Feuer!

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Ich hört mein Atem. Langsam und gleichmäßig. Ich spürte auch mein Herzschlag und außerdem ein unangenehm schmerzendes stechen an meinem Hinterkopf. Ach ja, ich erinnere mich. Wie ein Blitz schossen die Erinnerung wieder hoch. Ich wollte fliehen doch dann, bin ich auf einmal umgefallen. War Thorin der gewesen, der mir die Schmerzen am Hinterkopf zugefügt hat?
Nein
Gandalf. Thorin würde sowas doch niemals tun, oder? Warum vertrau ich ihm eigentlich? Und warum wollte er mich gehen lassen?

Erschrocken kehrte ich aus meinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Eine Tür hatte sich geöffnet und es betrat jemand den Raum. Um genau zu sein konnte ich zwei Gestallten neben mir spüren. Ich konnte deren Magie kaum spüren. Die eine Gestallt hatte eine so niedrige Magie wie es normalerweise Zwerge haben. Nicht viel, aber auch nicht Nichts. Doch bei der anderen Gestallt spürte ich unnatürlich wenig Magie. Ich versuchte angestrengt mich zu erinnern, wann ich das letzte Mal eine derart niedrige magische Energie gespürt hatte.

Unerwartet wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein paar Stimmen neben mir hörte. Sofort erkannte ich, um wen es sich handelte: Thorin und ...Gandalf... Er hatte wahrscheinlich deine Kraft versteckt, damit ich ihn nicht frühzeitig ausmachen kann. Das hat ja auch super geklappt. Frustriert über mich selbst versuchte ich mich wieder auf die Stimmen zu konzentrieren, welche mir mittlerweile ein großes Stück näher gekommen waren.
Mist! Ich muss aufmerksamer sein. Was ist nur mit mir los?

Was willst du denn jetzt tun?" „ Das was getan werden muss!" „Aber sie hat mich gerettet" Meint Thorin etwa mich?
„Sie hat uns angelogen! Mach endlich deine Augen auf Thorin! Wie kannst du sie noch in Schutz nehmen?" Gandalf klang ziemlich wütend. Er schien absolut nicht einverstanden mit Thorins Ansicht der Dinge zu sein.

Ich versuchte langsam meine Augen zu öffnen, um den Geschehen auch zusehen zu können. Ich hob meinen Arm an und fing an mir über meine Augen zu reiben.
„Sie ist wach", hörte ich Thorin in meine Richting rufen. Er kam in meine Richtung gelaufen. „Thorin komm zur Vernunft!" Gandalfs wütende Stimme hallte durch den Raum. "Nein Gandalf, was du tun willst ist nicht richtig", erwiderte Thorin mindestens genauso laut und wütend. Ich spürte wie Thorin sich mitlerweile nicht mehr weit entfernt von meinem Bett befand. Schritt für Schritt näherte er sich. Ganz langsam kam er näher. Mit jedem Schritt wurde ich nervöse, was wird er tun, wenn er bei mir ist? Angestrengt versuchte ich die Lage einzuschätzen. Meine Hände wurden ganz warm, durch die steigende Nervosität und Angst, ja ich gebe es zu, ich hab Angst. Angst hier zu versagen. Wie könnte ich mich wehren? Wie komm ich hier lebendig raus? Was passiert danach? Wo geh ich dann hin? All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Schon wieder war mein Kopf zu voll, um einen klaren Gedanken zu fassen.

Plötzlich hielt Thorin inne, Gandalf hatte sich wieder zu Wort gemeldet: "Entweder bring ich sie um oder sie wird uns alle früher oder später töten" Mir stockte der Atem. Wut breitete sich in mir aus. Wie konnte er soetwas behaupten? Es war nicht mal am Anfang geplantgewesen auch nur irgendjemanden eigenhändig umzubringe! Wenn Gandalf so weiter macht, wird Thorin am Ende noch sauer auf mich und das wäre nicht gut! Meine Wut breitete sich immer mehr in mir aus. Wut auf Gandalf und meine aussichtslose Lage. Vor allem Wut auf mich selbst. Ich bin gescheitert. Ich war zu unkonzentriert und habe nicht aufgepasst. Meine Gefühle haben oberhand übernommen, doch das darf nicht sein! Das Problem ist nur, ich bekomme diese Gefühle nicht wieder weg. Ich möchte sie beschützen, die Zwerge und vor allem Thorin.

Mein Körper erhitze sich. Von meinen Gedanken eingenommen bekam ich es nicht mit. Ich verrante mich in meinen Gedanken, während die Temperatur meines Körpers weiter und weiter stieg. Ich hab versagt. Dieser Satz hallte in meinem Kopf. Mein Vater und Thorin, beide habe ich entäuscht. Warum mir Thorin auf einmal so wichtig war, konnte ich mir nicht erklären, doch es machte mich unendlich wütend, dass er dank Gandalfs Hilfe jetzt ein falsches und schlechtes Bild von mir hatte. Dabei war er doch so weit gewesen mir wieder wenigstens etwas zu vertrauen und Gandalf macht das alles zur nichte! Meine Gedanken wiederholten sich immer und immer wieder. Es waren die selben Gedanken die wieder und wieder vor meinem inneren Auge umher schwirrten und mich so unendlich wütend machten. Immer tiefer sank ich in den Teufelskreis meiner Gedanken, ohne auch nur einen Lichtblick war nehmen zu können.

"Feuer!", rief jemand, "Elvira!" Mein Name? Erschrocken riss ich meine Augen auf. Ich sah Flammen. Über all um mich herum: Flamme. Oh nein, ich hab mich von meinen Gefühlen zu sehr mitreißen lassen. Hektisch sprang ich auf. Ich wich ein paar Schritte zurück und konnte mich gerade so vor Thorin in Sicherheut bringen, der mit einem Eimer voll Wasser versuchte das brennende Bett zu löschen. Ich versteckte mich hinter einer Säule, um auf keinen Fall vom Wasser getroffen zu werden. Ich versuchte mich zu beruhigen. Mein Körper brannte immer noch vor Zorn, doch ich musste meine Gefühle langsam mal unter Kontrolle bringen, sonst würde ich noch jemanden unabsichlich verletzen. Ich atmete tief ein und aus

"Elvira! Wo bist du? Geht es dir gut?" Ich hörte Thorins Stimme. Instinktiv trat ich hinter der Säule vor. "Da bist du ja", ich konnte Thorins Erleichterung fast riechen. War er nicht böse auf mich? "Wie geht es dir?", fragte er. "Ganz okay, denke ich", antwortete ich schulterzuckend. "Das freut mich", er Lächelte mich an. Ich bin anscheinend unfassbar schlecht darin Zwerge einzuschätzen, dachte ich und musste auch Lächeln.

Aufeinmal verdunkelte sich Thorins Gesicht. Erschrocken hielt ich meinen Atem an. Seit wann bin ich denn so schreckhaft, fragte ich mich selbst. Doch anscheinend kam der Gesichtsausdruck nicht meinet wegen. Er guckte zu Boden und ich merkte, wie sich die Wut in ihm ansammelte.

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zu viel des Bösen (Hobbit/Thorin ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt