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07 heimkehr

»THEDA? Du solltest etwas trinken

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»THEDA? Du solltest etwas trinken.«
Träge zuckt mein Blick nach oben, ehe ich grummelnd das Gesicht verziehe. Die Sonne scheint auf direktem Weg auf uns herab, was zwar für das offene Meer keine Seltenheit ist, doch ein paar Wolken wären wirklich freundlich gewesen.

Mit geschlossenen Augen nehme ich den Beutel aus Björns Hand und stürze die kühle Flüssigkeit herunter. Indessen hockt sich der blonde Wikinger direkt vor mich, betrachtet besorgt mein Gesicht und späht dann zu den anderen Schiffen, welche im selben Tempo neben uns hersegeln.

Vor gut einer Woche haben wir Rollo wieder auf seinen verräterischen Boden befördert. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis wir Kattegat erreichen.
»Ich habe irgendwie etwas Angst nach Hause zu kehren.«
Das Holz unter uns knarzt leicht, als sich Björn neben mich fallen lässt. Ein schmales Lächeln stielt sich auf meine Lippen, nachdem ich mir mit dem Handrücken über den Mund gewischt habe.
»Björn Eisenseite und Angst? Die Worte hätte ich nie in einem Satz verwendet.«
Schmunzelnd wirft mir der Mann einen kurzen Seitenblick zu. »Es ist gut, dich wieder lächeln zu sehen.«

Ungewollt schaue ich auf Grund dieser Worte zu dem Schiff von König Harald. Björn konnte es so regeln, dass ich die Rückreise nicht auf demselben Transportmittel wie Solveig verbringen muss.
Allein ihr Name in meinem Kopf zu hören, bringt das Stechen in der Brust zurück.

»Ich bin mir nicht sicher, ob ich die ganze Wahrheit wissen möchte.«, gebe ich flüsternd zu, betrachte meine Hände und sehe dann wieder zu der Person neben mir. Sein Gesicht hat wieder einen nachdenklichen Ausdruck angenommen.
»Entweder du bekommst sie gezielt oder sie wird irgendwann aus dem Nichts vor deine Füße fallen. Wahrheit kommt immer ans Licht, auch wenn sie stets in einer dunklen Ecke gehaust hat.«

Mein Mundwinkel zuckt nach oben, während ich durch die sanften Wellen unter uns leicht hin und her geschaukelt werde. Eine beruhigender Rhythmus. »Wie weise deine Worte doch sind, großer Bär.«
Er schmunzelt, dann legt der Mann mir kurzzeitig eine Hand auf die Schulter und übernimmt wieder die Rolle des Anführers. Ich beobachte, wie er zu Floki stößt, ehe mein Blick zu dem Rest der Besatzung wandert. Helga und ihr Waisenkind haben sich in das kleine Zelt verschanzt. Weit weg von den spöttischen Worten und Blicken.

Arved sollte eigentlich auch auf diesem Schiff sein. Er sollte ein Ruder in den Händen halten oder Björn bei der Navigation helfen anstelle mit Löchern in der Brust in einer fremden Stadt zu verwesen.
Kaum merklich betaste ich die Schatulle in meiner Tasche. Fahre mit dem Finger über die glatte Seite und spüre die feinen Verzierungen.
So ein wunderschönes Gefäß mit einem so gefährlichen Inhalt. Ein aufgeregtes Kribbeln überzieht meine Haut.

Ein Schatten huscht an mir vorbei, landet auf dem Fleck, wo gerade noch Björn gesessen hat. Seufzend lehnt sich Hvitserk leicht zurück und zieht die Knie an die Brust.
»Und du? Empfindest du auch ein wenig Unbehagen, wenn du unsere Rückkehr denkst?«, frage ich schmallächelnd.
Der junge Wikinger zuckt mit den Schultern. »Nicht wirklich. Auf was ich jedoch nicht verzichten werde, ist ein Gespräch mit meiner Mutter.«
Erst nachdem er diese Worte über die Lippen gebracht hat, dreht Hvitserk den Kopf in meine Richtung. Sein Blick strotzt vor Entschlossenheit, während sein Mund eine schmale Linie bildet.
Umstimmen kann ich ihn nicht mehr, so viel steht fest.

𝘿𝙀𝙑𝙄𝙇𝙎 𝙏𝙊𝙐𝘾𝙃 vikings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt