Unfreiwillig

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Als ich im Bett lag, dachte ich an den Tag zurück. Er hatte sich immer so unter Kontrolle mit seinen Gefühlen aber dieser Kuss auf meine Wange, war schon eine einzigartige Reaktion von ihm. Ob er sich dessen bewusst war oder war es eine spontane Handlung? In Gedanken kam mir auch die Sache mit Ran Haitani. Ob er mir nun sauer ist? Ich hoffe er denkt nicht allzu schlecht von mir. Mikey war noch nicht im Bett, sondern traf sich mit seiner Gang. Ich setze mich auf und schob meine Bettdecke zur Seite, da ich nicht zur Ruhe kam. Nach meinen Sachen greifend stand ich auf und zog mich an.

Auf leisen Sohlen schlich ich mich aus dem Haus und schnappte mein Fahrrad und fuhr in Richtung Stadt. Ich hielt an dem Café an dem ich mit Ran saß. Natürlich war es geschlossen um diese Uhrzeit. Es war auch schon nach 0 Uhr. In Gedanken blickte ich umher und mir wurde klar, dass hier niemand ist, den ich suchen würde. Da ich zu Müde zum Zurückfahren war lief ich zur S-Bahn hinunter und wollte die nach Hause nehmen. Es waren ja auch nur 3 Haltestellen. Mein Fahrrad stellte ich neben die Bank auf der ich mich nieder las. Trüb schaute ich zu den Gleisen und versank wieder in Gedanken. Meine Bahn kommt leider erst in 17 Minuten. Es wurde um mich herum lauter und ich bemerkte eine Gruppe von Jugendlichen die sich mit einer anderen Gruppe stritt und beobachte sie nur. Mir war egal ob sie sich prügelten, ich wollte nur nach Hause.

Einer von den Jungs wurde auf die Gleise geschubst und kam nicht mehr auf den Bahnsteig, da sein Bein verletzt wurde. Automatisch stand ich auf und ging zu ihm. Ich wusste nicht wieso ich mich bewegte oder wieso es mich kümmerte, mein Körper lief von allein los. Meinen Arm streckte ich soweit ich konnte zu ihm und rief ihm zu, dass er herkommen soll. Er versuchte es und packte meine Hand. Ein Jugendlicher von der gegnerischen Gruppe sah dies und versuchte mich abzuhalten und warf mich zur Seite. Er brüllte ich solle mich gefälligst nicht einmischen und trat den Jungen wieder hinunter, der schon fast wieder oben war. Ich landete auf dem Rücken und blieb kurz liegen. Als ich mich aufrichtete kam der Junge zu mir der mich wegstoßen hatte. " Du willst dich also beteiligen, ja!?", murmelte er, während er seine Fäuste knacken ließ. Inzwischen saß ich aufrecht da und wusste nicht was ich tun sollte. Ich kann nicht gegen ein Jungen ankommen, das weiß ich schon selber. Er griff mich am Kragen und zog mich zu sich und holte mit seiner Faust aus. Bereit den Faustschlag einzustecken, kniff ich meine Augen zusammen.

Der Schlag kam aber nicht und ich schielte zu ihm. Sein Arm wurde festgehalten und er wurde auch zugleich weggestoßen. Zwei Jungs mischten sich in den Streit, bis sie alle am Boden lagen. Mir tat der Kopf weh, da ich leicht auf den Hinterkopf fiel beim Zurückstoßen.

Ich strich mir über meine Schläfe und seufzte aus. Ein echter Unglücksbringer bin ich, sagte ich mir selber in Gedanken. Einer der Jungs die mir zu Hilfe kamen kniete sich vor mich und mein Blick wanderte nach oben. Ich konnte kaum glauben, wen ich sah. Es war zufällig die Person an die ich vorhin denken musste. Ran und sein Bruder Rindou waren auch zufällig in der S-Bahnstation und sahen vom gegenüberliegenden Gleis den Streit. "R-ran?", hauchte ich leicht verwirrt, während er verschmitzt grinsen musste. " Ich glaube du bist ein echter Magnet war Ärger angeht", brachte er sarkastisch hervor. An der Bank stützte ich mich ab und stand auf und musste mir den Schmutz von den Sachen klopfen. Ein kleines, leises Danke brachte ich hervor, während ich die beiden nicht einmal ansah. Es wäre besser, wenn ich mich fernhalten würde von diesen beiden. "Möchtest du nicht einmal Abwechslung in deinem Leben haben?", fragte Ran mit dem Kopf zur Seite gedreht.

Perplex drehte ich mein Kopf zu ihm und wusste wirklich keine Antwort darauf. Wie kam er auf so eine Frage? Er packte meine Hand und zog mich einfach hinter sich her. Egal was ich sagte, er ließ meine Hand nicht los und zog mich zum gegenüberliegenden Bahnsteig und auch in die S-Bahn, die gerade ankam. Das kann nicht gut gehen. Diese S-Bahn fuhr in Richtung Roppongi und ich wusste nicht was gerade passiert.

Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt