31

105 8 0
                                    

31  die sichere option

WAS in dieser Nacht geschah, veränderte alles

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

WAS in dieser Nacht geschah, veränderte alles.
    Hvitserk war nicht mehr nur ein guter Freund für mich, sondern wurde zu dem Menschen, welcher mich nachts beruhigend an die Brust zog. Er wurde zu dem Mann, welchen ich schmunzelnd dabei beobachtete, wie er mein eigentliches Schlafgemach in ein Arbeitszimmer für mich umwandelte. Da Solveig nicht mehr da war, wendeten sich die Bewohner Kattegats bei gesundheitlichen Problemen an mich. Zuerst suchten mich nur vereinzelte Personen auf, doch sobald es sich rumsprach, dass ich keine bösen Absichten hege oder mich gegen die Götter stelle und versuchen würde, die Menschen umzubringen, wurden die Besuche immer mehr. Hvitserk begleitet mich stets in die Wälder, um neue Kräuter und Pflanzen zu sammeln. Er lehnt mit einem sanften Lächeln im Türrahmen und beobachtet mich dabei, wie ich die unterschiedlichsten Salben und Pulver herstelle.
    Hvitserk bringt eine angenehme Ruhe in meinen Körper, während Ivar eher ein tosendes Meer in mir auslöst. Ivar. Nach dem kleinen Zwischenfall in Solveigs Hütte haben wir nicht mehr viel miteinander geredet, was wohl daran liegt, dass ich mich nun auf mein neues Leben mit einem anderen Ragnarsson konzentriere. Hvitserk tut mir gut. So richtig gut.

Meine Mundwinkel steigen immer wieder in die Höhe, als sich zwei Arme von hinten um mich schlingen und ich wenige Augenblicke später Hvitserks Kinn auf meiner Schulter spüre. Abwartend zermalme ich weiterhin die getrockneten Pflanzen samt Wurzel, bis sie ein feines Pulver abgeben.
     Zarte Küsse auf meinem Hals, Hände, welche langsam von meiner Taille zu meiner Hüfte wandern. Das Grinsen auf meinen Lippen wird breiter, bevor ich die Schale auf den Tisch vor mich stelle und mich in der Umarmung zu Hvitserk drehe. Ein Lächeln erscheint in seinem Gesicht, die Augen glitzern glücklich.

»Ich will dich nicht in deinem Element unterbrechen, aber...« Ein kurzer Kuss auf meine Lippen, seine Hand, welche sich mit kühlen Fingern an meine Wange schmiegen. »...würdest du immerhin dieses Mal mitkommen? Freydis würde bestimmt sehr gerne die Medizin von dir annehmen, anstelle dass ich sie ihr bringe. Sie hat Fragen, die ich nicht beantworten kann. Du bist die Heilerin von uns beiden.«

Und da ist es wieder. Das klebrige, ziehende Gefühl in meinem Bauch.
     Es kann nicht mehr lange dauern und sie wird das Kind gebären. Nicht mehr lange und Ivar wird Vater.
     Obwohl der Kuss zwischen ihm und mir bereits Wochen her ist, gibt es noch immer schwache Momente meiner Gedanken, bei denen ich in diese vom Mondlicht begleitete Nacht zurückversetzt werde. Seine Lippen auf meinen, die Hände auf meiner Haut, welche alles in mir zum Beben gebracht haben.

    Räuspernd wende ich den Blick ab, drehe mich wieder um und beginne, das Kamillenpulver in einen kleinen Lederbeutel zu füllen. Jede Woche hat Hvitserk Freydis ein neues gebracht, um ihre Übelkeit und Krämpfe zu lindern. Seit Tagen habe ich bereits das Gefühl, dass ich einer Zusammenkunft nicht mehr lange aus dem Weg gehen kann. Ich muss mich dieser Herausforderung stellen. Und abgesehen davon habe ich mir ein perfektes Leben aufgebaut. Was habe ich zu verlieren? Ich liebe Hvitserk. Ich liebe unsere Routine.

𝘿𝙀𝙑𝙄𝙇𝙎 𝙏𝙊𝙐𝘾𝙃 vikings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt