Gefühlskarussell

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Es war schon sehr spät geworden. Es war sicher noch 2 Uhr nachts. Die Straßen waren Menschenleer und in diesem Moment wünschte ich mir Wakasa her. Nach einigen Gassen, hörte ich plötzlich Schritte hinter mir aber drehte mich nicht um. Ich versuchte schneller zu gehen, aber die Schritte wurden es auch. Meinen ganzen Mut fasste ich zusammen und drehte mich um.

Es war der Mann von vorhin und er sah nicht begeistert aus. "Du kleine Schlampe! Wegen dir habe ich Hausverbot!", schrie und griff mich an. Er gab mir mehrmals eine Ohrfeige und drückte mich würgend an die Wand. Ich kratzte ihm auch im Gesicht, als ich wie wild herumfuchtelte und er wurde wütender. Sein Griff um meinen Hals wurde fester und ich bekam immer weniger Luft und mir wurde leicht schwummerig. Jemand packte den Mann am Kragen und packte ihn mit ein paar Schlägen auf die Bretter.

Langsam sackte ich in die Knie und hustete, während ich meinen Hals hielt. Als ich meinen Blick aufrichtete, sah ich Inupi. "Seishu?", fragte ich ungläubig, da ich ihn nicht erwartet hatte. "Was machst du hier?". Er drehte sich zu mir und sah mich etwas wütend an. "Und was machst du hier, Mayu? Wieso bist du nachts in so einer Gegend?", brachte er murrend herüber. Als er aufgeklärt war, bot er an mich zu begleiten und wir gingen zusammen. "Du warst in einem Bordell?", hauchte er etwas lachend. "Das kann ich mir gar nicht vorstellen bei dir". Beschämt sah ich zur Seite und antwortete ihm kleinlaut: "ich habe halt keine Erfahrung in solchen Sachen...und da bot es sich an". Er griff nach meinem Kinn und drehte meinen Kopf zu mir. "Erfahrung kommt aber nicht vom Zusehen, sondern vom machen". Ich löste mein Kopf aus seiner Hand und sah gerade aus. "Das weiß ich aber...ich möchte es eben richtig machen".

Sein Blick ging auch gerade aus. "Wenn du willst, kann ich dir helfen", sagte er kichernd und wir beide blieben stehen und sahen uns an. "Seishu...es ist gefährlich, wenn du mir nahe bist. Mikey drohte damit jeden...auszulöschen, der mir zu nahe kommt... Und dies möchte ich auf keinen Fall, da du mir sehr wichtig bist", sagte ich in einem traurigen Ton. Er steckte seine Hände in die Taschen und sah sich um. "Er ist aber nicht hier und ich denke nicht, dass er das gleiche fühlt, wie du für ihn. Oder seid ihr bereits ein Pärchen und macht Pärchendinge ?". Ich sah ihn an und wir machten wirklich nichts wirkliches als Paar. Wir haben uns zwar geküsst und wurden etwas intimer...aber ich glaube nach all der Zeit nicht, dass wir ein paar sind. Benutzt er mich nur um Frust abzulassen oder um die Kontrolle zu haben? Mit gesenktem Blick lehnte ich mich an die Wand hinter mir und starrte auf den Boden vor mir.

Inupi sah mich eine Weile stumm an und wartete auf meine Antwort. " Hat er denn gesagt, dass er dich liebt?". Diese Frage traf mich wie ein Pfeil und ich krallte mich leicht in die Wand und senkte mein Blick noch mehr und hätte losheulen können. Er merkte, dass mir diese Frage wehtat und die Antwort deutlich nein ist. Sein Oberkörper drehte er zu mir und hob mein Gesicht zu sich. Meine Tränen ließen über meine Wange und stoppten an seiner Hand. "Mayumi...aber ich kann dir sagen, dass ich dich liebe, Schon seit damals", hauchte er sanft zu mir. Die Tränen liefen mehr und konnte kaum noch etwas sehen dadurch. Inupi drückte seine Lippen auf die meine und küsste mich sanft. Ich drückte ihn sanft weg von mir und er sah mich fragend an. "Ich kann es nicht, Seishu", murmelte ich, während ich ihn nicht ansah. "Das wird endlos so gehen, Mayumi...er erwidert deine Gefühle nicht.", hauchte er gegen meine Lippen, bevor er mich erneut küsste. Er hielt meine Handgelenke fest und verstärkte sein Kuss. Ich riss meine Hände los und drückte ihn sanft weg. "Es tut mir leid, Seishu...". Ohne ihn anzusehen ging ich weiter und er blieb zurück und konnte mir nur traurig nachsehen. Als ich ankam, machte ich so leise wie möglich und kam ins Zimmer und bemerkte, dass Mikey nicht im Bett war. Hat er wieder ein Meeting? Mitten in der Nacht? Ich ging auf die Suche nach ihm und öffnete leicht die Saaltür und entdeckte ihn am Tisch sitzend und neben ihm war Miko.

"Die Kleine ist wirklich zu steif und auch unerfahren. Ich habe es heute mit ihr versucht in meinem Laden, aber selbst ein alter Mann konnte sie überrumpeln und hätte sie beinah vergewaltigt. Entweder muss sie an sich arbeiten, oder sie ist eine Last für uns. Ich mein ihr seid doch kein Paar oder? Wozu schläft sie dann bei dir?", erzählte Miko hörbar und Mikey hörte ihr stumm zu. Ich schluckte tief als ich die Worte hörte und er nicht darauf reagierte. Miko lehnte sich zu ihm und legte eine Hand an seine Wange und drehte seinen Kopf zu sich. "Ich glaub du brauchst etwas anderes als sie...", hauchte sie zu ihm und kam immer näher. Mich überkam ein verzweifeltes Gefühl und ich wollte einfach weg. Ich rannte in das Zimmer und packte einige Sachen in meine Tasche, auch einige Tränen tropften hinein. Er hatte sich nicht gewehrt? Er lässt dies zu?! Also bin ich nur Spielzeug für ihn? Und nutzlos wie Miko sagte...

Als ich aus dem Zimmer wollte, stand Mikey vor mir und fragte wohin ich wollte. In meinem Blick war zu erkennen, dass ich sauer war. "Das geht dich überhaupt nichts an!", fauchte ich zu ihm und wollte an ihm vorbei. Er hielt mich fest und sagte ich sollte mich beruhigen und erzählen was los ist. Wir rangelten etwas, aber ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen. "Lass mich los Manjirou!", schrie ich ihn an und gab ihm eine Ohrfeige. Perplex stand er da und ich lief aus dem Zimmer und aus dem Gebäude. Miko bemerkte unseren Streit und stand in der Tür und sah mir nach, dann wieder zu Mikey. "Die Kleine ist wirklich nur eine Last für dich, Boss". Mikey legte seine Hand an seine Wange und sah traurig zu Boden. "Nein", hauchte er und bat Miko zu gehen. 

So schnell rannte ich noch nie und ich wusste auch nicht wohin. Irgendwann kam ich an einem Spielplatz und setzte mich auf die Schaukel. Ich weinte mir die Augen aus und beruhigte mich später etwas und sah zum Mond, der auf mich schien. Es war vorhersehbar, dass er mich mal leid ist? Passt Miko wirklich besser zu ihm? Haben sie sich...? Wie wild schüttelte ich den Kopf um den Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. Langsam sah ich mich um und überlegte wohin ich gehen könnte. Seufzend zückte ich mein Handy und rief Inupi an. Er holte mich mit seinem Bike ab und brachte mich zu sich. Wir unterhielten uns nicht viel und er fragte auch nicht nach. Ich lag in seinem Bett und er lag auf der Couch. Die ganze Nacht starrte ich den Mond an, der langsam verschwand, da die Sonne langsam aufging. Inupi klopfte am Morgen und erkundigte sich nach meinem Befinden und ob ich was essen möchte. "Ich habe kein Hunger....und soweit bin ich okay". Dennoch aß ich eine Kleinigkeit, die er liebevoll vorbereitet hatte und saß in Inupi's Laden, während er ein Motorrad reparierte. Ich erinnerte mich das ich das damals auch oft gemacht habe, genau wie Mikey und Draken.  

Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt