Eine Chance?!

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Am nächsten Tag klopfte es an der Tür und Koko war wieder da, um mich zu besuchen und brachte Seishu mit. Seishu kam sofort zu mir und sah mich besorgt an. Koko ließ uns einige Zeit allein.

"Mayumi, ich sagte dir schon einmal..., dass er dir nicht gut tut.... Geh mit mir weg", flüsterte er mir in mein Ohr und gab mir ein Kuss auf die Wange. Mein Blick senkte sich auf die Bettdecke vor mir. Seine zarte Hand legte er auf meine Wange und drehte meinen Kopf zu sich. " Hast du darüber nachgedacht?". Noch bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Tür und Mikey stand im Raum. Seishu nahm sofort seine Hand weg und die beiden sahen sich böse an.

"Was willst du denn hier Seishu? Habe ich dir nicht klar gemacht, dass du sie in Ruhe lassen sollst?", fauchte Mikey zu ihm. "Ach, hast du das?", murmelte Seishu zu ihm zurück und Mikey ballte seine Faust und ging auf ihn zu. Ich huschte aus dem Bett und sprang zwischen die beiden. "Schluss damit!", fauchte ich nun mit und torkelte etwas. Mikey kam zu mir und stützte mich, bis ich mich aufs Bett setzen kann. Ohne ein weiteres Wort verließen Koko und Seishu den Raum. Mikey stand direkt vor mir und musterte mich, dann kniete er sich vor mich und nahm meine Hand. "Mayumi, es tut mir leid was dir passiert ist. Ich war sauer, weil ich Angst hatte, dass du mich verlassen wirst.". Stumm hörte ich ihm zu und bemerkte, wie er seine Hand fester um meine legt. Unsicher wie ich war, wusste ich darauf keine Antwort. Natürlich habe ich schon einmal daran gedacht ihn zu verlassen. "Weißt du all die Zeit hast du mir nie gesagt, dass du Angst haben würdest, noch hast du es gezeigt", murmelte ich vorsichtig zu ihm. "Mein Entschluss steht aber fest. Ich möchte etwas aus meinem Leben machen und nicht das Leben eines Gesetzlosen führen."

Ich wollte meine Hand zurückziehen, aber er hielt sie weiterhin fest. " Mayumi, ich kann dir auch ein Leben ohne dies alles bieten! Wenn ich über Tokyo reagiere, kann ich dir auch alles kaufen. Du brauchst nicht studieren oder zu arbeiten." Als er mir die Worte zurief, stand er langsam auf und beugte sich zu mir. "Du an meiner Seite...das ist alles, was ich möchte! Steh mir bei", hauchte er gegen meine Lippen, bevor er mich küsste. Aus Reflex drückte ich ihn von mir und war dabei mein Kopf wegzudrehen. "Manjirou, lass dass..", hauchte ich dabei zu ihm. In diesem Moment packte er meine Arme und drückte sie aufs Bett, das auch mein Oberkörper nach hinten fiel und er über mich gebeugt war.

Sein Blick war starr und es war als konnte er in meine Seele blicken. Wieder beugte er sich zu mir und küsste mich nun inniger als zuvor. Man sieht es ihm nicht an, aber er hat viel Kraft. Sein Knie legte er zwischen meine Beine als Stütze aufs Bett. Auch wenn ich wusste, dass ich keine Chance habe, windete ich mich als Reaktion. Ihn kümmerte es wenig und nun hielt er meine Hände mit nur einer über meinen Kopf fest. "Komm zurück zu mir, Mayumi", hauchte er gegen meine Lippen. Und wieder war ich fest in seinem Bann und nickte zustimmend. Er sah mich noch 1 Minute an und ließ mich so auf dem Bett zurück und verließ das Zimmer. Er ging zu der Schwester, um ihr zu sagen, dass er mich mitnehmen würde. Inupi war noch da und kam kurze Zeit später in das Zimmer, ohne zu klopfen. Keinen Zentimeter hatte ich mich bewegt und starrte nur zur Decke und dachte mir, wieso er mich immer wieder um den Finger wickeln kann. Inupi kam einige Schritte auf mich zu und verschränkte die Arme. "Das ist einfach die rosarote Brille, Mayumi", murmelte er, als könnte er meine Gedanken lesen. Sofort schreckte ich auf und sah ihn rotgeworden an.

"D-das ist doch gar nicht wahr!", fauchte ich ihn an. Er musste darauf lächeln und kam näher zu mir, dann legte er eine Hand an meine Wange. "Du weißt, dass es wahr ist und du es auch nicht ändern kannst.". Ich legte meine Hand auf seine und sah ihn ernst an. "Seishu, ich muss mit Takemitchy reden. Kannst du mir ein Treffen organisieren?". Er nickte etwas verwundernd und verließ das Zimmer als Mikey mit Koko wieder hineinkam. Sie durften mich mitnehmen und wir fuhren zurück zum Unterschlupf. Sanft brachte mich Mikey zum Bett und ich legte mich wieder hin. Daraufhin verließ er das Zimmer, um mit den anderen etwas zu besprechen. Aus der Schublade holte ich mein Handy und sah eine Nachricht von Takemitchy darauf und willigte auf das Treffen ein. Ich zog mir andere Sachen an und schlich mich aus dem Versteck. Die müssten lang genug ihr Treffen haben, damit es keiner bemerkt. Wie auf der Flucht schlich ich zum vereinbarten Treffpunkt. Zusammen mit Seishu kam er aus dem Schatten und ich musste kurz aufzucken. "Puh...ihr seid es nur...", murmelte ich. Die beiden kamen auf mich zu und Takemitchy fragte, was ich ihm erzählen wollte, da stand plötzlich Wakasa vor mir und blockierte den Weg.

"Wieso machst du immer solche Sachen, Mayumi?", fragte er mit ernster Stimme. Ich war völlig erstarrt und brachte kein Wort heraus. Wakasa packte mein Handgelenk und sah nur wenige Sekunden zu Takemitchy und Inupi, bis er mich hinterher zog. "W-warte Wakasa! Ich kann dir das erklären! Das musste ich einfach tun!", versuchte ich mich verzweifelt zu rechtfertigen. "Dieser Kampf muss einfach nicht sein, wenn sie die Wahrheit kennen!". Nach diesem Satz blieb Wakasa stehen und sah mich an. "Aber ihn zurückbringen wird es auch nicht. Mikey muss einfach an der Spitze stehen. Das hätte sich Shin gewünscht". Mir gelang es meinen Arm wegzuziehen: "Aber nicht, wenn seine Freunde dabei verletzt werden!". 

Erneut packte Wakasa meinen Arm und zog mich hinter sich her. "Wieso geht es bei euch Idioten eigentlich nur um das Prügeln!?", murrte ich nun zu ihm. Darauf antwortete er erst gar nicht und lief einfach noch schneller. Mir fiel nichts anderes ein als mich hinzusetzen und schwer zu machen. Beinah zog er mich wieder auf die Beine, aber ich lehnte mich dagegen. "Hör auf dich wie ein Kind zu benehmen", knurrte er, als er mich auf seine Arme hob und weiterging. Fast wie ein Zitteraal versuchte ich mich aus deinem, Griff zu winden. "Ihr seid doch hier die Kinder!".

Meine Schreie waren bis drin zu hören und Mikey und Koko standen an der Eingangstür und schauten etwas verdutzt, da Wakasa mit mir auf dem Arm vor ihnen stand. Mit aller Kraft konnte ich ihn wegdrücken, so dass er mich losließ.

"Ihr spinnt doch alle!", schrie ich die 3 an und rannte weg. Wakasa rannte mir sofort nach und auch Mikey lief uns hinterher. Mein Schulclub war zwar 100 m Lauf, aber Wakasa war ziemlich schnell und erreichte mein Shirt und zog mich zurück, dass ich auf den Boden fiel. Er setzte sich auf mich drauf und wehrte meine Hände ab, die versuchten ihn herunterzustoßen. "Ich will dies alles nicht mehr! Ich habe es satt so von euch behandelt zu werden!", meckerte ich Wakasa an und Mikey hörte dies auch. "Das genügt, Wakasa", sagte Mikey Monoton zu ihm und wie beide sahen ihn an. Kurz blickte ich zu Wakasa als er aufstand und von mir herunterging und uns beide allein ließ. Mikey setzte sich vor mir auf den Bordstein. "Erzähl mir doch einfach was dich stört, Mayumi". Sein Gesicht sah plötzlich wie früher aus, so friedlich und freundlich. Mir kamen die Tränen und ich verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen und weinte einfach alles heraus. Ich erzählte ihm, was mir auf dem Herzen lag, alles. Dieser Sinnlose Kampf, das mit Shin und auch die Vorfälle mit Haruchiyo. Ohne ein Wort zu sagen, hörte er mir einfach zu. "Bist du sauer auf mich?", hauchte er leise zu mir. 

Nach kurzem Überlegen bejahte ich die Frage, worauf er nur lachte. "Was gibt es da zu lachen du Blödmann!?", zischte ich zu ihm, während ich auf seine Brust hämmerte. Fest legte er seine Arme um mich und drückte mich an sich. Dieses vertraute Gefühl habe ich schon lange nicht mehr von ihm gespürt. "Auch wenn du dagegen bist. Dieser Kampf findet statt.", flüsterte er mir in die Ohren und ich dachte nicht daran ihm zu widersprechen, sondern wie schön sich das anfühlt von ihm umarmt zu werden. Wir liefen gemeinsam wieder zurück.

Diese Nacht blieb er nicht bei mir, sondern ging mit Haruchiyo fort. Wohin sagte er mir nicht. Nach einigen Stunden vernahm ich ein Geräusch an der Tür und setzte mich verschlafen auf. Ich dachte Mikey sei wieder da, aber konnte nichts erkennen, da nur ein leichtes Licht durch den Türschlitz hineinschien. Ein Schatten stand vor mir und ich fragte, ob es Mikey ist. Diese Gestalt packte mich und drückte mir etwas auf die Nase, wo ich ohnmächtig wurde und aus dem Versteck getragen wurde.

Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt