18 verwechslungsgefahr

EIN ungewohntes Gefühl überzieht meinen Körper wie eine zweite Haut

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EIN ungewohntes Gefühl überzieht meinen Körper wie eine zweite Haut.
Ich fühle mich fremd, doch gleichzeitig kann ich es kaum erwarten, tiefer in die Stadt vorzudringen. York ist genauso, wie Ivar es beschrieben hat. Helle Farben, robuste Gebäude und erst all diese Menschen. Es ist unglaublich.

Neugierig spähe ich in alle Ecken und Gassen, versuche mir die Gesichter der Leute einzuprägen, die vereinzelt umherirren oder sich auf einem der Marktplätze versammelt haben. Für einen kurzen Moment fühlt es sich wie zuhause in Kattegat an. An einem Stand mit erdfarbenen Stoffen unterhalten sich zwei Frauen intensiv über die Herkunft der Ware. Ein Stück weiter versuchen zwei Kinder einen Korb voller Äpfel vom Tisch zu stehlen, werden jedoch lautstark von dem Verkäufer aufgehalten.
Ein sanftes Schmunzeln umspielt meine Lippen.

Auf der gegenüberliegenden Seite erkenne ich einen Stand mit Gewächsen aller Art. Getrocknete Exemplare hängen an dem Holzmast des Sonnenschirms, farbenfrohe Blumen wurden ordentlich und präsentabel auf dem Boden aufgestellt. Ehe ich mich versehe, stehe ich bereits direkt davor und lasse mich von den unterschiedlichsten Gefühlen überrollen. Einerseits komme ich aus dem Staunen fast gar nicht mehr aus, andererseits habe ich Angst den Kopf zu heben und Solveig auf der anderen Seite des Tisches auszumachen.

»Kann ich Ihnen behilflich sein, junge Frau?«

Mit klopfendem Herzen hebe ich den Schädel. Der Mann mir gegenüber strahlt ein gesundes Alter aus, indessen sich ein kleines Mädchen mit einem scheuen Blick an sein rechtes Bein klammert. Als sie meine Aufmerksamkeit bemerkt, dreht sie ertappt den Kopf weg. Schmunzelnd hebt der Mann das Kind auf seinen Arm. »Es tut mir leid. Meine Tochter ist in letzter Zeit ein wenig anhänglich.« Er lacht leise. »Suchen Sie nach etwas bestimmten?«

Die Kette um mein krampfendes Herz löst sich mit einem tiefen Atemzug. Freundlich hebe ich die Mundwinkel und hebe einen der Thymian-Bündel an meine Nase. Der vertraute Geruch verschafft mir weiteren Mut. »Nichts bestimmtes, aber in meiner Heimat habe ich ebenfalls viel mit Heilkräutern zu tun und bin neugierig, welch neue Lektionen meine Reisen mir bringen.«
Das Gesicht meines Gegenübers hellt sich augenblicklich auf. »Reisen? Woher kommen Sie?«
»Eine kleine Gemeinde im Süden Englands.«
»Ich finde es immer wunderbar, wenn York Reisende anzieht. Vielleicht kann ich auch von Ihnen noch etwas lernen. Wie war das?«

Der Vater beugt sich stirnrunzelnd zur Seite, ehe das kleine Mädchen ihre Worte wiederholt. Er lacht leise. »Meine Tochter sagt, Sie sind die schönste Frau, die sie seit einer Weile gesehen hat.«

Mein Herz macht einen undefinierbaren Satz, trotzdem behalte ich mein Lächeln. Ohne weiter nachzudenken, löse ich die Kette von meinem Hals. Der Wert ist mir nicht bekannt. Zartes Gold mit einem hellen Stein. Ivar schenkte sie mir, nachdem sie ein kleineres Dorf im Osten plünderten.

𝘿𝙀𝙑𝙄𝙇𝙎 𝙏𝙊𝙐𝘾𝙃 vikings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt