04

207 5 0
                                    

04 unwissende gespräche

DAS Erste, was ich von diesem mir unbekannten Land sehe, sind dunkelgrauen Mauern

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

DAS Erste, was ich von diesem mir unbekannten Land sehe, sind dunkelgrauen Mauern. Türme mit komischen Zacken, sowie vereinzelte Fahnen in den Farben gelb und blau. Eine andere Beschaffenheit liegt in der Luft, wirbelt um unsere Köpfe. Sie wirkt nicht bedrohlich, trotzdem sollte man auf der Hut sein. Sie wirkt unberechenbar.
Das Frankenreich. West Frankia.

Saftiges Grün umringt unsere Schiffe, als wir einem Fluss ins Innere des Landes folgen. Augenblicklich schärfen sich meine Sinne, weshalb ich wie gebannt die neuen Eindrücke in mir aufnehme. Sie mir bis ins kleinste Detail in meinem Gedächtnis nachzeichnen lasse, um später meine Sicht der Geschichte weitergeben zu können.

Unser Schiff ist das erste, welches ruckartig an einem Flussbett zum Halten kommt. Wir sind wirklich hier. Mein Herz macht einen aufgeregten Satz.
Zum ersten Mal in meinem Leben betrete ich eine andere Welt. Weit weg von Kattegat; weit weg von den kalten, mystischen Nordländern. Die schwüle Luft hier kommt mir dabei jedoch fast schon zu warm vor.
Ein kurzes Lachen verlässt auf Grund dieses Gedankens meine Lippen, indessen ich meine Stiefel tiefer in die grasbewachsene Landschaft drücke und überraschenderweise ein wenig in der Erde versinke. Hier ist es so... luftig.

Schmunzelnd will ich mich zu Hvitserk drehen, um meine Eingebung zu teilen, doch eine Bewegung in meinem Augenwinkel lässt jegliche Freude aus meinem Körper verschwinden. Oh, verdammt.
»Theda Arctander, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«

Da war ja was.

Solveigs Pupillen schimmern anstelle ihrer freundlichen Bräune in einem erschreckenden Blutrot, wobei jegliche Züge in ihrem Gesicht von dunklen Schatten untermauert sind. Noch nie zuvor habe ich sie so einschüchternd erlebt.
»Einfach auf dieses Schiff zu springen, war mehr als verantwortungslos von dir. Ich würde dich ja zurückschicken, doch das geht leider nicht so einfach, weswegen ich aber etwas anderes festlegen kann!«, zischt sie mit bedrohlicher Stimme. Die Wikinger, welche an uns vorbei schleichen und dabei die ersten Kisten Proviant zum Lager bringen, werfen uns einen kurzen Seitenblick zu.
»Du wirst nicht eine Sekunde meine Seite verlassen, haben wir uns verstanden?«

»Und wenn wir uns trennen müssen, weil es die Situation verlangt?«, erwidere ich ruhig. Jegliche Kraft meines Geistes wird dafür eingesetzt, dass ich nicht zurückfluche.
Solveigs Kiefer spannt sich an, ihr Blick scannt die Umgebung. »Hvitserk!«
Der junge Wikinger steht so schnell hinter mir, dass ich davon ausgehe, dass er uns bereits beobachtet hat. Die Finger meiner Mutter krallen sich in das lederne Oberteil meines Freundes.
»Sollte Theda jemals irgendwo verloren gehen, wirst du auf sie aufpassen, okay? Wenn nicht, befördere ich dich höchstpersönlich nach Valhalla.«
Nur schwer kann ich mir ein Augenrollen unterdrücken. Diese Frau geht mir langsam auf den Geist.

»Natürlich. Ich werde alles tun, damit sie in Sicherheit ist.«
Mein Blick zuckt zur Seite. Hvitserks Gesicht hat etwas so Ernstes und das Nicken zuvor spiegelt nur wider, dass er es tatsächlich ernst meint. Irgendwie beruhigt mich dieses Versprechen.

𝘿𝙀𝙑𝙄𝙇𝙎 𝙏𝙊𝙐𝘾𝙃 vikings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt