Kontrollverlust

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Akihito lag auf dem Bauch, hielt eine Spielekonsole in der Hand und versuchte gerade, laut fluchend seinen Gegner zu überholen, der in dem Rennwagen vor ihm fuhr.
Es regnete draußen schon den ganzen Tag in Strömen, und so hatte der junge, mittlerweile Fotograf, beschlossen seine Arbeit für heute sein zu lassen und stattdessen Asamis' Penthouse nicht zu verlassen. Den Job als Kellner hatte er an den Nagel gehängt.
Sein Yakuza war wie üblich schon ziemlich früh zu seinem Büro ins Shion gefahren, um seiner Arbeit nachzugehen und die Papierberge zu bewältigen. Es war jetzt mittlerweile schon fünf Monate her, seit Asami entführt worden war und Aki ihn gerettet hatte. Seit diesem Vorfall standen sie sich noch näher. Der Oyabun hatte ihn nicht weiter über seine Vergangenheit ausgefragt, was Akihito erleichtert aufatmen ließ. Zwar hatte er dem Älteren sein Waffenzimmer gezeigt und ihm die Möglichkeit gegeben jede Frage, die dieser hatte, zu stellen. Doch das war eines der weiteren guten Dinge an seinem Partner - er stellte nie viele Fragen. So hatte der junge Japaner es auch dabei belassen und anstatt die Wohnung des Jüngeren zu kündigen und Akihitos' Schätze ins Penthouse zu bringen, gab Asami ihm einfach den Code zu seinem eigenen Waffenschrank. Die meiste Zeit, in der er nicht arbeitete oder unterwegs war, verbrachte er nun in ihrem gemeinsamen Zuhause. Was den Jüngeren immer wieder zum Schmunzeln brachte, wenn er daran denken musste. Er war einfach überglücklich und froh wie Asami das alles aufgefasst hatte und ihn trotz allem weiterhin an seiner Seite wollte.
Denn der Yakuza tat ihm gut.
Akihito musste laut loslachen bei diesem Gedanken, der ihm gerade eben so durch den Kopf schoss. Aki setzte sich auf und drückte bei seinem Spiel auf Pause, da er durch seinen Lachanfall den Wagen geradewegs ungebremst gegen eine Mauer gesetzt hatte und dieses Rennen somit eh beendet war. Er setzte sich etwas auf dem Boden um und sah durch die bodentiefen Fenster auf die Skyline von Shinjuku. Ja ... der Yakuza tat ihm gut. Mal von seinem wunden Hintern, die blauen Flecken, Bisse, Kratzspuren und Striemen der Fesseln abgesehen. Aber er hatte wieder weniger Albträume, war dank des Japaners wieder ausgeglichener und ruhiger geworden. Asami gab ihm einfach ein Gefühl von Sicherheit. Er hätte nicht gedacht, dass ihm so etwas ein zweites Mal vergönnt sein würde. Sein starker, besitzergreifender Mafiakönig.
Aki lächelte und fuhr mit einer Hand gedankenverloren durch den weichen Teppich. Er hatte sich tatsächlich in Asami verliebt. Akihito kicherte. Irgendwie gut das er keine Eltern mehr hatte, denen er diese Tatsache erklären musste. Ihr Sohn verliebt in einen Mann, der noch dazu der gefürchtetste Oyabun in Tokyo war und ihn bei ihrem zweiten Aufeinandertreffen vergewaltigt hatte. Wie konnte man so etwas seinen Eltern nur schonend beibringen. Aki ließ sich nach hinten fallen. Legte seine Hände unter seinen Kopf und schloss die Augen. Sollte er Asami vielleicht mal Owen vorstellen? Aki öffnete die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Owen war für ihn schon zu so etwas wie einem Vater geworden. Auch wenn ein Vater seinen Sohn bestimmt nie zu einem Killer ausbilden würde. Dennoch war der Mann ihm sehr ans Herz gewachsen. Vielleicht sollten sie ihn demnächst mal besuchen. Er hatte irgendwie Lust, den alten Mann mal wiederzusehen. Aki drehte immer noch liegend seinen Kopf zum Fenster, es wurde schon dunkel, also konnte es nicht mehr lange dauern, bis sein Liebhaber nach Hause kam. Seit dem Vorfall arbeitete der Yakuzaboss nicht mehr ganz so lange. Zumindest hatte er heute, als sie telefoniert hatten, versprochen etwas eher Schluss zu machen. Es war keine Seltenheit, dass der junge Japaner schon schlief, wenn der Mafioso nach Hause kam, doch wenn er heute schon den ganzen Tag alleine im Penthouse war, wollte er zumindest am Abend etwas Zeit mit seinem Asami verbringen. Und als dieser ihm tatsächlich versprochen hatte, zeitig nach Hause zurückzukehren hatte der Fotograf sich richtig gefreut. Er stand ächzend auf und lief in das angrenzende Badezimmer. Zog sich aus und stellte sich unter den warmen Wasserstrahl der Duscheinheit. Richtete seinen Blick nach oben, schloss die Augen und genoss das Wasser, welches ihm über Gesicht und Körper lief. Akihito seufzte und stützte seine Arme an der Wand ab. Ließ entspannt den Kopf hängen und genoss die Ruhe, bevor er anfing, sich Körper und Haare zu waschen. Nachdem er sich dazu durchgerungen hatte, nach einer gefühlten Ewigkeit, die Dusche zu verlassen trocknete er sich mit einem der riesigen weißen kuschelweichen Handtücher ab. Wickelte sich schließlich eines davon gekonnt und die schmale Hüfte und lief zurück in das modern eingerichtete Wohnzimmer. Woraufhin sein Blick zur Garderobe und Eingangstür wanderte. Dort standen Asamis' ordentlich arrangierte Schuhe und sein Kaschmirmantel hing an seinem Platz. Aki merkte, wie er anfing zu lächeln. Asami war nach Hause gekommen, ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als er unter der Dusche stand. Langsam und immer noch grinsend trat er hinter den großen muskulösen Mann in Anzug, der an der Fensterfront stand, ein Glas gefüllt mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit in der Hand hielt und auf seine Stadt hinab sah. Der junge Auftragskiller stellte sich dicht hinter seinen Yakuza und ließ langsam seine Finger über den breiten Rücken wandern. Lehnte sanft seine Stirn dagegen, schloss die Augen und flüsterte, „... willkommen zu Hause-."
Eine kurze angenehme Zeit passierte gar nichts. Jeder der beiden genoss die Zweisamkeit. Dann drehte sich der Ältere langsam zu seinem Kleinen um. Legte zwei seiner Finger unter dessen Kinn. Zwang ihn sanft dazu, seinen Kopf etwas anzuheben, und zog ihn in einen so unglaublich sanften Kuss. Leidenschaftlich, zärtlich-. Aki schmolz regelrecht dahin, als der Yakuza seine freie Hand zu dem Handtuch wandern ließ, das Akihitos Anstand bedeckte und es mit einem Funkeln in den Augen löste. Der Blick des Älteren wanderte begierig über den schlanken Körper seines Kleinen. Allein dieser Blick seines Geliebten reichte aus, um Akihito einen Schauer über den Rücken jagen zu lassen. Was sich auch in seiner unteren Körperregion bemerkbar machte. Asami schmunzelte. Ließ seine Finger federleicht über Akis bereits halbsteifes Glied streichen, was diesen leise zum Aufstöhnen brachte. Der Yakuza stellte sein Glas beiseite, packte Aki und hob ihn hoch. Zog ihn wieder in einen besitzergreifenden Kuss während er ihn zum Sofa trug und darauf ablegte. Asami richtete sich auf. Öffnete den Krawattenknoten, ließ sie auf den Boden fallen und zog sich mit langsamen geschmeidigen Bewegungen das Hemd aus, bevor die Hose folgte. Sein Blick mit diesen wunderschönen goldenen Augen ruhte dabei unverwandt auf dem Jüngeren, der seinen eigenen über den muskulösen Körper des Yakuza wandern ließ. Dabei lächelte und sich vor Lust auf die Innenseite der Unterlippe biss. Asami indessen kniete sich vor Aki auf das Sofa. Beugte sich über ihn und ließ seine Zunge um eine der Brustwarzen kreisen, was Akihito einen erneuten Schauer über den Rücken jagte und ihn leicht erzittern ließ. Dann wanderte Asamis Mund nach oben zu Akihito's Hals, biss sachte in diesen und knabberte sanft an dem empfindlichen Ohrläppchen. Dann streiften diese geschickten Lippen wieder nach unten. Zogen eine Spur aus Küssen und Bissen immer tiefer, markierten sein Eigentum und ließ seine Zunge anschließend in den Bauchnabel gleiten. Bevor er sie um die Spitze von Akis steifem Glied kreisen ließ. Saugte sanft daran nur um ihn hinterher in seinen Mund zu nehmen. Sank auf und ab und fuhr dabei mit den freien Händen über die angespannten Muskeln von Akihitos Oberkörper, währenddem er immer wieder nach oben schielte, um das vor Lust verzerrte Gesicht seines kleinen Japaners zu beobachten. Bevor der Jüngere jedoch zum Höhepunkt kommen konnte zog sich Asami zurück, was Akihito ein leises Wimmern entlockte. Legte sich beide Beine über die Schultern. Drang mit einem Finger in den bebenden Körper ein, um ihn vorzubereiten. Dem er nur wenig später einen weiteren folgen ließ. Bewegte seine Finger schnell vor und zurück. Ließ sie kreisen und strich die Innenwände entlang, bevor er seine gewaltige Größe an Akis' Eingang positionierte und ohne weitere Zeit zu vergeuden, bis zum Anschlag in ihn eindrang. Wo er kurz innehielt, um dem Jüngeren die Möglichkeit zu geben, sich an seine Größe zu gewöhnen, bevor er einen schnellen Rhythmus aufnahm. Den Kleinen mit einer Hand an dessen Kehle tief in die großen weichen Kissen presste und mit der anderen Akihitos Arme über dessen Kopf gefangen hielt. Der Junge war dem Yakuza vollkommen ausgeliefert und konnte nichts weiter tun, als ungehemmt zu stöhnen und sich seinem Mafioso hinzugeben. Er liebte diesen rauen heftigen Sex, der ihn alles vergessen ließ. Er wollte das Asami ihm alles abverlangte und ihn dazu brachte es zu mögen. Diesen Kontrollverlust zu genießen und ihm voll und ganz zu vertrauen. Und das tat er. Aki drückte seinen Kopf tiefer in die Kissen und schrie ungehemmt, als er sich wenige Momente später zwischen sie ergoss. Er kam heftig und sein Muskel zog sich so eng zusammen, dass Asami kurz innehalten musste, um seinem Kleinen keine großen Schmerzen zuzufügen.
Akihito rang nach Luft und versuchte, seinen Atem zu beruhigen, als Asami, dieses Mal langsamer, wieder anfing, sich in dem immer noch bebenden Körper zu bewegen. Der Mafioso ließ die Hände um den Hals des Jüngeren los. Nahm die Beine von seinen Schultern und drückte sie auf das weiche Ledersofa ohne seinen Schwanz dabei aus seinem jungen Geliebten gleiten zu lassen. Lehnte sich nach vorne und leckte den Schweiß von Akis Brust währenddem er sich weiterhin mit diesem langsamen Rhythmus bewegte. Dann richtete er sich wieder auf, drückte die Knie etwas weiter auseinander und stieß immer heftiger zu. Genoss dabei den Anblick seines jungen Killers, der unter ihm mit geschlossenen Augen stöhnte. Seine eigene Hand um seinen Penis legte und sie im Takt von Asamis' Stößen bewegte. Es dauerte nicht allzu lange, bis er erneut auf seinen Bauch spritzte und dieses Mal folgte ihm sein Partner nur Sekunden später. Stöhnend und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schloss der Yakuza die Augen, als er sich in seinen Kleinen ergoss. Dann zog er sich aus diesem zurück. Nahm ihn auf seine Arme und trug ihn in das angrenzende Badezimmer. Wo er sich mit ihm zusammen unter die Dusche stellte und begann Akihito sanft zu säubern. Küsste ihn dabei liebevoll. Dann trocknete er ihn ab und wickelte ihn in einen der kuscheligen Bademäntel. Nur um ihn zurück ins Wohnzimmer zu tragen, wo er ihn wieder auf das Sofa setzte, bevor er sich ebenfalls niederließ. Das Glas gefüllt mit seinem ihm liebsten Whisky in die Hand nahm, es an die Lippen führte und leicht daran nippte.
Aki hatte sich währenddessen mit dem Kopf auf Asamis' Schoß gelegt und genoss die Finger, die sanft durch seine Haare streichelten. Schloss genießerisch seine Augen, derweil der Yakuza sich zurücklehnte und aus dem gewaltigen Fenster sah. Jeder von ihnen genoss den Moment der Ruhe, bis Akihito erschrocken zusammenzuckte, als sein Handy anfing zu klingeln. Woraufhin Aki genervt die Augen zusammenzog. Streckte jedoch seine Hand Richtung Glastisch aus um nach seinem Handy zu fischen, doch als er den Namen las, zog er verwundert die Augenbrauen nach oben, entsperrte das Telefon, „Hallo Eury. Was verschafft mir die Ehre dieses Anrufs?"
Der Kleinere kicherte und der Russe gab ebenfalls ein leises Lachen von sich.
„Hallo Akihito. Ich bin gerade in Tokyo gelandet und wollte fragen, ob ihr Lust habt, etwas zu essen. Mir knurrt der Magen, außerdem würde ich dich gerne wiedersehen und ich muss ein paar geschäftliche Dinge mit dem Yakuza besprechen. Asami ist doch mit Sicherheit bei dir. Oder?"
„Warte Eury-. Ich gebe dir Asami-", Akihito reichte sein Telefon weiter an den Mann neben sich, der ihm das Gerät wortlos abnahm. „Warum rufst du mich nicht persönlich an Eury Albatof!?"
„Ich mag Akihitos' Stimme eben lieber als deine."
Akihito kicherte, als er den Gesichtsausdruck seines Geliebten sah. Hielt sich jedoch zurück. Das würde sonst nur einen wunden Hintern nach sich ziehen und darauf hatte er echt keine Lust.
„Ich habe Akihito gefragt, ob ihr ins Restaurant kommt um mit mir zu Abend zu essen und wir müssen uns geschäftlich miteinander unterhalten."
„Übernachtest du in deinem üblichen Hotel?"
„Ja"
„Wir sind in einer Stunde dort."
„Sehr gut."
Asami legte auf und sah wieder aus dem Fenster. Aki musste bei Asamis Anblick schmunzeln, er sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Akihito wusste, dass sein Mafioso es nicht mochte, dass er so engen Kontakt mit dem Drachen der Baishe und dem zukünftigen Patriarchen des Albatof-Syndikats hatte. Doch Asami wusste auch, dass dies mehr Schutz für seinen kleinen Fotografen bedeutete. Auch wenn Aki sich sehr gut selber schützen konnte wie der Yakuza mittlerweile wusste. Doch die Welt war gefährlich und je mehr Verbündete, desto besser.
Es hatte nur ein paar Tage gedauert, bis die beiden mächtigen Bosse in Tokio gelandet waren und Erklärungen für Asamis Verschwinden gefordert hatten, und Akihito hatte sie ihnen gegeben. Aki atmete tief durch, lächelte seinen Asami an, streichelte über seine Wange und stand dann auf, um sich etwas anzuziehen. Asami leerte derweil sein Glas in einem Zug und tat es seinem Killer gleich. Während er zu seinem Kleiderschrank lief, rief er Kirishima an und orderte seine Limousine.

Akihito hatte Eury freudig in die Arme genommen, um ihn zu begrüßen. Sie saßen entspannt zusammen, aßen, tranken und unterhielten sich in einem extra für Sie abgetrennten, gut bewachten Teil des Restaurants als plötzlich ein kleiner Tumult ausbrach.
Einige der Bodyguards schrien und fluchten, schimpften und riefen Befehle. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis die ersten zwei bewaffneten Schränke rücklings in den Raum fielen, als hätte man sie geworfen. Wo sie auch erst einmal leise fluchend und wimmernd liegen blieben. Asami und Eury standen bereits mit gezogenen Waffen aufrecht da und richteten ihre Blicke konzentriert auf den Eingang. Eine wunderschöne Frau mit langen schwarzen Haaren und femininen Gesichtszügen trat durch den Eingang und blieb zwischen den beiden, immer noch auf dem Boden liegenden Bodyguards, stehen. Eury klappte der Kiefer nach unten, unterdessen Asami die Augenbrauen nach oben zog. Senkte seine Waffe jedoch nur wenige Millimeter. Das erklärte natürlich irgendwie, warum keiner der Personenschützer geschossen hatte. Die Frau war bezaubernd.
Diese hatte jedoch ihren Blick auf nur eine Person gerichtet, die Waffen, welche auf sie gerichtet waren, schienen sie nicht im Geringsten zu kümmern. Sie hatte nur Augen für Akihito. Dieser merkte wie sein Herzschlag sich deutlich beschleunigte, stand mit leicht zittrigen Fingern auf, sah die Frau mit weit aufgerissenen Augen an. Diese trat nun einen Schritt nach vorne ohne den Blick auch nur eine Sekunde von dem Killer abzuwenden, „Babaj -", war das einzige Wort, das sie leise von sich gab. „Babaj, zum Glück habe ich dich gefunden.", sie lächelte zaghaft. Eury schluckte schwer, mit einem großen Kloß im Hals, anscheinend hatte ihm das Wort, welches die Frau benutzt hatte etwas zugesetzt und Asami sah verwirrt zu Akihito. Dieser sah selbst etwas bestürzt aus, „Emilia ... was ist passiert?!"

Kein Entkommen - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt