Langsam gehe ich die Treppe hinunter um mit Noah zu reden, der sich vermutlich wieder im Wohnzimmer befindet. Etliche Familienbilder hängen an den Wänden. Ein Noah mit Zahnlücke, ein stolzer Julien nach seinem ersten Fußballspiel, und dann war da noch mein Lieblingsfoto. Es zeigt die Jungs und mich, die in der Mitte von ihnen sitzt, wie wir an einem heißen Sommertag Eis essen.
Je näher ich dem Wohnzimmer komme, desto mulmiger wird mir. Wie wird Noah wohl reagieren?
Stumm sitzt er auf der Couch, hält sein Handy ein wenig verkrampft in der Hand und scrollt darauf herum. Vorsichtig gehe ich auf ihn zu und setze mich neben ihn auf die Couch. Noah rutscht wortlos ein Stück von mir weg und tippt weiter auf dem Gerät herum, dass ihm einen hellen Schatten ins Gesicht wirft. Seinen Blick hebt er kein Stück. Also muss ich wohl das Gespräch anfangen.
„Es tut mir leid Noah"
Schließlich hebt er doch seinen Kopf und eine Welle von Trauer durchflutet mich. In seinen blaugrauen Augen erkenne ich denselben Ausdruck, wie damals den in Danielles Augen, als ich sie auf die Sache mit Micheal, dem Vater der Jungs, angesprochen habe. Sagen, tut er noch immer nichts und ich rücke ein Stück näher an ihn heran.
Behutsam lege ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und streiche sanft mit meinem Daumen auf und ab.
„Was war das?", kommt es schließlich doch aus Noah heraus. Seine Stimme hört sich angespannt und beinahe wütend an. Außerdem musste er sich glaube ich zusammenreißen, diese Worte überhaupt über die Lippen zu bekommen, ohne dass seine Stimme bricht.
„Ich... Ich weiß es nicht. Nichts denke ich. Das wird nicht nochmal passieren.", stammle ich schließlich mit mindestens genau so zitternder Stimme. Ich komme mir lächerlich vor und kann die Worte die soeben meinen Mund verlassen haben, selbst nicht so richtig ernst nehmen. Deswegen würde ich es Noah auch nicht übelnehmen, wenn er das ebenfalls nicht tun würde. Ich sehe deutlich, dass er mir nicht glaubt.
Doch dann senkt er seinen Blick auf meine Hand, die nach wie vor auf seinem Oberschenkel liegt, atmet tief ein und aus und richtet seine Augen wieder auf mich. Von der Trauer in seinen Augen ist keine Spur mehr. Ich erkenne nichts als Wärme in ihnen.
„Können wir das bitte einfach vergessen?" „Klar, natürlich.", schießt es aus mir heraus, da genau das das ist was ich mir erhofft habe. Dennoch verwundert es mich.
Im nächsten Moment fühle ich wie sich etwas Warmes um meine Hand schließt und merke, dass es Noah ist der meine Hand nimmt und unsere Finger miteinander verschränkt. Ich bin so verwirrt von ihm, dass ich einfach stillhalte, selbst als er beginnt leicht meine Hand zu drücken. Außerdem finde ich es gut, dass er mir wieder verziehen hat.
Nach einer Weile kommt mir plötzlich der Gedanke in den Kopf, dass Julien sich im selben Haus befindet wie wir, jeden Moment durch diese Tür kommen und uns sehen könnte. Und aus irgendeinem Grund will ich das unbedingt verhindern. Ruckartig ziehe ich meine Hand weg und bringe die größtmögliche Distanz zwischen uns, in dem ich zum Wohnzimmertisch gehe und beginne meine Unterlagen in meinen Rucksack zurück zu räumen. Ich murmle eine kurze Verabschiedung und verlasse so schnell wie möglich das Haus um so viel Abstand von Julien und meinen Gedanken zu erlangen wie möglich.
Heute ein sehr kurzes Kapitel. Ich arbeite bereits am nächsten, weiß aber noch nicht wann ich es fertigbekomme. Ich versuche mich zu beeilen <3
Wen mögt ihr mehr, Noah oder Julien?
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My Heart beats faster
Romance"Theres nothing I hate more than what I can't have" ~ Taylor Swift In Olivias Leben läuft alles hervorragend. Ihre Noten sind gut und sie hat einen tollen besten Freund, der immer für sie da ist. Doch es gibt jemanden der alles auf den Kopf stellt...