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Ich bemerkte wie er mich die ganze Zeit ansah und das machte es für mich noch unangenehmer.

Ich wendete meinen Blick zur Seite in der Hoffnung, dass er mich loslässt und ich nach Hause gehen kann. In all den Gedanken bemerkte ich nicht wie mir die Tränen kamen. Ich bemerkte nur wie eine Hand auf meiner Wange lag und meinen Kopf drehte. Manjirou drehte meinen Kopf zu sich und sah mir tief in die Augen. Ich war völlig erstarrt und lies ihn. " Du kannst bei uns wohnen!", sagte er mir ins Gesicht mit einer ernsten Miene. "Du musst nicht dort wohnen, wo du nicht Zu Hause sein kannst!", fügte er hinzu als meine Träne über seine Hand nach unten lief. Wieso sagte er so etwas? Wir kannten uns doch kaum. Er strich mir meine Tränen weg und nahm wieder meine Hand. Diesmal ging er langsamer, ohne mich zu ziehen. Den ganzen Weg zurück zu den Sanos habe ich geheult. Manjrou erklärte alles seinem Großvater, Shinichiro und Emma. Ich bekam ein Futon in Emmas Zimmer und verblieb die Nacht bei ihnen. Ich habe nicht mitbekommen was Manjirou mit seiner Familie klärte an dem Abend aber keiner hatte etwas dagegen.

Ich wohnte nun schon 6 Monate bei ihnen und war Teil ihrer Familie. Meine Mutter hatte sich in all der Zeit nicht einmal gemeldet. Großvater machte eines Abends den Vorschlag, meiner Mutter einen Besuch abzustatten und mich zu adoptieren. Großvater telefonierte eine ganze Weile mit ihr und sie willigte einem Treffen ein.

Es war ein Samstag und meine Mutter sollte zu den Sanos kommen. Ich war an diesem Tag schon sehr aufgeregt aber auch freute ich mich sie wieder zu sehen. Ob sie sich auch freute?

Wir waren gerade im Garten und spielten zusammen als es an der Tür klingelte. Shinichiro machte auf und da stand sie nun. Die Frau die sich als meine Mutter bezeichnete aber sich 6 Monate nicht gekümmert hatte wo ich bin. Sie sah mich mit einem kalten Blick an und ich wendete meinen Blick ab. Ich fühlte mich aber nicht ganz allein, den ich spürte Manjirou neben mir, der mich ansah.

Wir saßen alle am Tisch und ich saß neben ihr und die Sanos gegenüber als das Gespräch begann. Großvater erzählte von seinen Vorhaben mich zu adoptieren. Meine Mutter hörte ihm unbeeindruckt zu und ich schielte ab und zu, zu ihr. Sie zeigte keine große Regung und ich blickte wieder auf dem Boden. "Nein", antworte sie ihm direkt. "Mayumi bleibt bei mir, denn sie ist meine Tochter. Und ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren." fügte sie streng hinzu. Ich spürte wie mein Herz einen zusätzlichen Schlag machte. War es angst bei ihr bleiben zu müssen oder sogar Freude, dass sie mich nicht aufgeben will? Shinichiro mischte sich in das Gespräch ein und machte ihr klar, dass sie sich 6 Monate nicht gemeldet hat und ich ihr egal sei und ich hier viel mehr Familie erlebe als bei ihr. Das Gespräch lief schnell aus dem Ruder und meine Mutter packte mich am Arm und stand auf. "Halten Sie sich fern von ihr!", schrie sie alle am Tisch an und ging Richtung Tür. Die anderen blickte hinter mir her und Emma stand auf und streckte eine Hand nach mir. "Mayumi!", rief sie mir nach. Manjirou stand auf und folgte uns.

 "Manjirou!", rief ihm sein Großvater und schüttelte den Kopf, dass er uns nicht folgen sollte. Er blieb stehen und sah uns nach und ballte seine Faust. Meine Mutter zog mich meckernd nach Hause und stoß mich in mein Zimmer. "Du wirst diese Familie nie mehr sehen!", brüllte sie mich an. "Aber Mama! Sie sind wirklich nett zu mir gewesen und ich fühlte mich wohl!", antwortete ich ihr in einem lauteren Ton und spürte schon ihre Hand im Gesicht. "Was fällt dir ein!? Du hast mein Leben versaut also versau es anderen nicht!", schrie sie wild, während sie auf mich einschlug. Ich weiß nicht mehr wie lang sie dies tat, denn ich war irgendwann bewusstlos. Ich lag zusammengerollt in meinem Zimmer und starrte aus dem Fenster. 

Mir tat alles weh und so konnte ich mich kaum bewegen. Meine Mutter schloss überall die Türen und verließ das Haus, weil sie von einem Mann abgeholt wurde. Ich war in Gedanken versunken und plötzlich war in meinem Blick dieses Schatten am Fenster. Ich konnte nicht erkennen was oder wer es war. Aber es klopfte an der Scheibe. Langsam raffte ich mich unter Schmerzen auf und ging zum Fenster. Es war Manjirou der den Baum im Vorgarten raufkletterte und nun auf meiner Fensterbank saß. Er sah mich mit traurigem Blick an und legte seine Hand auf meine geschwollene Wange. Sofort kamen mir die Tränen und ich lehnte mich an seine Hand. Auch wenn diese Berührung wehtat, fühlte sie sich gut an. "Von nun an tut dir keiner mehr weh, Mayumi", sagte er mit einem sanften Lächeln im Gesicht. Er kam in mein Zimmer und hob mich auf seine Arme. 

"Aber ich darf nicht...", sagte ich schockiert zu ihm. "Du entscheidest selber!", blickte er mir tief in die Augen als er dies sagte. Er trug mich sanft und sicher nach Hause. Ich war ziemlich fertig und kuschelte mich an seine Brust. Meine Wunden wurden von Shinichiro versorgt und Manjirou trug mich in sein Bett und deckte mich zu. Ich bemerkte von allem kaum etwas. Ich spürte nach einigen Stunden nur jemand neben mir liegen. Manjirou lag neben mir im Bett mit einem Arm um mich. Mir stieg all mein Blut in mein Gesicht und ich wurde panisch. W-was macht er denn hier!? Ich blickte mich panisch um. Sind wir in seinem Zimmer? " Ich pass von nun an auf dich auf", flüsterte eine sanfte Stimme in mein Ohr und ich bemerkte das Manjirou wach war und mir tief in die Augen sah. "Okay?", fügte er grinsend hinzu. Ich alte Heulboje konnte nicht anders und musste losheulen. In dieser Nacht drückte er mich schützend an sich und ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben Zu Hause und geborgen.




(Sry für Rechtschreibfehler ^^)  

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