Kapitel 5

62 3 12
                                    

That Way- Tate Mc Rae

Als ich wieder zu Hause bin und ich die Lasagne, die meine Mutter für mich gemacht hat gegessen habe, gehe ich in mein Zimmer. Es sieht schlimm aus. Komplett unordentlich. Es ist dringend Zeit mal aufzuräumen. Also schnappe ich mir meine AirPods und mache Musik an. Ich aktiviere den Shuffle Modus meiner Playlist. Und das erste Lied was abgespielt wird, ist ausgerechnet ‚That Way' von Tate mc Rae. Vom ersten Ton an sind meine Gedanken nur noch bei Julien. „Friends don't look at friends that way.", singe ich mit. Vor meinen Augen habe ich den gestrigen Abend. Unseren Augenkontakt in der Küche. Mich, wie ich auf Juliens Brust liege und friedlich schlafe. Den Moment heute Morgen in dem er wieder richtig scheiße zu mir war. Und den Moment im Flur. Seine grünen Augen. Sein Arm der meinen streift. Und dann wieder das Haargummi, dass er an seinem Arm trug. Wem gehört es? Warum macht er sowas mit mir, wenn er doch jemanden hat?

Voller Verzweiflung lasse ich mich an meiner Tür auf den Boden gleiten. Und zu meiner Überraschung rollt eine Träne meine Wange herunter. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass Julien mich zum Weinen gebracht hat, aber dieses Mal ist es anders. Es tut mehr weh. Weil ich genau weiß, dass ich meine Gefühle für Julien, die ich jetzt nicht mehr ignorieren kann, nicht ändern kann. Die Frage die ich mir jetzt allerdings stelle ist, ob diese Gefühle vielleicht schon immer da gewesen sein könnten. Und dieser Fakt macht mir mehr Angst als alles andere. Julien ist ein Arschloch und ich hasse ihn dafür, was er mir angetan hat.

Ich habe keinen Bock mehr zu heulen. Also hebe ich nacheinander alle meiner dreckigen Klamotten vom Boden auf und beginne sie nach bunt- und Weiwäsche zu sortieren. Nachdem ich sie jeweils in die richtigen Wäschekörbe einsortiert habe, gebe ich es auf. Ich lasse mich auf mein Bett fallen, nehme mein Handy und gebe Juliens Namen auf Instagram ein. 800 Follower. Von denen 2/3 Mädchen sind. Die alle hübscher sind als ich. Na toll. War wohl doch keine gute Idee. Jetzt bin ich noch deprimierter.

20 Minuten später liege ich in meinem Bett und bin immer noch damit beschäftigt durch Juliens Follower zu scrollen. Dann gucke ich mir seine Story an. Ohne nachzudenken. Doch direkt nachdem ich das getan habe wird mir klar, dass er das ja sehen kann. Und ich folge ihm nicht auf Insta. Das ist gar nicht gut. Mit diesem kleinen Unfall beende ich meine Stalking-Session, und schalte die Musik wieder an.

Ich liege in meinem Bett und nutze den Song New Romantics von Taylor Swift um meine Stimmung wieder zu heben und somit nicht mehr an Julien zu denken.

Bis ich durch ein lautes ‚Binggg' aus meinen Gedanken gerissen werde. Ich greife nach meinem Handy, da ich damit rechne, dass es eine Nachricht von Noah ist. Doch als ich auf den Bildschirm gucke stockt mir der Atem.

Instagram

Julien.hze hat die eine Anfrage zum Folgen gesendet.

Ich gehe auf Instagram um sicherzugehen, dass ich mich nicht verguckt habe. Habe ich nicht. Er hat mir tatsächlich eine Anfrage gesendet. Ich nehme sie an und folge ihm zurück. Gerade als ich mein Handy wieder weglegen will, leuchtet es erneut auf. Es ist eine Nachricht von Julien.

‚Du kannst wohl nicht genug von mir kriegen ;)'

‚Haha sehr lustig. Ich wollte eigentlich nur gucken ob deine Insta Posts so schlimm sind wie ich sie mir vorgestellt habe. Spoiler, ja sind sie.'

Er dachte doch nicht, dass er mich so einfach um seinen Finger wickeln kann. Doch seine Reaktion auf die Nachricht überrascht mich. Er antwortet einfach mit einem ‚Aha'. Aber ich entscheide mich nichts mehr zu antworten. Genug für heute. Ich bin schon verwirrt genug von diesem Jungen. 

My Heart beats fasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt