22 abschied

»DEINE Entscheidung war falsch! Ihr habt nichts außer Schwäche bewiesen und das ihr den Namen unserers Vaters-«»Ivar«, zische ich kopfschüttelnd

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»DEINE Entscheidung war falsch! Ihr habt nichts außer Schwäche bewiesen und das ihr den Namen unserers Vaters-«
»Ivar«, zische ich kopfschüttelnd. Mitten in der Bewegung, die tiefen Narben in Ubbes Gesicht zu verpflegen, drehe ich mich zu dem hoch angesehenen Wikinger auf der Empore. »Ziehe nicht Ragnars Namen mit in das Geschehen. Lass ihn seinen Frieden.«
Ivar verzieht das Gesicht, nickt jedoch.

Ich weiß nicht warum, doch ich wusste bereits am gestrigen Abend, dass Ubbe seinem eigenen Plan nachgeht. Leider hat er nichts dabei erreicht, außer einem zerschundenen Gesicht und dem nun bewiesenen Einwurf von seinem Bruder. Die Sachsen verhandeln nicht.

»Nun ist der Zeitpunkt gekommen, mich als den Anführer unserer großen Streitmacht zu akzeptieren«, fährt Ivar fort. Ubbe schiebt meine helfende Hand zur Seite und erhebt sich mit einem eindringlichen Ausdruck, weshalb ich mich stumm auf den Stuhl neben ihm fallen lasse und abwartend zwischen den Brüdern hin und her sehe.
Seit der Schlacht gab es jeden Tag Streit. Ubbe gefiel Ivars Einstellung nicht, Ivar gefiel Ubbe allgemein nicht. Es braucht nicht mehr viel und der Ältere wird uns verlassen. Ich kann es spüren.

»Du kannst nicht ohne Hvitserk und mich in England kämpfen.«
»Du wirst bald merken, dass mehr Krieger und Schildmaiden mit mir kämpfen wollen anstelle ein mickriges Land zu bestellen. Nicht wahr?«
Zustimmendes Gemurmel geht durch die Reihen.
Ubbe nickt, verzieht das Gesicht. Ob vor Schmerz oder Frust weiß ich nicht. »Dann kehren Hvitserk und ich morgen mit unseren Kriegern nach Kattegat zurück.«
»Wenn es deine Entscheidung ist...«, sagt Ivar.

Enttäuscht entfernen sich die Brüder. Ubbe hebt kopfschüttelnd den Finger, sieht Ivar schon fast flehend an. »Wenn Vater wüsste, dass du unsere Familie derart zerreißt. Du hast niemanden mehr auf deiner Seite, der dir jemals etwas bedeutet hat.«

Darauf erwidert er nichts. Das Einzige, was Ivar preisgibt, ist ein schelmisches Grinsen und wissende Augen. Ein letztes Mal sieht Ubbe zu seinem Bruder auf, dann verschwindet er gemeinsam mit Hvitserk aus dem Gebäude. Unsicherheit hinterlässt einen bitteren Geschmack auf meiner Zunge.

Die Gedanken beginnen mich erneut einzunehmen, sodass ich viel zu spät bemerke, wie sich Ivar vor mir aufgebaut hat. Da die kleine Versammlung ein Ende gefunden hat, zerstreuten sich die Menschen wieder. Nur noch wenige haben sich in kleinen Gruppen in dem großen Raum der Kirche zusammengefunden und wiegen wahrscheinlich ihre Möglichkeiten ab. Kattegat? England?

»Und wie siehst du es, min lille gåte? Bleibst du mit mir in England oder segelst du mit meinen mürrischen Brüdern zurück nach Skandinavien?«
Seine bedrohliche Stimme - Ja, seine gesamte Haltung hat sich verändert. Es ist nur noch ein Tropfen von dem angsteinflößenden Herrscher in Ivar zu erkennen. Anstelle von Machtgier finde ich nun flehende Unterstützung, ein stilles Gebet in seinen blauen Augen.

𝘿𝙀𝙑𝙄𝙇𝙎 𝙏𝙊𝙐𝘾𝙃 vikings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt