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Ich war geschockt über seine Aussage. Hatte ich meine Tarnung vernachlässigt? Wie konnte Gandalf mich entdecken?
„Wie lange bist du schon hier?" Fragte er. Ich konnte nicht antworten. Zu sehr war ich geschockt darüber, dass sie bereits über meine Magie und meine Anwesenheit Bescheid wussten.
„Elvira, komm schon. Bitte antworte", es hörte sich schon fast wie ein Flehen an. Ich schnaubte belustigt. „Elvira? Warst du das?" Fragte Thorin. Misst, da passt man einmal nicht auf und dann wird es einem zum Verhängnis, fluchte ich in Gedanken.
Ich überlegte kurz: sollte ich rauskommen und mich zeigen? Oder lieber hier bleiben? Ich gucke vorsichtig hinter dem Felsen, hinter welchem ich mich verstecke, hervor und schaute rüber zu Thorin. In Gedankenversunken kickte er kleine Steine vor sich auf dem Boden umher. Ich seufzte, ohne Sorgen über die Lautstärke, da ich im nächsten Moment hinter meinem Felsen hervor kam. Thorin hob überrascht den Kopf und blickte in meine Richtung. Sein Gesicht zierte ein Lächeln. Unbewusst fing ich auch an zu lächeln, erwischte mich aber schnell dabei und setzte wieder eine ausdruckslose Miene auf. Glücklicherweise hatte ich meine Kapuze auf und tief in mein Gesicht gezogen, sodass er meine Lächeln nicht sehen konnte.

„Ich hatte nicht erwartet, dass du wirklich raus kommst", lachte Thorin leicht. Ich nickte nur langsam. Eine unangenehme Stille setze ein, in der ich versuchte meine Nervosität unter Kontrolle zu bringen. Warum war ich den so nervös? Fragte ich mich selbst. Wahrscheinlich, weil ich den Zwergen jetzt erklären musste, warum ich weggelaufen war und das ich im Krieg nicht auf deren Seite kämpfen konnte. Mein Vater zu hintergehen kommt nicht in Frage! Redete ich mir ein.
„Ehm", versuchte er die Stille zu unterbrechen, „ magst du mir eventuell meine Frage zu beantworten?" Ich schreckte auf. „W-was ich hab nicht zugehört", sagte ich vorsichtig, um ihn nicht aufzuregen. „Schon okay, komm erstmal mit rein"
Er drehte sich um und ging langsam in Richtung Treppe. Ich folgte ihm still und langsam.
Kaum waren wir am Ende der Treppe, kamen schon Fili und Kili auf uns zugestürmt. „Thorin, du hast ihn gefunden, das ist gut. Gandalf meinte-" „Danke, Fili. Wir waren gerade auf dem Weg zu Gandalf" Ich erschrak. Zu Gandalf? Er wird mich umbringen oder mir meine Kräfte wegnehmen, vermutete ich. Langsam staute sich Panik in mir an. „Wir gehen weiter. Wie sehen uns", verabschiedete sich Thorin von seinen Neffen. Ich nickte nur leicht zum Abschied, sie erwiderten meine Geste.
Ich holte schnell zu Thorin auf, um besser mit ihm reden zu können. „Thorin", fing ich an, „können wir das mit Gandalf bitte lassen? Ich hab kein gutes Gefühl dabei" „Warum?" Fragte er ohne zu zögern und blieb stehen. „Ich- a-also", ich versuchte mich zu erklären, doch ich hatte zu viel Angst. Seit wann hatte ich, die Tochter von Sauron, Angst? Verwundert über mich selbst guckte ich nur stumm auf den Bode. „ Du rennst einfach so weg und kommst dann ohne Vorwarnung wieder und dann erwartest du, dass alles nach deiner Vorstellung passiert?" Thorins Stimme wurde mit jedem Wort lauter. „Natürlich nicht!" antwortete ich trotzig. „Versteh mich, bitte", sagte ich leicht verzweifelt, „Gandalf wird mich sofort umbringen." Er sah mich überrascht an. Es entstand eine Stille. Schon wieder.
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zu viel des Bösen (Hobbit/Thorin ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt