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03 leichtsinnige entscheidungen

03 leichtsinnige entscheidungen

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»PASS auf dich auf, mein Kind. Entferne dich nicht zu weit von Kattegat und bleibe nicht für zu lange Zeit allein. Die meisten Männer haben ein zu kleines Gehirn, um auf deine Schreie-«
»Ich habe dich schon verstanden, Mutter.«, unterbreche ich die Frau vor mir. Während hinter uns die restlichen Schiffe beladen werden, haben wir uns etwas abseits an den Rand gestellt. Alle Frauen oder Familien verabschieden sich von ihren geliebten Personen, schicken Stoßgebete an die Götter.

In Solveigs Augen glitzert es verräterisch. Schniefend wischt sie sich unter den Augen entlang und zieht mich in eine feste Umarmung. Ihr aufgeregtes Herz ist direkt an meiner Wange. Ob es Aufregung wegen der Fahrt oder dem Wiedersehen mit Rollo, Ragnars Bruder, ist, lasse ich ungefragt. Einem Verräter sollte man nicht hinterhertrauern.

Als wir uns langsam wieder voneinander lösen, streicht sie mir ein letztes Mal durch die Haare, berührt kaum merklich meinen Nacken. »Ich liebe dich, Theda. Meine kleine, schlaue Theda.«
»Und ich liebe dich, Mutter.«
Sie nickt mit einem traurigen Lächeln. Ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden. Daran habe ich keine Zweifel.

»Theda.«
Gleichzeitig sehen wir zu Björn auf. Solveig gibt mir einen letzten Kuss auf die Stirn, dann wendet sie sich zu der nächsten Person.
»Die Götter werden auf euch Acht geben. Vor allem auf dich, Björn.«
Sein Mund wird von einem schmalen Lächeln umspielt. »Dasselbe könnte ich über dich sagen, Fuchs. Meine Brüder werden gut auf dich aufpassen, obwohl ich natürlich weiß, dass du es nicht brauchst.«
Das Augenrollen wird dank des restlichen Satzes nicht zu Ende gebracht. Ich schmunzle, werde jedoch ernster, als sich Björn nah an mein Ohr beugt. »Ich konnte in der vergangenen Nacht ein Gespräch zwischen Solveig und Ragnar erhaschen. Was auch immer deine Mutter vor dir verheimlicht, er weiß es.«
Erschrocken verfolge ich die Bewegung, wie der blonde Wikinger sich wieder zurücklehnt und kaum merklich nickt. Dank dieses Geständnisses bildet sich eine Gänsehaut auf meinen Armen.
Wenn Ragnar es weiß, besteht eine sehr hohe Chance, dass seine aktuelle Frau ebenfalls nicht im Unwissenden liegt. Was wiederrum bedeutet, dass dieses Geheimnis der Grund für ihr Misstrauen sein könnte.

»Bist du okay?«
Ohne zusammenzuzucken blicke ich von dem schweren Fell auf seinen Schultern hinauf in Hvitserks Gesicht. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass sich Björn von mir entfernt hat.
»Ja, ich... ich habe nur gerade über etwas nachgedacht.«

Indessen sich meine Gedanken wieder verflüchtigen, schaue ich erneut über die Sachen an Hvitserks Körper. Ein spöttisches Schnauben meinerseits.
»Ich bin immer noch sauer, dass du mir deine Mitreise verheimlicht hast. Ich habe gefragt, ob mich noch jemand hier zurücklässt.«
Die Falten auf seinem Gesicht verwandeln sich schlagartig in etwas entschuldigendes. »Es tut mir leid. Wir haben plötzlich über andere Dinge gesprochen und danach habe ich keinen Zeitpunkt gefunden, um es dir zu sagen.«

Hvitserk beobachtet mich von der Seite, dann senkt er seine Stimme erneut. »Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass es keine große Rolle spielt.«
Überrascht heben sich meine Brauen wie von selbst, ehe ich mich von den Schiffen vor uns etwas abwende, um den jungen Mann neben mir direkt anzuschauen. »Keine große Rolle? Hvitserk, natürlich ist es wichtig für mich.«

𝘿𝙀𝙑𝙄𝙇𝙎 𝙏𝙊𝙐𝘾𝙃 vikings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt