben." Ich hoffte das meine Antwort ihn zu fieden stellen würde und das tat sie auch, glücklicherweise. "Verstehe", sagte Thorin nur. "Gibt es noch Dinge, die du unbedingt wissen musst?" Ich versuchte gezielt vom Thema abzulenken, nicht, dass ich am Ende noch in eine blöde Situation gerate, die ich eigentlich vermeiden wollte.

"Ja, da gibt es noch Dinge, die ich in Erfahrung bringen muss", er machte eine kleine Sprechpause, "aber es gibt eine Sache, die mich persönlich interessieren würde" "Und die wäre?" Fragte ich ihn neugirig, in der Hoffnung, dass es sich nicht um eine Frage handeln würde, die für mich unangenehm wäre.

"Das mit dem Feuer...", fing er vorsichtig an. "Nicht von mir kontrolierbare Magie", unterbrach ich ihn. "Passiert das oft?" Hakte er nach. "Eigentlich nicht", antwortete ich, "aber in letzter Zeit ist es mir beunruhigend oft passiert." "In der Seestadt..." Ich unterbrach ihn erneut: "Ja, das war meine Magie." Er nickte langsam. "Kannst du die Magie auch kontrolliert einsetzten?" Er schien großes Interesse an meinen Fähigkeiten zu haben. "Ja, aber nicht in dem Ausmaß, wie es meiner Magie möglich wäre", antwortete ich knapp. Ich mochte es nicht gerne ausgefragt zu werden und erst recht nicht über eine Sache, wie die Kontrolle meiner Magie, die für mich ohnehin schon frustrierend ist, weil ich es nicht so schaffe, wie ich und vor allem mein Vater es gerne hätten. Die Kontrolle meiner Emotionen fällt mir unglaublich schwer.

"Okay...ehm danke", sagte Thorin leise und nickte dabei. Er hatte anscheinend mitbekommen, dass ich nicht gerne über dieses Thema sprach. Er räusperte sich. "Zurück zu den Sachen, die ich wissen muss", ich nickte nur, "über deine Mutter..." Ich unterbrach ihn abermals: "Bei meiner Geburt gestorben." "Gut, dann hätten sich fast alle Sachen geklärt." Er versuchte mich freundlich anzulächeln, aber die Situation war schon wieder äußerst unangenehm für beide von uns. Er fragte mich noch ein paar Dinge über meine Herkunft die ich immer mit einer Antwort beantwortete, die für ihn keine neuen Informationen bieteten. Er wollte sogar wissen, ob ich schon verheiratet sei. Ganz seltsam, wenn ich so darüber nachdenke.

Nach einer Weile kam er dann endlich zu seiner letzten Frage: "Wenn ein Krieg ausbrechen sollte... Auf welcher Seite kämpfst du?" Er stellte die Frage, die ich schon seit einer Weile im Kopf hatte. Ich möchte weder gegen meine Familie, noch gegen die Zwerge kämpfen und die Elben? Die machen sowieso, was sie wollen. Ich schaute wieder zu Boden. Die Frage war schwer zu beantworten. Ein Kampf ist unvermeitbar momentan und Krieg ist von Seiten meines Vaters sowieso geplant. Aber eigentlich wollte ich gegen niemanden Kämpfen. "Ich will nicht kämpfen", antwortete ich daher. "Aber wenn-", versuchte Thorin wieder zum Sprechen anzusetzten. "Kein Aber!" Unterbrach ich ihn: "Ich bin nicht bereit das Schlachtfeld zu betreten!" "Wie sollen wir uns sicher sein, dass du nicht gegen uns kämpfen wirst?" Fragte Thorin, sein Gesichtsausdruckt hatte sich versunkelt. Meine Antwort hatte ihm anscheinend so gar nicht gefallen. Aber nur so kann ich garantieren, dass ich auch wenn die Zwerge verlieren, was ich nicht hoffe, ich weiter leben kann.

"Ich will nicht kämpfen Thorin", versuchte ich ihn von meiner Ansicht zu überzeugen. Verzweiflung machte sich in mir breit. Einer der beiden Seiten wird gewinnen. Im Geheimen hoffte ich, dass die Zwerge Siegreich das Schlachtfeld verlassen würde, aber gleichzeitig hoffte ich, dass niemand sterben muss, vor allem nicht Thorin, dachte ich.

Thorin seufzte. "Wie soll ich denn die anderen Zwerge davon überzeugen, dass du hier bleiben darfst, wenn wir uns nicht sicher sein können, dass du die Siten wechselst?" Fragte er. Er schien mit Frustration zu kämpfen. Sein Gesichtsausdruck verrieht, dass er angestrengt über etwas nach dachte. "Können wir wenigstens die anderen glauben lassen, dass du auf unserer Seite stehst?"

zu viel des Bösen (Hobbit/Thorin ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt